Der diesjährige Leipziger Weihnachtsmarkt findet vom 25. November bis 23. Dezember statt, er fällt nicht aus, beruhigt das Marktamt der Stadt Leipzig. Zumindest all jene, denen das Gewimmel mit Glühwein, Bratwurst und kandierten Früchten ein vorweihnachtliches Bedürfnis geworden ist. Los geht es ganz offiziell am Dienstag, 25. November, um 17 Uhr.

Oberbürgermeister Burkhard Jung eröffnet dann den Markt mit einer hübschen Rede, einem hübschen Weihnachtsgedicht oder ähnlichem. Der Thomanerchor, das Tanzstudio T.A.B.U sowie das Jugend- und Blasorchester Leipzig stimmen die Leipziger und ihre Besucher dabei musikalisch auf die Weihnachtszeit ein.

Der Leipziger Weihnachtsmarkt ist täglich von 10 bis 21 Uhr, am 23. Dezember bis 20 Uhr, geöffnet. Bis 22 Uhr darf “ausgetrunken” werden, betont das Marktamt.

“Das touristische Interesse am Leipziger Weihnachtsmarkt steigt von Jahr zu Jahr – jährlich kommen rund 2,5 Millionen Besucher und weit über 2.000 Reisebusse und Sonderzüge zum Markt”, freut sich Marktamtsleiter Dr. Walter Ebert über die Zahlen. Er rät den Besuchern: “Die optimale Verkehrsanbindung durch den City-Tunnel bietet jetzt auch eine gute Möglichkeit, das Auto zu Hause stehen zu lassen.” Was sollte man noch zu Hause lassen? – Wertgegenstände (werden gern geklaut), Hunde (kommen schnell unter die Füße), den Stress (durch kommt man sowieso nur mit Geduld) und Weihnachtsmuffel (das verträgt sich wirklich nicht).

Pünktlich vor dem ersten Advent trifft dann auch der Weihnachtsmann mit seinen Schneeflöckchen im Gefolge am 29. November, gegen 11 Uhr, mit dem Sonderzug auf dem Hauptbahnhof, am Bahnsteig 23, ein. Eine Bergmannskapelle aus dem Erzgebirge wird gemeinsam mit vielen Kindern den Weihnachtsmann begrüßen und ihn bei seiner Kutschfahrt zum Markt begleiten.

Ausgerichtet vom Sächsischen Landesverband des Bergmanns-, Hütten- und Knappenverein e. V. findet dann auch am 20. Dezember die 7. Bergparade in Leipzig statt. Der Umzug beginnt um 16 Uhr in der Richard-Wagner-Straße und endet um 17 Uhr mit einem Abschlusskonzert auf dem Richard-Wagner-Platz. Mehr als 500 Uniformträger und 200 Bergmusikanten wollen wieder die Leipziger und ihre zahlreichen Gäste begeistern, wenn es heißt: “Glück auf!”.

Und dann gibt es da noch den ganz amtlichen Versuch, den Weihnachtsmarkt ganz alt zu machen, irgendwie in die Region des Dresdner Striezelmarkt zu trimmen. Offiziell gibt es ihn tatsächlich erst seit dem 18. Jahrhundert. Aber das Marktamt hat einen cleveren Weg gefunden, in über 500 Jahre alt zu machen: “Die Tradition des Leipziger Weihnachtsmarktes reicht bis in das Jahr 1458 zurück”, teilt es auch in diesem Jahr mit breiter Brust mit. Damals bekam Leipzig von Kurfürst Friedrich II. das Recht, auch noch eine Neujahrsmesse (zusätzlich zu den beiden anderen Messen) veranstalten zu dürfen.

“Wie vor fünfhundert Jahren fügt er sich auch heute harmonisch in die historische Kulisse der Leipziger Innenstadt ein”, schwärmt das Marktamt bei der Gelegenheit. “Mit über 250 originell geschmückten Ständen wird er auch in diesem Jahr seinem Ruf als einer der größten und schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland gerecht.”

