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Böse Bildinterpretationen: Versteckt sich hier die Polizei etwa? Foto: L-IZ.de
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Kommentar „Silvester-Randale in Connewitz“ oder: Was man mit Bildern alles machen kann

Wer in den vergangenen 24 Stunden die überregionalen Gazetten anklickte oder am gestrigen Abend die Tagesschau sah, fand zur Jahresendfeier in Leipzig vor allem zwei Worte: Connewitz und Randale. Nicht in einer oder zwei Zeitungen – nein, überall. Dies könnte nun bedeuten, Leipzig hätte in diesem Jahr unter einer besonderen Beobachtung gestanden, also Spiegel, Bild, MoPo, Tagesschau, MDR usw. waren alle auf der Straße in Leipzig unterwegs. Natürlich waren sie das nicht, das Mediengeschäft funktioniert längst „aus der Ferne“.

Die toten Hunde im Garten Don Leones. Grafik: L-IZ
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Die toten Hunde im Garten Don Leones

LeserclubWir alle sehen immer nur die Oberfläche der Dinge. Das, was wir sehen dürfen. Vielleicht auch das, was wir uns zu sehen trauen. In dieser Geschichte bin ich zwar – aus der Perspektive von Kollege S. – ein naiver junger Mann, der nicht merkt, wann ihn die gewiefteren unter den in grauen Flanell gekleideten Gentleman regelrecht verarschten. Aber meine Naivität war eine andere.

Immer einen angespitzten Bleistift parat ... Grafik: L-IZ
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Ehrenwerte Tierchen

LeserclubVielleicht war es ganz gut, dass L. nicht las, was der Blasse da drüben in seiner Zeitung mit den fetten Schlagzeilen die ganze Zeit schrieb, während L. glaubte, große Tiere zu jagen. Und dabei selbst der Gejagte war. Denn dass die Herrschaften mit ihren großen Sombreros so austickten in dieser Woche, hatte wenig bis nichts mit dem zu tun, was wir selbst die ganze Zeit schrieben. Das war denen egal wie Haferbrei.

Don Leones himmlisches Tröpfchen. Grafik: L-IZ
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Mamma Mias Hexenküche

LeserclubWo Kollege S. glaubte, in einer Chandlerschen Ganovenklamotte gelandet zu sein, wurde Herr L. das Gefühl nicht los, in einer Teufelskomödie gelandet zu sein, in der sich alles in irren Kreisen auf den großen Hexensabbat zubewegte. Auch wenn er bei Don Leone nie so recht wusste, welche Rolle der spielte – die des Magiers oder die des ausgebufften Wohnungsverwalters. Aber was war dann Mamma Mias Hexenküche?

In welche Sch... Grafik: L-IZ
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In welche Scheiße waren wir da wieder geraten?

LeserclubIn welche Scheiße waren wir da wieder geraten? Na gut, es war keine besonders neue Scheiße. Seit sie aus dem alten Kreisblättchen so eine Art freundliches Revolverblatt gemacht hatten, das dem kleinen Städtchen so einen gewissen Geruch von Zündpulver, Angstschweiß und Moschus verpasst hatte, hatten wir schon öfter bis zu den Ärmelschonern in der Brühe gestanden. Und in so einer Situation lernt der Gentleman, freundlich grinsend die Klappe zu halten.

Das übliche Malheur. Grafik: L-IZ
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Herr L. braucht einen Partner fürs Finale

LeserclubUnd es kam der Tag, an dem Herr L. nur ein weißes Blatt ablieferte. Mit Kaffeefleck. Und einen konsternierten Kollegen Stachelschwein erlebte, der das Blatt von vorn bis hinten beäugte. „Was wird das jetzt? Hast du keine Lust mehr, deine Geschichte zu Ende zu erzählen?“ – „Na ja“, sagte L. Und tupfte den frisch vergeudeten Kaffee von seiner Tischplatte. Die Tastatur hatte er ja vorsorglich schon mal beiseite gestellt.

Daumen hoch für Dieter. Foto: Ralf Julke
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Populismus in der Blase und 15 Minuten Ruhm für die Dieters dieser Zeit

Eigentlich haben die Forscher der Universitäten Mainz und Zürich nicht wirklich viel herausgefunden, als sie 7.000 Artikel aus Printmedien auswerteten und mehr als 2.000 Leser in vier europäischen Großstädten – Berlin, Zürich, Paris und London – befragten, wie Medienberichterstattung über Populismus nun ihre Sicht auf die populistischen Argumente beeinflusst.

„Median“-Ausgabe 8: Auf und ab. Foto: Ralf Julke
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Das neue „Median“-Heft nimmt die demografische Katastrophe in Mitteldeutschland mal facettenreich unter die Lupe

Für FreikäuferRoland Mey und sein Hallenser Mitstreiter Bernward Rothe haben Recht: Die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehören verschmolzen zu einem Bundesland. Nicht weil „Mitteldeutschland“ so hübsch klingt, sondern weil die wirtschaftlichen und demografischen Bedingungen das erzwingen. Sogar mit unheimlicher Wucht. Man vermutet das Thema gar nicht hinter dem Titel „Auf und ab“ für das neue „Median“-Magazin der Metropolregion Mitteldeutschland.

Leipziger Zeitung Nr. 50. Foto: L-IZ
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Über das Trotzdem-Zeitungmachen, alte Sachsen-Seligkeit, die Bedeutung des Kuschelns und die Träume der Leipziger

Die Weihnachtsausgabe der „Leipziger Zeitung“ ist auch eine kleine Jubiläumsausgabe: die Nr. 50. Was natürlich reizt, eine Jubiläumsfeierausgabe draus zu machen. Haben wir aber nicht gemacht. Nur den Moment, uns mal kurz zu besinnen, haben wir genutzt, und diesmal auch das Zeitungsmachen selbst thematisiert. L-IZ-Leser kennen es schon: Wie denkt man Zeitung in einer Zeit, in der die Fakenews-Produzenten sich dicke machen?

Leipziger Amtsblatt vom 27. Februar 2016. Screenshot: L-IZ
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SPD-Fraktion wünscht sich Verteilpunkte fürs Amtsblatt und eine prominentere Verlinkung auf leipzig.de

Man darf es nicht unterschätzen, das Leipziger Amtsblatt. Auch wenn es manche Leipziger nicht immer bekommen, manche es auch nicht lesen, wenn es kommt. Denn es ist ja nun einmal ein Amtsblatt – voller amtlicher Nachrichten. Und bei der Information der Leipziger über die Stadtpolitik die Nr. 2 – gleich nach den lokalen Medien. Aber wie sichert man eigentlich die Verteilung, will die SPD-Fraktion wissen.

