Seit Jahren ärgern die Grünen die Verwaltungen im Freistaat und auch in Leipzig mit der Frage nach der behördlich benutzen IT. Immerhin reden die Verwalter gern von Einsparung, Ressourcen und Synergien. Aber wenn es ums Detail geht, gibt es auf einmal immer eine Menge Gründe, doch wieder lieber Lizenzen an Microsoft & Co. zu bezahlen. Nun scheint Leipzigs Verwaltung endlich umzudenken. Ingo Sasama freut sich.

Denn die Leipziger Verwaltung will nun endlich den Weg der lizenzkostenfreien Nutzung des Open Source-Produktes OpenOffice einschlagen. “Damit folgt die Verwaltung einer Forderung unserer Fraktion, die wir bei der Fortschreibung der Beauftragung der LeCos mit Erbringung von IT- Leistungen der Verwaltung neben der Einführung von Green IT im vorigen Jahr ins Stammbuch geschrieben hatten”, sagt Grünen-Stadtrat Ingo Sasama. “Zur Zeit nutzen die MitarbeiterInnen der Verwaltung das Produkt MS Office 2000. Für jeden Mitarbeiter musste eine eigene Lizenz bei Microsoft gekauft werden. Kosten, auf die wir in einer modernen Zeit verzichten können und die in den meisten Fällen auch gar nicht nötig und gerechtfertigt sind.”

Andere Städte wie München, Freiburg und Jena hätten sich längst für das Produkt OpenOffice entschieden. Ab 2012 werden nun auch in Leipzig alle PC mit dem OpenOffice-Paket ausgestattet.

“In den ersten Jahren werden die eingesparten Lizenzkosten für die Finanzierung der Umstellung eingesetzt, dennoch ist ein längerfristiger Einsatz wirtschaftlich. Darüber hinaus ist der Einsatz der Software wegen seiner geringeren Abhängigkeit der Stadt wie bisher von den Microsoft-Programmen vorteilhaft”, so Sasama. “Die Testphase in verschiedenen Ämtern verlief gut.”

In bestimmten Bereichen ist der Einsatz freilich nicht möglich oder nur unter bestimmten zu schaffenden Voraussetzungen – etwa wenn Spezialanwendungen wie zum Beispiel beim Passwesen gebraucht werden. Sasama: “Aber für mindestens 50 Prozent der Beschäftigten ist das OpenOffice nutzbar. Na dann, los! Zu viele Jahre wurden tatenlos verschlafen.”

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