Doch auch er geht mit der neuen Zeit: Die Online-Präsenz des Leipziger Weihnachtsmarktes wurde im Portal der Stadt Leipzig unter www.leipzig.de/weihnachtsmarkt deutlich ausgebaut. Alle Weihnachtsmarkt-Hütten sind einheitlich jeweils standortbezogen nummeriert. Im Internet ist eine Übersicht mit Lageplan hinterlegt, in der das jeweilige Sortiment und die Firmierung in Verbindung mit der entsprechenden Hüttennummer eingesehen werden kann. Da klingt dann eher nicht nach “harmonisch”, sondern nach heute, schnell und zielgerichtet: Wer Holzspielzeug sucht, steuert direkt den Holzspielzeugstand an, wer Glögi sucht, spurtet zum Augustusplatz, und die verlorenen Kinder findet man möglicherweise in der “Wichtelwerkstatt” im Stadtbüro wieder.

Um die Attraktivität des Leipziger Weihnachtsmarktes weiter zu steigern, will das Marktamt gemeinsam mit dem Amt für Statistik und Wahlen Befragungen bei Besuchern, Händler und Reiseveranstaltern durchführen. Die Ergebnisse sollen dann ausgewertet und veröffentlicht werden und fließen in die künftigen Planungen ein.

Am 23. Dezember haben allerdings nur noch die Stände auf dem Marktplatz geöffnet. Die anderen Marktbereiche schließen am 22. Dezember.Markt

Den Hauptbereich des Weihnachtsmarktes bildet in diesem Jahr wieder der Marktplatz, der wie jedes Jahr von einem festlich geschmückten Baum dominiert wird: eine rund 20 Meter hohe, vogtländische Fichte, die mit 300 roten und 300 goldenen Kugeln sowie mit bis zu 3.000 Lichtern geschmückt vor dem Alten Rathaus erstrahlen wird.

Ein abwechslungsreiches künstlerisches Programm lädt werktags ab 16 Uhr, Wochenende ab 13 Uhr mit Künstlern und Laiengruppen aus der Stadt und der Region zum Verweilen ein. Die beliebte Weihnachtsmannsprechstunde findet ab 29. November immer Mittwoch bis Sonntag, jeweils 16:00 bis 16:45 Uhr, auf der Bühne Marktplatz statt. Direkt daneben zupfen auch in diesem Jahr auf
vielfachen Wunsch “echte” Schafe ihr Heu aus der Krippe unter dem Weihnachtsbaum. In diesem Jahr mit deutlich mehr Auslauf.

Die Posaunenbläser der Musikschule laden vom Balkon des Alten Rathauses zum Innehalten während des Marktgeschehens ein. Ihre weihnachtliche Musik erklingt Montag bis Freitag, 18 Uhr, Samstag und Sonntag, 13 und 19 Uhr.

Nach der mit der Eröffnung des City-Tunnels verbundenen Fertigstellung des Marktplatzes findet mit dem historischen Kinderriesenrad wieder ein Kinderfahrgeschäft seinen Platz auf der Südseite des Marktes.

Naschmarkt

Kenner schätzen den historischen Weihnachtsmarkt “Alt Leipzig” auf dem Naschmarkt vor der Alten Börse. In historischer Kleidung zeigen siebzehn Anbieter, darunter Parfümeure, Töpfer, Korbflechter, Filzer, Steinmetzen, Bogenbauer, aber auch eine Blumenbinderin und ein Kunstschmied, ihr Können. Um dem Namen gerecht zu werden, kann auch “handfest” gespeist und getrunken werden. Mittelalterliche kulturelle Darbietungen, Trommel- und Dudelsackklang verleihen diesem Ort sein besonderes Flair.

Grimmaische Straße

Mit der Grimmaischen Straße präsentiert sich eine der beliebtesten Einkaufsmeilen der Innenstadt in neuem Glanz. Sehr zur Freude der Weihnachtsmarktbesucher gibt es in diesem Jahr keine Baustellen. Achtunddreißig Händler bieten traditionelle Weihnachtsartikel und vielfältige Naschereien an. Den ersten Glühwein auf dem Weg in die Innenstadt kann man wie immer beim Südtiroler Stand verkosten, der neuer Blickfang direkt neben der Einmündung vom Augustusplatz her ist.