Leipziger Zeitung Nr. 49. Foto: Ralf Julke
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Von hungrigen Wölfen, Müllskandalen und strammen Professoren kurz vor Hitler

Was passt eigentlich alles hinein in so eine „Leipziger Zeitung“, wenn man tüchtig komprimiert? Eine Menge. Und doch immer zu wenig. Gerade in so einer Zeit, in der ein paar elitäre Herren sich als Schafe vermummen und die Demokratie infrage stellen. Elite sind ja immer die anderen, nicht wahr? – Die Wölfe zum Beispiel, deren Abschuss die edlen Jägermeister und Schafszüchter in der Lausitz jetzt fordern. Wölfe? Natürlich: Die Geschichte von Isegrim dreht sich weiter in Sachsen und wird immer politischer.

Wie knackt man diese Nüsse? Foto: Ralf Julke
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Backfire-Effekt: Wie heißt denn der objektive Oberschlaukopf in unserer Redaktion?

Nicht jeder Dieter ist so ein Dieter, wie wir ihn in unserem Beitrag „Dieters Leserbrief oder Wie man Kommunikation gezielt zerstört“ geschildert haben. Und mancher fühlt sich angesprochen, obwohl er gar nicht gemeint war. Aber reagiert trotzdem, so wie Dieter Krause, der tatsächlich emsig mitliest bei uns. Und auch eine dezidierte Meinung hat zu den Themen der Zeit. Und zu Medien.

Disruption eines Kugelschreibers. Foto: Ralf Julke
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Was die Disruption im gesellschaftlichen Gespräch mit Medien anrichtet

Dieters „Leserbrief“, über den wir hier gerade gesprochen haben, wirft natürlich ein Schlaglicht auf das, was in den letzten Jahren in Medien und Politik passiert ist. Sogar ziemlich systematisch passiert ist. Denn es haben sich Kommunikationsstrukturen etabliert, die mit Kommunikation nicht mehr viel zu tun haben. Und trotzdem sieht es ganz so aus, als hätte die Sache System.

Dieter. Foto:L-IZ
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Dieters Leserbrief oder Wie man Kommunikation gezielt zerstört

Leserbriefe sind etwas Kostbares. Jedenfalls dann, wenn sich Leser wirklich Mühe geben, ihre Gedanken auszuformulieren, einen neuen Sachverhalt zu schildern oder gar konstruktive Kritik zu üben. Das kann auch zugespitzt sein – aber sachlich muss es sein. Deswegen landen auch viele Einsendungen, die bei uns als „Leserbrief“ eintrudeln, im Papierkorb. Auch im virtuellen. Und eigentlich hätte Dieters Leserbrief auch dort hingehört. Aber er ist ein zu schönes Beispiel für eine zunehmend gestörte Kommunikation heutiger Tage.

Ein kleiner selbstgebauter Garten der Steine. Foto: Ralf Julke
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Vom weltfremden Klippklapp und dem Garten der Steine in Kyoto

Für Freikäufer Die Frage, wie Journalismus beschaffen sein müsste in einer pluralen Gesellschaft, ist am Freitag, 10. November, ab 13:15 Uhr Thema bei der vom Zentrum für Europäische & Orientalische Kultur (ZEOK) e.V. im Neuen Rathaus veranstalteten 2. Fachkonferenz Integration 2017 unter dem Schwerpunkt „Medien, Migration und Integration: Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft?!“. Keine Frage: Medien haben einen gewaltigen Anteil daran, wie Migration und Integration wahrgenommen werden.

Ausländeranteil in der Bundesrepublik 2015. Grafik: Bundesamt für Statistik
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Wie zeigt man Integration, wenn selbst die politischen Gremien von weißen alten Männern dominiert werden?

Ich weiß nicht, ob es einer von uns schaffen wird, am Freitag, 10. November, im Neuen Rathaus an der 2. Fachkonferenz Integration 2017 teilzunehmen, die unter dem Schwerpunkt „Medien, Migration und Integration: Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft?!“ stattfindet. Eingeladen hat das Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur (ZEOK) e.V.. Das Thema ist wichtig. Auch wenn ich den Eindruck habe, dass die Fragen falsch gestellt sind.

"Bild"-Montagen mit "düsteren Visionen". Screenshots: L-IZ
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Leipzig wehrt sich gegen Schwarzmalerei der „Bild“-Zeitung

Seit Dienstag, 24. Oktober, diskutiert Leipzig über die sechs von OBM Burkhard vorgestellten Szenarien für eine mögliche Mobilität in Leipzig im Jahr 2030. Zumindest ein Teil der Stadt tut es. Ein anderer badet in düsteren Bildern. So düster, dass jetzt auch Leipzigs Verwaltung mit einer deutlichen Kritik in die Öffentlichkeit geht.

Stephan Russ-Mohl: Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde. Foto: Ralf Julke
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Alle Menschen leben in Filterblasen und die meisten ahnen es nicht mal

Die High-Tech-Jungs aus dem Silicon Valley haben zwar meist die große Klappe. Aber sie wissen nicht wirklich, was sie tun. Sie sind Techniker und sehen alles, was sie planen, umsetzen und milliardenfach wirken lassen, durch die Brille von Ingenieuren. Sie beschäftigen sich nicht wirklich damit, was ihre tollen neuen Erfindungen mit dem Menschen anstellen. Und welche fatalen Effekte sie verstärken. Sie erfinden ja keine neuen Menschen – aber multiplizieren die Schwächen des alten.

Leipziger Zeitung Nr. 48. Foto: Ralf Julke
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Zwischen Weiterso, Mut zum Wolf und der Frage nach der Zukunft der Demokratie

Manches hat sich ja überschlagen in den letzten Tagen. Erst trat die Kultusministerin zurück, dann – nach dem Debakel zur Bundestagswahl, bei dem die sächsische CDU hinter der AfD landete – auch noch Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Logisch, dass es beide auf die Titelseite der neuen „Leipziger Zeitung“ geschafft haben. Denn da kündigt sich was an.

Bernie Sanders: Unsere Revolution. Foto: Ralf Julke
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Wenn Politikberichterstattung zum schrillen Entertainment geworden ist

Für FreikäuferEs wird zwar viel geschrieben über Fakenews in heutigen Medien. Und in Kürze besprechen wir auch mal ein kluges Buch dazu, in dem sich einer, der nicht so vergesslich ist, damit beschäftigt, wie Desinformation schon immer Teil der Medienwelt war. So brav und aufmerksam, wie sich einige klassische Medien heute geben, waren sie nicht immer. Die offene Flanke war immer die prekäre Nähe zum Zirkus.

