Flucht und Geflüchtete – das allgegenwärtige Thema dieser Zeit. Flucht nach vorn, ins Innere oder auch ins Aus. Haben Sie auch schon ungute Gefühle oder gar Angst? Vor allem vor so einem Wortungetüm wie Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz? Auch den Leipziger Stadtrat beschäftigte das Thema in seiner Sitzung mit allerlei kraftvollen Worten. Was es damit alles auf sich hat - nachzulesen in der aktuellen Ausgabe der LEIPZIGER ZEITUNG - erhältlich am kommenden Freitag.

Alles rund ums Thema Flucht

Die Bundesregierung verabschiedete ein neues Asylpaket, was ein schnelleres Abschieben beinhaltet aber auch neue integrative Maßnahmen für Flüchtlinge. Noch während der Anerkennungsphase können Flüchtlinge mithilfe von verschiedenen Förderprojekten in Arbeit vermittelt werden, denen ein Programm aus Kursangeboten vorweg geht. Mit dem Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz, das am 29. September vom Kabinett beschlossen wurde und sich derzeit im parlamentarischen Verfahren befindet, könnten künftig insbesondere Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive im Rahmen verfügbarer Kursplätze an Integrationskursen teilnehmen, heißt es vom Bundeswirtschaftsministerium. Zusätzlich sollen die Integrationskurse und berufsbezogenen Sprachkurse stärker miteinander vernetzt werden – unter verstärkter Einbeziehung der Bundesagentur für Arbeit. Kurzfristig will man zudem auch im Rahmen des Arbeitsförderungsrechts Maßnahmen zur Vermittlung erster Kenntnisse der deutschen Sprache auf den Weg bringen. Das Integrationsgroßprojekt lief im Oktober erst an.

Die Frage, wie viele Flüchtlinge aktuell in Arbeit kommen könnten, haben weder Ministerien, Bundes- oder Landesbehörden beantworten können. Asylbewerber und Flüchtlinge können in den Arbeitsmarktstatistiken nicht direkt erkannt werden, heißt es im Migrationsmonitoring-Bericht der Bundesarbeitsagentur. Vor allem habe man aktuell nur Zahlen, die auf einen Trend von 2011 bis 2014 hinweisen. 2015 ist noch komplettes Neuland. Für die Jahre davor erhob man stichprobenweise Daten. Die Sächsische Bundesagentur für Arbeit teilt auf Anfrage mit, dass die Anzahl der Menschen, die vor politischer Verfolgung nach Deutschland fliehen und in der BRD politisches Asyl bzw. die Gewährung internationalen Schutzes beantragen, in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist. „Bei vielen geflüchteten Menschen ist die Bleibewahrscheinlichkeit aufgrund der politischen Situation in ihren Herkunftsländern hoch, so dass Fragen der Integration in Ausbildung und Beschäftigung von Anfang an von Bedeutung sind“, heißt es von der sächsischen Arbeitsbehörde.

Das Titelblatt der Ausgabe 23. Alles rings um Flucht und Integration. Foto: LEIPZIGER ZEITUNG
Das Titelblatt der Ausgabe 23. Alles rings um Flucht und Integration. Foto: LEIPZIGER ZEITUNG

Angebote, wie das seit längerer Zeit bestehende IQ-Netzwerk sowie die Willkommenslotsen stellt die LEIPZIGER ZEITUNG kurz vor. Doch es gibt auch geschichtliche Perspektiven, die beleuchtet werden. Darunter zählen auch die Vertriebenen aus den ehemaligen Gebieten von Nazideutschland, die in die DDR kamen und dort z.T. auch ausgegrenzt wurden. Das Exilarchiv in der Deutschen Nationalbibliothek wird vorgestellt und der NABU-Vorsitzende von Leipzig wurde nach invasiven Tier- und Pflanzenarten befragt, aber auch zu “Spätaussiedlern” wie dem Wolf. Diese und mehr Flüchte nach vorn, ins Innere oder auch ins Aus thematisiert die LEIPZIGER ZEITUNG am Freitag.

Die Linie 9 fährt nicht mehr nach Markkleeberg

Noch kurz vor der Ratsversammlung am 28. Oktober erschien ein vom Leipziger Verein Ökolöwe in Auftrag gegebenes Gutachten darüber, dass die Linie 9 nicht eingespart zu werden braucht. Die LVB kontern, das Schriftstück sei nur ein Papiertiger, dem es an Zahlen fehle, die die Effizienz der Linie 9 belegen würde. Die Grünen zofften sich auf der Mitgliederversammlung vom 27. Oktober über das Für und Wider des Erhalts der Linie 9. Dieser Dissens schlug sich auch im Abstimmungsergebnis nieder. Die einen sind für das Aus der Linie 9 bis Markkleeberg, weil ohnehin MDV und Markkleeberg Tatsachen unter der Hand schufen, die nun Leipzig, LVB und auch die Bürger wohl als Kröte schlucken müssen.

EnBW wird Mehrheitseigner an Leipziger VNG

Der baden-württembergische Energieriese EnBW will nach Informationen der FAZ die Mehrheit an der Leipziger Verbundnetz Gas AG (VNG) übernehmen. Das Geschäft soll bis 2019 abgewickelt sein, zuvor muss das Kartellamt den Vorgang prüfen. Die VNG selbst wollte sich auf Anfrage der LZ nicht äußern, aber Leipzigs OB Jung begrüßt den Vorgang als klares Bekenntnis der EnBW zu einem Erhalt der VNG. Ob nach den Ankündigungen auch Taten folgen, bliebe laut OB offen.