Nikolaikirchhof

Als feste Größe wird der Nikolaikirchhof in diesem Jahr wieder Anziehungspunkt für viele Gäste sein. Blickfang seit über zehn Jahren ist die acht Meter hohe Weihnachtspyramide mit original erzgebirgischen Figuren und Schnitzereien. Von der oberen Etage erklingen Weihnachtslieder der Posaunenbläser und laden ein, die allseits beliebte Feuerzangenbowle im anheimelnden Ambiente zu genießen. Der Brunnen ist mit einem Adventskranz dekoriert, achtzehn Händler komplettieren das Gesamtbild des weihnachtlich geschmückten Platzes in diesem Jahr.Salzgässchen / Reichsstraße

Das historische Etagenkarussell ist der Mittelpunkt dieses Platzes. Das in Rot- und Goldtönen erstrahlende Karussell lädt nicht nur Kinder, sondern natürlich auch Erwachsene zum Mitfahren ein. In den zweiundvierzig umliegenden Verkaufshütten werden weihnachtliche Waren feilgeboten.

Augustusplatz / Opernseite

Der Augustusplatz wird in diesem Jahr deutlich sichtbarer als weihnachtlicher Platz gestaltet. Mit einem neuen Lichtkonzept ist er nun vollumfänglich in den Weihnachtsmarkt integriert und bietet somit dreißig Händlern Platz. Neben zwei Kinderkarussells und dem siebzehn Meter hohen Riesenrad kann von allen Kleinen und Großen natürlich wieder eine nicht mehr wegzudenkende Attraktion bewundert werden: das Märchenland.

Nach der Premiere im vergangenen Jahr findet es 2014 erneut einen schönen Platz im Rund des Opernbrunnens. Ausgewählt und liebevoll in Szene gesetzt werden wieder berühmte Figuren aus den Hausmärchen der Gebrüder Grimm: Rumpelstilzchen, der Wolf und die sieben Geißlein, der Froschkönig sowie Hänsel und Gretel.

Alle Kinder sind aufgerufen, ihre Märchen-Kenntnisse unter Beweis zu stellen: Kleine lustige Fehler wurden absichtlich in die Märchen eingebaut. Wer alle vier Fehler findet, nimmt an der Verlosung von Weihnachtsgutscheinen teil. Teilnahmekarten liegen vor Ort aus und können in einen Kasten eingeworfen werden. Mitmachen beim Rätselspaß kann jeder bis einschließlich 14. Dezember, um die Gewinner noch vor dem Fest beglücken zu können. In bewährter Weise wurde der Märchenwald von den Leipziger Firmen INUMA und Messeprojekt gefertigt und aufgebaut. Für die Ideen und gestalterische Umsetzung zeichnet seit vielen Jahren Elke Herschel verantwortlich.

Augustusplatz / Gewandhausseite – “Finnisches Weihnachtsdorf”

Weihnachtstradition aus dem hohen Norden, kulinarische Köstlichkeiten und finnisches Kunsthandwerk sind hier erlebbar. Blickfang des neu gestalteten Bereiches ist ein traditionelles, zweihundert Jahre altes, finnisches Blockhaus, das originalgetreu wieder aufgebaut wird.

“Die Wichtelwerkstatt” im Stadtbüro in der Katharinenstraße

Hier können die Kinder nach Herzenslust täglich vom 29. November bis 18. Dezember (außer am 2. Dezember) von 14 bis 18 Uhr für einen kleinen Unkostenbetrag von einem Euro selbst Weihnachtsgeschenke basteln. Anleitung geben fachgerecht die Mitglieder des Netzwerkes Haushalt Leipzig e. V. Und wenn er seine Termine alle in den Griff bekommt, schaut der Nikolaus sogar an “seinem” gleichnamigen Nikolaustag, dem 6. Dezember, persönlich vorbei …

Petersstraße / Thomaswiese

Die meist frequentierte Fußgängerzone in der Innenstadt ist fester Bestandteil des Gesamtkonzeptes. In siebenundzwanzig Hütten werden vielfältige kulinarische Schlemmereien und weihnachtliche Delikatessen die Flaniermeile zusätzlich beleben. An der Thomaswiese zieht indessen die Kindereisenbahn ihre Kreise.

52. Modelleisenbahnausstellung in der Strohsackpassage

Seit Jahren ist die Leipziger Modelleisenbahnausstellung nicht nur bei den kleinen Besuchern sehr beliebt. In der Strohsackpassage (Nikolaistraße) können die Besucher vom 28. November bis 21. Dezember an Wochentagen von 14 bis 19 Uhr, an Wochenende von 10 bis 19 Uhr viele verschiedene Modelle besichtigen und mit längst vergessenen Lokomotiven und Zügen durch liebevoll gestaltete Landschaften reisen.

www.leipzig.de/weihnachtsmarkt

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