Informationsmüll. Montage: L-IZ
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Warum 90 Prozent aller Mails in unserer Redaktion sofort in den Papierkorb wandern

Wie viele E-Mails haben Sie schon gelöscht, wenn Sie um 10 Uhr aufs Ziffernblatt der Computer-Uhr schauen? 20, 50, 100? Vielleicht sind es in einer Redaktion ein paar mehr, weil viele Leute da draußen glauben, sie müssten uns unbedingt als Weiterverbreiter ihrer Nachrichten gebrauchen, die keine Nachrichten sind. Die meisten Leute können Wichtiges nicht von Unwichtigem unterscheiden. Und Werbung schon lange nicht mehr von Nachricht. Aber manche Mails haben noch ein grausameres Schicksal: Sie werden ungeöffnet expediert.

Zwei Unzeitgemäße Zeitgenossen in zeitlosen Filterblasen. Foto: Ralf Julke
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Wie die Echokammern des Internets die Abschottung und Blasenbildung der Gesellschaft befördern

Demokratie betont zwar die Herrschaft des Volkes. Aber so, wie einige Leute dieser Tage wieder über Volk reden, haben sie sichtlich nicht begriffen, dass das Wort das Gegenteil meint von „Wir sind ein Volk“. Das Arbeitspapier nimmt zwar die Lüge vom „einigen Volk“ nicht auseinander. Zumindest nicht direkt. Aber indirekt. Denn wo Medienwelten zersplittern, leben auch die Menschen in unterschiedlichen Blasen. Echokammer nennen es die Autoren.

MDR-Sendezentrale in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Sächsische Staatsregierung hat die Reform des MDR-Staatsvertrages mit politischer Sturheit ausgebremst

Für FreikäuferDas Unbehagen, das seit einiger Zeit durch die Bundesrepublik wallt, hat auch mit einem gewissen Misstrauen in die öffentlich-rechtlichen Sender zu tun – weniger in die Sender selbst, als in ihre Unabhängigkeit und Staatsferne. Für Aufsehen sorgte 2014 das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum ZDF-Staatsvertrag, das auch ein Schlaglicht auf die ARD-Sendeanstalten warf. Aber nach einem anfänglichen Zucken setzt Sachsens Regierung beim MDR-Staatsvertrag auf Mauern und Verschieben.

Wirbel zur Beilage im Hintergrund bei der DDVG. Foto: L-IZ.de
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Madsack, die AfD und ein bisschen SPD: Es geht nicht um Geld!

Seit einigen Tagen geistert eine Meldung über die Fachportale und einige Medienseiten, welche wohl den eigentlichen Zustand der deutschen Regionalzeitungen treffend beleuchten dürfte. Oder besser ihren finanziellen Zustand und den Umgang mit Wahlwerbung für die AfD. Genauer dreht es sich um die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) und die „Neue Presse“ (beide Madsack-Verlag, u. a. auch LVZ & DNN), welche gerade mit der Beilage der „Alternative“ ihr Wahl-Werbe-Geld verdienen müssen. Und dabei erklären, es ginge um Demokratie.

Leipziger Zeitung Nr. 47. Foto: Ralf Julke
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Ein Blitzlicht in einen drögen Wahlkampf, in dem alle ungelösten Probleme unter den Tisch gelächelt werden

Für alle LeserDass diese „Leipziger Zeitung“ so kurz vor der Bundestagswahl sich mit der Wahl und ihren Vorgeplänkeln beschäftigen würde, war absehbar. Aber wie geht man mit einem Wahlkampf um, in dem alle wichtigen Themen abmoderiert werden und so getan wird, als sei alles bestens und wir könnten einfach so weitermachen? Erstaunlich ist da eher, dass es an so vielen Stellen hakt und trotzdem alle so fröhlich sind.

Blieb übrigens friedlich. "Die" Antifa war bereits am 2. September 2017 schon einmal in Wurzen. Foto: L-IZ.de
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Linksextremismus: Eine ZDF-Doku macht Stimmung mit falschen Fakten

Nach den Gewalttaten beim G20-Gipfel in Hamburg haben Medien und Politiker den „Linksextremismus“ wieder für sich entdeckt. Während einige Journalisten um einen differenzierten Blick bemüht sind – sowohl im „Spiegel“ als auch im Fernsehmagazin „Panorama“ fanden sich beispielsweise sachliche Beiträge – gehen die Regierenden einen anderen Weg. Dieser führt so weit, dass die Innenminister der Union mittlerweile fordern, die Strafbarkeit des Landfriedensbruchs zu erweitern. So sollen künftig auch jene Personen strafrechtlich verfolgt werden, die Gewalttätern „Schutz in der Menge bieten“.

Fehlt da was? Montage: L-IZ
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Der programmierte Stumpfsinn der Algorithmen

Diese Serie scheint doch zu einer Art Mittelstreckenrennen zu werden. Wer dranbleibt, weiß, dass wir uns eine Menge Gedanken darüber machen, warum Journalismus heute so in der Krise steckt. Oder zu stecken scheint. Denn eigentlich steckt er nicht in der Krise. Er ist nur unter Beschuss geraten. Es gibt eine Menge Leute, die wären froh, wenn es keinen unabhängigen, kritischen Journalismus mehr gäbe. Einen, der ihnen auf die Finger guckt und hinter die Kulissen schaut.

Martin Dulig, Landesvorsitzender der SPD Sachsen. Foto: Götz Schleser
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TV-Duell zur Bundestagswahl: Dulig fordert zweite Runde, die Linke sah Koalitionsverhandlungen

Kaum war das TV Duell gelaufen, haben sich bereits zwei Parteien in Sachsen umgehend zu Wort gemeldet. Eine hatte einen Kandidaten in der Sendung, die andere wie so viele nicht. Während Rico Gebhardt, Fraktionschef der Linken im Landtag Sachsen, nach den Alltagsthemen im Duell fragt, fordert der sächsische SPD-Vorsitzende Martin Dulig ein zweites TV-Duell. Die Sendung sei einfach „wirklich schlecht“ gewesen, so der amtierende Wirtschaftsminister Sachsens. Letztlich stellen beide die Zukunft dieser Art der „Duelle“ infrage.