Zoff bei der AfD

Unterschiedliche Meinungen über die Ausrichtung der rechtspopulistischen Partei AfD artet innerhalb der Landesgruppen in Zoff aus. Auslöser ist eine entrollte Deutschlandfahne und diskriminierende Äußerungen des thüringischen Landeschefs Björn Höcke im Fernsehen mit denen sich die sächsische Landeschefin Frauke Petry nicht anfreunden kann. Was genau Petry an Höcke stört, steht in der neuen LZ-Ausgabe am Freitag.

Wie gehts eigentlich der Polizei in Leipzig?

Immer mehr Menschen zieht es nach Leipzig. Die Zuwanderung in die Messestadt ist mit 12.000 bis evtl. 15.000 Menschen im Jahr so enorm, dass nicht nur Wohnungen in absehbarer Zeit knapp werden. Auch die polizeilichen Einsätze werden mehr, aber die Beamten irgendwie nicht. Komt die Polizei noch in einer angemessenen Zeit, wenn man sie ruft? Und wie fallen die Unterbringungen für Flüchtlinge ins Gewicht?

Flüchtlinge in der DDR - gibts hier nicht. Foto: LEIPZIGER ZEITUNG
Flüchtlinge in der DDR – gibts hier nicht. Foto: LEIPZIGER ZEITUNG

Ein Gastbeitrag von Autor Michael Schweßinger

Michael Schweßinger ist ein Reisender. Ihn verschlug es nach Irland, Tansania und aktuell nach Bukarest. Lange Zeit war er in Leipzig beheimatet, verlegte und schrieb Bücher, buk zahlreiche Brote und Brötchen. In Bukarest macht er weiter. Was ihn antreibt und warum er gewissermaßen auf der Flucht ist, schreibt er in seinem Gastbeitrag in der LZ.

Die euro-scene Leipzig wird 25

Seit 1991 gibt es das Festival schon. Die euro-scene hat guten Grund zurückzublicken, schaut aber auch gleichzeitig nach vorn und will erst einmal seinen Gästen eine gute Zeit bieten. Was Festivalgründerin Ann-Elisabeth Wolff hingegen glücklich macht und was sie bis zur großen 30 erwartet sagt sie im Kulturteil der Leipziger Zeitung.

Juke Box Heroes im GRASSI

Dass Leipzig Zentrum der Massenbeschallung war, zeigt die aktuelle Ausstellung im GRASSI. Im Zuge der Industrialisierung entwickelte sich die Musikautomatenindustrie zur drittgrößten Branche in Leipzig. Doch so schnell der Trend kam, so rasch war es auch wieder mit der Einführung des Radios vorbei. Was innerhalb der 50 Jahre zwischen 1880 und 1930 auf den Markt geworfen wurde, erzählt Kuratorin Birgit Heise im Interview.

Marc Rölli ist neuer HGB-Professor für Philosophie

Manches ist diffus. Um Licht in den Nebel der Gedanken zu bringen, schwingt Marc Rölli die Fackel der Erkenntnis und tritt in der Hochschule für Grafik und Buchkunst die Nachfolge von Christoph Türcke an. In einem Interview erzählt der Philosoph, was ihn bewegt und was er denkt.

Asterix ist auch dabei

Ein Kultcomic taucht wieder auf und zieht vom Leder. Seit über 50 Jahren ist die mehrfach verfilmte französische Comicreihe bei Jung und Alt beliebt. Auch in der ehemaligen DDR waren die beiden Zauberkrafthelden aus dem kleinen gallischen Dorf beliebt. Doch ihre Stories waren Bückware und schwer erhältlich. Dass die beiden betagten Zopf- und Helmträger immer noch draufhauen können, verspricht eine Rezension.

Ein kurzer Überblick über noch mehr Themen in Ausgabe 23:

Jenseits der Vorstellungen: Jüdische Kindertransporte im Dritten Reich +++ Historische Dokumente von 1933 bis 1945: Das Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek +++ Ruß, Frittenfett und Nebel: Eine Harzreise +++ Mitarbeiter der Woche: Martin Hurttig kauft sich keinen Bentley +++ Die wichtigen Entscheidungen im Stadtrat: Asylbauten, WoPoKo und mehr +++ Grüne und LVB verreißen Gutachten: Linie 9 wird nicht nach Markkleeberg fahren +++ Wohnungsnotstand: Leipzig muss mehr Wohnungen schaffen +++ Wer seine Rechte vergisst, wird vergessen: Verleihung des Louise-Otto-Peters-Preis +++ Flucht nach vorn: Therapie im Maßregelvollzug +++ #Gottseidankwardt: In der Linken schwelt ein Streit +++ HGB Leipzig: Neuer Philosophie-Prof will Studierenden eine Sprache geben +++ Ausgegrenzte Störelemente: In der DDR gab es offiziell keine Vertriebenen +++ Aus Braun mach Grün: Gemeinnützige Tagebaurester in Sachsen +++ Moderation und Differenzenausgleich: Ein Netzwerk integriert Flüchtlinge durch Qualifizierung +++ Keine Spitzenerotik: Leipzig im Pornoranking nur auf Platz 41 +++ Martin Dulig in der Kritik: Grüne bemängeln fehlende Transparenz bei Fördermittelvergaben +++ DNA-Origami kann heilen: Ein amerikanischer Physiker faltet gegen Schmerz +++ Satire: Ilse Schnickenfittich & Schwarwel sind eher nicht flüchtig und genießen einen goldenen Herbst +++

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