Dieser Film ist nichts für Feiglinge. Die härteste Spezialeinheit der Welt kehrt auf die Leinwand zurück. Im Sequel "Die Abrechnung" nehmen es die G.I. Joe erneut mit dem gefährlichsten Terroristen der Welt auf. Können sie die Welt vor einem Atomkrieg bewahren?

Aber von vorn: Die Supersoldaten werden heimtückisch irgendwo in der Wüste angegriffen. Das Killerkommando liquidiert die meisten Mitglieder der Sondereinheit. Offizielle Begründung: Die Beschützer hätten die Loyalität zu ihrem Land aufgegeben.

Für die Überlebenden um Anführer Roadblock (Dwayne Johnson) steht schnell fest, dass die Terror-Organisation Cobra hinter der Attacke steckt. Sie beschließen, der Verschwörung gegen die Nation auf den Grund zu gehen. Unterstützung erhalten sie von dem gealterten General Joe Colton (Bruce Willis), der Begründer der G.I. Joe.

Mit fast einem Jahr Verspätung kommt die lang erwartete Fortsetzung des Action-Krachers “G.I. Joe” in die Kinos. Das Warten hat sich für Fans des Franchise definitiv gelohnt. Die Macher scheuten weder Kosten noch Mühen, um einen würdigen zweiten Teil zu inszenieren. Regisseur Jon M. Chu drückt das Gaspedal ab der ersten Minute bis zum Anschlag durch. Der Befreiung eines nordkoreanischen Überläufers folgt sofort die Rückeroberung gefährlicher Raketen.
Damit auch unkundige Zuschauer auf dem Laufenden sind, führt ein peinlich-amüsantes Intro in die Materie ein. Der Plot des Sequels setzt beinahe geräuschlos bei der Verhaftung der Cobra-Bosse an, die ihre Welteroberungsphantasien längst nicht aufgegeben haben.

Der Fokus des Films liegt freilich nicht auf dem hinterhältigen Charakter-Eigenschaften der Schurken, sondern auf deren Schlagfertigkeit. Geradezu spektakulär setzt Chu in Szene, wie sich Ninja-Krieger von Gut und Böse an einer steilen Felswand bekämpfen. Der Zuschauer steckt Dank modernster 3D-Technik mitten im Geschehen. Die zahllosen Action-Sequenzen dürften die Herzen von Genre-Fans höher schlagen lassen. “G.I. Joe 2” liefert knapp zwei Stunden lang Rumgeballer vom Feinsten, garniert mit einer Portion fernöstlicher Kampfkunst, Science-Fiction und dem hollywoodtypischen Patriotismus. Denn die Story ist wie schon im ersten Teil in der nahen Zukunft angesiedelt.

Bei so viel Action bleibt die Entwicklung der Figuren leider auf der Strecke. Jedoch konnte Dwayne Johnson ohnehin noch nie mit durch schauspielerisches Talent punkten, sondern lebt allein von seinem Astralkörper. Dass sich Bruce Willis in den Streifen verirrt hat, spricht beileibe nicht für Qualität, sondern einzig für die Dicke des Geldbeutels der Produzenten. Sieht man vom Stirb-Langsam-Franchise ab, bleiben der Genre-Ikone die ganz großen Rollen seit Jahren verwehrt. Willis scheint in der Filmmaschine Hollywood nur noch als kassenträchtiger Altsstar zu gelten. Könnte daran liegen, dass der gebürtige Rheinländer über mehr Macho- als Schauspieler-Qualitäten verfügt. Zum Charakterdarsteller wird der 58-Jährige kaum noch avancieren.

Unterm Strich bleibt zu resümieren, dass “G.I. Joe 2” seinen Vorgänger in Puncto Krawall und Remmidemmi locker überholt. Chu inszeniert einen geradlinigen Action-Kracher ohne viel Schnörkelei. Genau das Richtige, um beim Feierabendbier im Kinosessel zu entspannen. Mangels schauspielerischer Klasse reicht das Sequel jedoch nicht zum ganz großen Wurf. Fans dürfte das nicht stören.

USA/Kanada 2012, R: Jon M. Chu, D: Channing Tatum, Bruce Willis, 99 Min, FSK 16.

Filmstart ist der 28. März, zu sehen im Cineplex, CineStar, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.gi-joe2.de

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