Facebook-Auftritt der Stadt Leipzig. Screenshot: L-IZ
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Freibeuter-Anfrage zu den „social media“-Auftritten der Stadt Leipzig

Ein gewisses Unbehagen verspürte die Freibeuter-Fraktion im Leipziger Stadtrat bei der Betrachtung der „social media“-Auftritte der Leipziger Stadtverwaltung. Irgendwie sei da zwar irgendwie eine Art Dialog der Verwaltung mit den Bürgern entstanden. Aber geht da auch alles mit rechten Dingen zu? Hat die Stadt überhaupt Standards oder herrscht da Wildwuchs?

Arbeitsinstrumente. Foto: Ralf Julke
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Informelles Fastfood, instrumentalisierte Lügen und der falsche Glaube an „Die Wahrheit“

Zeichen und Wunder geschehen nicht gerade. Aber so langsam kehrt da und dort ein wenig Bedenklichkeit ein nach all dem Gebrüll über Fakenews und Lügenpresse und postfaktisch und wie der Kladderadatsch sonst so noch genannt wird. Die „Zeit“ hat mal so ein kleines Interview mit Thorsten Quandt (Kommunikationswissenschaftler aus Münster) und Wolfgang Wippermann (Historiker aus Berlin) dazwischengeschoben.

Leipziger Zeitung Nr. 46. Foto: Ralf Julke
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Altes Misstrauen, zähe Machtkämpfe, eine neugierige Ministerin und die Frage nach der Macht neuer Gedanken

Da musste der Redaktionsmaulwurf ran – zumindest fürs Titelfoto. Stellvertretend für all die Typen, die uns nach dem viel zu frühen Ferienende in Sachsen erschreckt haben mit ihren uralten Ideen und ihrem Tunnelblick auf die Welt. Auf einmal übernahmen graue Eminenzen wieder die Zügel – ob beim Versuch, den HC Leipzig noch einmal als Zeitungsente auszuschlachten, bei wilden Ideen von Waffenverbotszonen in der buntesten Leipziger Ecke oder bei platzenden Visionen für den Nahverkehr.

Die Mischung macht's. Foto: Ralf Julke
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Der Ersatz für bad news heißt nicht Optimismus, sondern Handwerk

Die Teaser, das sind die kurzen Zeilen auf einer Website, mit denen die Leser in den Text eingeladen werden, um dann in der Regel auf „Weiterlesen“ zu klicken. Sie sollen neugierig machen. Aber auch nicht zu viel verraten. Manchmal steht auch Quatsch da. Quatsch, der verrät, dass das Medium irgendwie gewaltig auf dem Holzweg ist. So wie jüngst auf „Spiegel Online“ zu lesen.

Wikipedia. Foto: Ralf Julke
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Im September treffen sich die Wikipedianer zum WikiCon in Leipzig

Es ist kein Zufall, dass sich vom 8. bis 10. September in Leipzig eine ganz besondere Spezies zum Kongress trifft. Den man nicht Kongress nennt, sondern Con: WikiCon 2017. Es sind die Wikipedianer, die sich hier nicht nur zum Erfahrungsaustausch treffen. Das sind die Leute, die die größte Online-Enzyklopädie der Welt Monat für Monat mit neuen Texten füllen, vorhandene aktualisieren, andere auch schon mal löschen. Denn mitschreiben darf eigentlich jeder.

Autowerkstatt. Foto: Ralf Julke
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Warum Journalismus lügt, wenn er nicht fortwährend nach der Zukunft fragt

Was ist, was soll, was müsste Journalismus eigentlich noch in Zeiten, in denen die Welt zugeschüttet wird mit News? Pardon: „News“. All dem Plastik-Müll aus der Dauerwerbeschleife für eine fragmentierte Welt? Wo die Leute eh schon zugeschüttet sind mit Daueralarmierung? „Flüchtlingskrise“, „Finanzkrise“, „Diesel-Gate“? Dass da gewaltig etwas schiefläuft, hat ja sogar Martin Dulig schon mitbekommen.

Leipziger Zeitung Nr. 45: Unsicheres Leipzig? Foto: Ralf Julke
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Leipziger Zeitung Nr. 45: Sicherheit, Hamburg, Bildung und ein Bursche namens Fallada

Ferien vorbei? Die Kinder müssen wieder was lernen? Was tun mit dem Schock der Rückkehr in die Realität? „Leipziger Zeitung“ lesen. Wir haben sie extra ein bisschen später herausgebracht, damit sie nicht im „Sommerloch“ verschwindet. Denn bekanntlich kehrte ja nach den Krawallen in Hamburg Totenstille ein im Land. Hummelsummen, Wiesengebrutzel, sogar die Vögel hörte man zwitschern. Aber René Loch war in Hamburg dabei.

Der Bürgermeister hat alles im Griff. Grafik: L-IZ
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Kollege Stachelschweins Versuch, dem besten aller Bürgermeister von L. gerecht zu werden

Für FreikäuferEin Grund für die stille Verärgerung in der Chefetage der kleinen Lokalzeitung, bei der Herr L. sich seine Brötchen verdiente, war natürlich ein Artikel seines Kollegen S. gewesen. Der war ja ein Momentchen lang überglücklich gewesen, wieder frech wie Bolle richtig wie ein Reporter arbeiten zu dürfen. Der Stoff qualmte ja regelrecht vor lauter Möglichkeiten. Und den eilig anberaumten Pressetermin beim Bürgermeister hatte er sich natürlich nicht entgehen lassen.

Was helfen Leaks, wenn Medien keine Macht haben? Foto: Ralf Julke
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Ãœber das Leaken und die Produktion von guten Nachrichten

Es ist schon erstaunlich, wie viele Dilettanten sich heutzutage in die Politik verirren. Es scheint tatsächlich ein ziemlich verachtetes Gewerbe zu sein, wenn es Menschen wie Donald Trump an die Spitze des mächtigsten Staates der Erde spült. Na gut, das amerikanische Wahlsystem spielt dabei eine Rolle. Aber auch der Blick nach Europa zeigt, wie schnell es Dilettanten zu Präsidenten bringen. Und die haben alle ein Problem mit der Wahrheit.

Mit der Vespa durch L. Grafik: L-IZ
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Festhalten, festhalten!

LeserclubAls hätte es Don Leone darauf angelegt, seine Trophäe noch einmal für die ganze Stadt sichtbar herumzufahren, an all den netten kleinen Cafés vorbei, die fast alle ihm gehörten, hieß es hier „Ciaou, Bella!“ und „Buon giorno!“ dort. Und immer wieder „Festhalten, caro mio!“, wenn er seiner Vespa die Sporen gab. Ein tollkühner Reiter. Grund genug für ein Halleluja?

Facebook, der Gigant unter den Publishern. Foto: Ralf Julke
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Meinungsfreiheit im Zeitalter der kompletten Datenauslese

Die Stellungnahme der Sächsischen Verbraucherzentrale hat noch einmal sehr schön auf den Punkt gebracht, wie falsch mittlerweile fast alle Mediendiskussionen in Deutschland laufen. Während klassische Medienhäuser ihre ausgebildeten Redakteure zu Tausenden entlassen haben und weiter entlassen, entfalten Lobbyvereinigungen, die mit eben dieser professionellen Medienarbeit so gut wie nichts zu tun haben, einen Ringelreihen um das schöne Wort Meinungsfreiheit.

Flottes Internet für alle? Foto: Ralf Julke
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Wenn sich die Zerstörung gesellschaftlichen Respekts als Meinungsfreiheit tarnt

Kaum ist das Netzwerkdurchsetzungsgesetz verabschiedet, steht es wieder unter Beschuss, stellt die Verbraucherzentrale Sachsen fest und meint: Das Gesetz ist ein „Schnellschuss auf Kosten der Meinungsfreiheit“. Die größten Probleme seien nicht geklärt. Was Gründe hat. Aus Sicht der Verbraucherzentrale liegen die in der Privatisierung von staatlichen Aufgaben. Was schon verblüfft.

Wie war das mit Margarita? Grafik: L-IZ
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Der Teufel über L.

LeserclubLassen wir Herrn L. und Don Leone durch die Stadt tuckern auf der roten Vespa. Sie entkommen uns nicht. Wir wissen ja, wohin sie fahren. Aber warum sitzt L.s Kollege Stachelschwein so derangiert an seinem Schreibtisch? Hat ihn das Gespräch mit dem Chef so deprimiert? Warum aber blättert er in alten Ordnern? Will er nachlesen, was er auch damals nicht losgeworden war an die Abteilung Satzspiegel?

Der Kollege Roboter braucht keinen Schlaf. Foto: Ralf Julke
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Wenn Roboter die Sportreporter aus der Mannschaft kegeln

Man schaut sich um und sieht, wie immer mehr einst seriöse Medien überdrehen, wie sie ihre Überschriften immer brandgefährlicher machen, gar auf Menschenjagd gehen, Panik schüren und das ganze Land in eine Stimmung schreiben, die direkt in eine chaotische Politik münden muss. Denn so ein Spiel mit Emotionen, mit purer Angst, kann nicht gutgehen. Die Konkurrenz aber „schafft“ noch viel mehr.

Ohne kritischen Journalismus geht's nicht. Foto: Ralf Julke
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Der Bosbach-Moment und die nervende Notwendigkeit professioneller Kritik an jeder Politik

Ich habe da so ein Gefühl. Natürlich kann es trügen. Wie jedes Gefühl trügen kann. Es ist dieser Moment in der Talkshow von Sandra Maischberger, in dem Wolfgang Bosbach aufspringt und embrassiert die Talk-Runde verlässt. Auf den ersten Blick nur eine völlig eskalierte Talkrunde, passend zu den Hamburger Ereignissen um G20. Auf den zweiten Blick ein Hoppla-Erlebnis für die mögliche Zukunft des Journalismus.

MDR-Zentrale in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Wenn Öffentlich-Rechtliche auch noch Internetzeitung machen wollen

Da hat sich Michael Hanfeld noch sehr zurückgehalten, als er am Dienstag, 11. Juli, eine Wortmeldung des Vorsitzenden des HR-Rundfunkrats, Harald Brandes, mit dem ursprünglichen Titel „Presseähnliche Telemedienangebote wünschenswert“ kommentiert. Ein Titel, der dann noch einmal weichgespült wurde. Obwohl sich am Inhalt nichts änderte. Die Granden des Öffentlich-Rechtlichen wollen tatsächlich den ganzen Kuchen, nicht nur die Hälfte.

Wie war das mit Margarita? Grafik: L-IZ
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Avanti, avanti!

LeserclubSo ganz konkret hatte Herr L. tatsächlich noch nie auf eine schwarze Limousine gewartet, die mit Reifenknirschen vorm Zeitungshaus vorfuhr, drei bullige Männer in Schwarz entsteigen ließ, von denen dann einer dem teuren Besitzer von Karosse und Bodybuildern die Tür aufhalten würde. Aber er musste nicht warten. Und es fuhr auch kein gepanzertes Auto vor.

Vielleicht doch ein bisschen früh für überraschende Anrufe? Grafik: L-IZ
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Quietschende Reifen, blaue Bohnen und tote Hunde in L.

LeserclubDer Anruf kam, als Herr L. gerade überlegte, ob er den vier (oder waren es fünf?) großen Tassen Polizeikaffee noch drei, vier italienische Espressi würde folgen lassen, um das Hummelnest in seinem Kopf einigermaßen in den Griff zu bekommen. „Ah, guten Morgen, Herr L. Wie geht es Ihnen? Ich hoffe guuuuuuut?!“, flötete es in L.s Ohr. Die Stimme kannte er. Da brauchte sein Kopf nicht mitzudenken. Flugs war L. unterm Schreibtisch. Und wartete auf scheppernde Scheiben.

ProSieben-Sat.1-Vorstand Conrad Albert. Pressefoto: ProSieben Sat.1
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Wenn Privatsender glauben, dass sie was zur Grundversorgung beitragen

Natürlich ist das frech. Es ist sogar regelrecht unverschämt, wenn der ProSieben-Sat1-Vorstand Conrad Albert via „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ fordert, die privaten Sender müssten einen Anteil an den Fernsehgebühren bekommen. Weil sie ja irgendwie einen großen Batzen vom „Grundversorgungsauftrag“ übernommen haben.

Da hilft nur noch ein Polizeikaffee ... Grafik: L-IZ
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Was man bei der Jagd auf Große Tiere falsch machen kann

LeserclubEs brauchte dann doch zwei große Tassen schwarzen, heißen, überdosierten Polizeikaffees, bis Herr L. zumindest das Gefühl hatte, dass es sein eigener Kopf war, mit dem er dachte. Und seine eigenen Augen, mit denen er den kleinen, faltigen Kommissar im Ruhestand musterte, der ihn selbst aus Augen anschaute, die ihn geradezu aufzufordern schienen, alles zu gestehen. Wenigstens alles, was er in der Nacht angestellt hatte.

Die Studie „Integrierte Kommunikation 2017“. Cover: Uni Leipzig
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Wie sich die Kommunikation der Unternehmen abschottet gegen den störenden „Mediendschungel“

Seit geraumer Zeit wird ja über das langsame Hinschwinden des Leipziger Journalistik-Lehrstuhls geredet. Sogar im Landtag war es schon Thema. Was nicht Thema war, war die Tatsache, dass Leipzig symptomatisch ist für einen Journalismus, der die unheilvolle Hochzeit mit der PR eingegangen ist. Der PR-Lehrstuhl blüht und gedeiht übrigens, denn er bekommt regelmäßig Unterstützung aus der Privatwirtschaft. Und hilft dann auch gleich mal, den Journalismus auszubooten.

Der Kaffee steht bereit ... Foto: Ralf Julke
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Warum Journalismus mit Vielfalt und Vielstimmigkeit tatsächlich erst beginnt

Alle Welt redet über Fakenews, per Gesetz sollen sie aus der Welt geschafft werden. Ein IT-Gigant glaubt, seine Nutzer würden ein Mittel dagegen finden: Putz und weg, oder was? Und jeder User von irgendetwas glaubt zu wissen, was und wie Journalismus auszusehen hat. DER Journalismus, der eine einzig richtige. Die gute Nachricht lautet: Es gibt ihn nicht. Alles, was Sie darüber gehört haben, ist Fakenews.

Gruppenfoto der Innenminister und –senatoren. Foto: SMI/Ziehm
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Olaf Maruhn scheibt einen deutlichen Brief zum Grundrechts-Verständnis im Hause LVZ

Auch die L-IZ hat über die Ergebnisse der Innenministerkonferenz in Dresden berichtet. Recht kritisch, weil unübersehbar war, welchen Druck die Innenminister aus der CDU mittlerweile ausüben, um immer mehr Polizeibefugnisse zu bekommen und eine Sicherheitsarchitektur zu bauen, die den Bürger, der auch nur ein bisschen darüber nachdenkt, das Grauen zu lehren. Die LVZ hat natürlich ganz anders berichtet. Der gefällt so etwas.

Leipziger Zeitung Nr. 44. Foto: Ralf Julke
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Die Leipziger Zeitung Nr. 44: Ãœber die Grenzen hinaus

So geht das: Ein schönes Tässchen Kaffee, ein ruhiges Plätzchen und ein bisschen Zeit. Zumindest für den Start. Denn mittlerweile hat sich unter Freunden und Kennern der „Leipziger Zeitung“ ja herumgesprochen, dass man alles in der Regel nicht auf einen Rutsch schafft. Es ist nun einmal keine Schnell-mal-durchblätter-Zeitung. Sie braucht ihre Zeit. Und sie schenkt Zeit mit Lesefreude.

Du lieber Himmel: Stick zur Themenwoche. Foto: Leo Leu
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Mit Weihrauch und Esoterik kann Leo nu gar nix anfangen

In dieser Woche wurden wir ja regelrecht überschüttet. (Fast) Jeder von uns bekam ein Päckchen geschickt. Direkt vom MDR. Das passiert selten. Meistens kommen die Schnitzelchen per E-Mail, wir gucken uns das an, kratzen uns am Hinterkopf und fragen uns: Ist das wirklich das, was die Leute interessiert? Na gut, das blieb uns auch diesmal nicht erspart.

Wie bitte? Foto: Ralf Julke
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Was passiert eigentlich, wenn Journalisten sich nicht trauen nachzufragen?

„Diese unkritischen Interviews und die unhaltbaren Thesen ...“ – Es sind so kleine Halb- und Nebensätze in Leser-E-Mails, die einen daran erinnern, dass auch Interviews und Fakenews immer zwei Seiten haben: Die Seite dessen, der Blödsinn erzählt, und die Seite dessen, der den Blödsinn nicht hinterfragt, obwohl er es besser wissen müsste. Journalisten sind nicht zum Ja-Sagen geboren. Aber wem sag ich das?

Zeitungsarchiv. Foto: Ralf Julke
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Wie rettet man die Wissensgesellschaft vor Ministern, Professoren und Verwertern?

Vehement und deutlich schreibt Thomas Thiel, Feuilletonredakteur der FAZ, an diesem Wochenende gegen die von Justizminister Heiko Maas vorangetriebene Urheberrechtsnovelle an: „Heiko Maas macht die freie Presse kaputt“. Anfangs ging es nur um die Gelder, die die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) für die Nutzung wissenschaftlicher Schriften an den Hochschulen bekommen sollte. Jetzt aber geht es scheinbar um die Zerstörung des Urheberrechts.

Sogar Graffiti können korrigiert werden. Foto: Marko Hofmann
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Rechtsextremismus Studie: Ein fadenscheiniger „Welt“-Artikel und das Gepolter der Unfehlbaren

Man darf sich in der Berichterstattung irren. Journalisten sind auch nur Menschen. Man darf sich auch korrigieren und erklären, was man falsch gemacht hat. Und was man dabei gelernt hat. Eigentlich ist das nicht schlimm. Aber wir leben in einer Gesellschaft, in der lauter Leute Karriere machen, die unfähig sind, Fehler zuzugeben. In der Politik, aber auch in der Presse. Ein fatales Beispiel dafür lieferte dieser Tage „Die Welt“.

Bitte keine Katzen ... Foto: Marko Hofmann
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Was Quoten und Reichweiten mit unserer Weltwahrnehmung anrichten

Es sind ja nicht nur Journalisten, die sich Gedanken darüber machen, warum solche Windbeutel wie Donald T. es schaffen können, Präsident von Amerika zu werden. Auch Wissenschaftler wie Jeff Jarvis, ein Journalistikprofessor an der City University of New York, machen sich Gedanken. Und sie stolpern dabei, wie die FAZ am Mittwoch, 17. Mai, beiläufig anmerkte, über sehr naheliegende Erklärungen.

Leipziger Zeitung Nr. 43. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Zeitung Nr. 43: Leipzig zwischen Wissen und Glauben

Leser von LZ und L-IZ haben es ja längst mitgekriegt: Das, was „die Leute so erzählen über Leipzig“, liegt meistens ein bisschen daneben. Die Dinge sind komplizierter, manchmal aber auch beängstigender. So wie in der "inneren Jahnallee", wo es regelmäßig zu Unfällen kommt, weil der Raum dieser 2006 neu gebauten und seither zunehmend prosperierenden Straße einfach nicht ausreicht.

Am Tag der Pressefreiheit zur Debatte versammelt: Jonas Kahl, Markus Walther, Peter Hense, Jürgen Kasek, Robert Dobschütz und Michael Weickert (vlnr.). Bild: L-IZ.de (Videoausschnitt)
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Videobericht: Drei Vorträge und eine spannende Debatte zum Thema Justiz, Hatespeech & Fakenews im Netz + Audio

Seit einigen Jahren sehen sich Journalisten, aber auch Politiker und Leser mit scheinbar neuen Herausforderungen und Bedrohungen konfrontiert, die unter anderem mit der wachsenden Bedeutung des Internets und der Sozialen Medien zusammenhängen. Eine von der Leipziger Rechtsanwaltssozietät Spirit Legal veranstaltete Diskussion am Dienstagabend, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, widmete sich unter dem Titel „Hass im Netz“ im Intercity Hotel vor allem den Themen Fake News und Hate Speech. Auf dem Podium versammelten sich zu drei Vorträgen mit Dr. Jonas Kahl, Peter Hense und Markus Walther praxisnahe Juristen zum Thema. Flankiert wurde der Abend von CDU-Stadtrat Michael Weickert, Grünen-Sprecher für Sachsen, Jürgen Kasek und Robert Dobschütz (L-IZ.de) in der anschließenden gemeinsamen Debatte.

Bild: L-IZ.de
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In eigener Sache (Stand Mai 2017): 450 Freikäufer und weiter gehts

Im Gegensatz zu manchen Beobachtern wussten wir, dass es schwer werden würde. Und länger dauern, als mancher vielleicht gehofft hatte. Mit unserer „Freikäufer“-Aktion versuchen wir in absehbarer Zeit gesamt 1.500 Unterstützer für ein wieder für alle offene und frei zugängliche Lokalzeitung mit einem breiten Themenspektrum zu sorgen. Dabei haben uns nun bislang – neben den bereits 760 früheren Abonnenten bereits vor der Freikäufer-Aktion – weitere 450 Menschen geholfen und 99 Euro beigetragen (Stand 03.05.2017). Vielen Dank dafür!

Morning has broken. Grafik: L-IZ
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Morning has broken und ein einziges Kuddelmuddel

LeserclubWar das jetzt tatsächlich Lektion Nummer 4 für Herrn L.: Die Erziehung zum Schaf? Hatte ihm Don Leone tatsächlich seine Buddys hinterhergeschickt, um ihm ein wenig zu drohen? Machte es der beliebteste Restaurantbesitzer der Stadt tatsächlich so plump? So filmreif? Wenn man diese Art Film überhaupt irgendwie mochte? „Was will dieser Operettenkavalier von mir?“

Der natürliche Papiermacher, Regensburg 1765. Foto: Deutsche Nationalbibliothek
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Deutsches Buch- und Schriftmuseum lädt ein in die virtuelle Ausstellung „Bahnriss?! Papier | Kultur“

Der 23. April ist offizieller Welttag des Buches. Und zu der Gelegenheit hat das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig in Kooperation mit der Deutschen Digitalen Bibliothek eine virtuelle Ausstellung ins Netz gestellt: „Bahnriss?! Papier | Kultur“. Bahnriss? Das klingt nach einer Katastrophe. Ist es gewissermaßen auch. Nicht nur in der Zeitungsdruckerei.

Frisch am Kiosk: Leipziger Zeitung Nr. 42. Foto: L-IZ
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Vorwärts und nicht vergessen: Die Leipziger Zeitung nimmt mal die Vergesslichkeit von Stadt und Land unter die Lupe

„Arm, sexy und willig“, am Ende kam dann die große Pleißestadt Leipzig doch noch auf einen knappen Nenner. Denn was sich derzeit staut an ungelösten Problemen in Leipzig, das ist das Ergebnis aus Jahren der Verzögerung, des Abwartens, Abwägens, Zögerns. Aktuellstes Thema: der Nahverkehr. Stoff gleich für mehrere Artikel in der neuen „Leipziger Zeitung“. Nr. 42 liegt morgen am Kiosk und im Lieblings-Laden.

Mediennutzung. Grafik: ARD-ZDF-Langzeitstudie 2015
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Wer die Macht über die Zuschauer hat, hat auch die Macht über die Politik

Eigentlich gäbe es über das Medium Fernsehen kein Wort zu verlieren. Es ist alles darüber gesagt. Es hat nur nichts geändert. Also müssen wir wohl doch wieder drüber nachdenken. Weil eines stimmt, da hat „Olaf“ natürlich Recht, wenn er in seinem Kommentar von „manipulierter Wirklichkeit“ schreibt. Dass wir uns mit Typen wie Trump abgeben müssen, hat eine Menge mit Fernsehen zu tun und wie Fernsehen unsere Weltwahrnehmung verzerrt.

Nächtliche Fahrt. Grafik: L-IZ
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Kleine Warnung von Don Leone

LeserclubIrgendwann in dieser ziemlich turbulenten Nacht mussten sie dann tatsächlich jemanden aufgeschreckt haben, der so viel Neugier überhaupt nicht goutieren konnte. Die Bilder der Nacht blitzten zwar nur noch fetzenweise durch den arg dröhnenden Kopf von Herrn L. Ein Kater kam drin vor. Ein paar dunkle Gestalten. Aber auch ein lichter Moment.

Die Fahrt durch die Nacht. Grafik: L-IZ
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Erinnerung an eine Nacht voller Hunde

LeserclubEs gibt nicht nur vier verschiedene Versionen dessen, was in dieser Nacht tatsächlich passiert sein könnte. Vier Versionen, die so gar nicht zusammenzupassen schienen. Was Herr L., als er dann endlich irgendwann wieder ein wenig klarer denken konnte und die Kopfschmerzen nachließen, erst recht beunruhigte. Denn wie sehr sehnte er sich doch in seiner Arbeit nach klaren, sauberen Linien.

Das Glühen über der Stadt. Grafik: L-IZ
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Das rote Glühen über der Stadt L.

LeserclubDiesmal tauchte Oleg nicht im gepflegten „Tschaika“ auf. Die Staatskarosse war ja bekanntlich gerade in Behandlung und nicht verfügbar. Auch wenn das Automobil, mit dem L.s Freund die vier nächtlichen Reisenden erwartete, von stillem, sanftem Schwarz war. So wie die Flügel einer Fledermaus.

Die LZ Nummer 41 ist am Donnerstagabend bereits in den Spätis gelandet und ab Freitag überall in Leipzig zu kaufen. Foto: LZ
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Eine Stadt zwischen Friedensbotschaft und inszenierter Gewalt

Sie ist da. Sie liegt an Kiosken, in Szene-Lokalen, in Bahnhofsbuchhandlungen, in Kaufhallen - in den ersten Spätis noch heute Abend: die neue „Leipziger Zeitung“, überbrandet schon vom kommenden Samstag, dem 18. März, von dem einige Leute wollen, dass er wie der 12. Dezember 2015 wird. Wieder planen organisierte Rechtsradikale, irgendwie in Richtung Connewitz zu marschieren, rüsten Autonome auf. Und auch die Polizei hält sich nicht gerade zurück.

Sachsen-Fahne im Sonnenschein. Foto: Ralf Julke
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9 Millionen Euro für eine Zuckerkampagne für den Freistaat

Am Ende sieht alles gleich aus. Alles eine Machart. Die Welt verwandelt sich in ein Märchenland. Die Realität verschwindet einfach. So wie im Werbe-Clip „Being here – a winter story“, mit dem die Werbekampagne „So geht sächsisch“ für Winterurlaub in Sachsen wirbt. Der Clip bekam jetzt einen Preis auf der Tourismusmesse ITB in Berlin: einen silbernen.

Das nie gedruckte Interview mit der Diva. Grafik: L-IZ
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Wie man Schafe erzieht, die dritte Lektion

LeserclubEs gibt in einigen Redaktionen noch ganz alte Archive mit Stapeln von Papier. Artikel und Seitenabzüge, die so nie erschienen, weil sich im letzten Moment noch etwas änderte oder jemand sein Veto einlegte. Oder weil die Geschichte zwar gut war, aber immer wieder verschoben wurde, weil noch eine Autohauseröffnung rein musste ins Blatt. Herr L. besaß einen ganzen Stapel solcher Beinahe-wären-sie-erschienen-Artikel.

Titelseite der LZ Nr. 40: Meins. Deins. Unser. Foto: Ralf Julke
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Die berechtigte Frage: Wem gehört denn eigentlich diese verflixte Stadt?

Wem gehört die Stadt? Das ist im Grunde das große Thema, das sich jetzt in Leipzig auf die Tagesordnung drängelt. Jetzt, wo es enger wird in der Stadt und immer mehr kreative Projekte, die in den letzten Jahren Leipzig als experimentelle Probiermeile auszeichneten, unter Druck geraten. „Kommerz frisst Kultur“ steht diesmal riesengroß auf Seite 1 der „Leipziger Zeitung“ zu lesen.

Nicht mal beim Schampus vergisst Herr L. seine Arbeit. Grafik: L-IZ
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Belindas Geheimnis

LeserclubUnd dann? Dann beruhigten sie sich alle wieder ein bisschen und versammelten sich um die dampfende Pizza, jeder auf sein Stück Heiß und Gehaltvoll konzentriert. Mascha belauerte die Diva ein wenig aus den Augenwinkeln. Die Diva belauerte L. Und L. tat so, als wäre er ein genügsames Schaf.

Hemdsärmelig auf nächtlicher Straße. Grafik: L-IZ
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Wie man Schafe erzieht, die zweite Lektion

LeserclubZumindest das kann man an dieser Stelle verraten: Dem großen Zittern kommt man mit Alkohol nicht bei. Mit Kraftmeierei auch nicht, ein bisschen mit Liebe, das schon. Aber am besten mit einer von Maschas Schnell-und-saftig-Pizzen. Dazu muss man auch keinen Pizzaservice anrufen.

Der Besuch bei der Diva. Grafik: L-IZ
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Wie man Schafe erzieht, die erste Lektion

LeserclubDass sich Herr L. an diesem Abend so wunderbar fein hergerichtet fühlte, das hatte er gar nicht selbst bewerkstelligt. Das hatte seine Mascha getan, die es unmöglich fand, dass er leger wie zu einer Brezelparty zum Treffen mit der Diva gehen wollte. „Sie ist die Diva! Was soll sie von dir denken!?“

ich bin hier: ein klarer Codex und Regeln wie aus dem Grundgesetz. Bild: Screen Gruppenbild bei Facebook
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#ichbinhier: Facebook gegen den Hass aufrollen

Der erste Beitrag ist vom 19. Dezember 2016 und erläutert die Regeln. Eine Art Benimmkurs, Wegweiser und Hilfe, sich in einer geheimen Facebookgruppe zurechtzufinden, welche sich schlicht „Ich hin hier“ nennt. Nicht so geheim ist allerdings längst die Wirkung, welche die mittlerweile knapp 13.000 Nutzer in der großen Welt des blauen Netzwerk-Riesen im deutschsprachigen Teil entfalten. Sie drehen Debatten, verunsichern liebevoll Menschen, die meist wenige Argumente, dafür aber umso mehr Aggressionen mitbringen. Und sie kapern ganze Debattenstränge bei großen deutschen Nachrichtenmedien.

Eine Karte voller Filetstücke. Grafik: L-IZ
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Herr L. lernt etwas über Filetstücke und die frühen Jahre der Herren Hai und Fuchs

LeserclubAber warum war das Gespräch mit dem Bürgermeister so brisant, dass er sich Zurückhaltung ausbedungen hatte? Hätte er nicht einfach sagen können: „Nee, ist nicht!“ Hätte er ja sagen können. Oder: „Das ging alles seinen richtigen Gang.“ – „Versteh ich nicht“, sagte Herr L.. – „Das ist Politik“, erwiderte Kollege Stachelschwein. „Gut abgelagert. Herrlicher Dünger.“

Leipzige Zeitung Nr. 39: Bildunk. vür alle! Foto: L-IZ
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Die neue „Leipziger Zeitung“ beschäftigt sich mit Bildungsmisere, Aussteigern, Aufsteigern und einer Boomtown im Jahr 1891

Ratz, fatz. Der Riss geht mittendurch. Links die jubelnden Kinder, wie sie auch fröhlich posieren würden, wenn die Kultusministerin kommt. Rechts das am Boden zerstörte Schulkind, das sich unter der Kapuze versteckt. Jubel und Scheitern liegen im sächsischen Bildungssystem dicht beieinander. Und Reformbedarf sieht die Bildungsministerin nicht. So rauschte das Thema Bildung mitten in die neue Ausgabe der „Leipziger Zeitung“.

Manchmal stört ein kleiner Zweifel ... Grafik: L-IZ
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Herr L. bekommt es mit dem Lieblingshund der Redaktion zu tun

LeserclubUnd dann fällt man in ein Loch. Man hat zwei runde Geschichten geschrieben, sogar hübsch bebildert. Man hat den euphorischen Hopsassa eines Kollegen miterlebt, der sonst so seriös wirkt wie ein Sekretär aus Großvaters Zeiten. Und dann reicht ein halber Satz, und die Zweifel melden sich zurück.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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