Vom 15. bis 22. Oktober findet der 17. Leipziger literarische Herbst unter dem Motto "Vordenken über Europa" statt. An unterschiedlichen Orten Leipzigs werden Lesungen, Diskussionen, Verlagsvorstellungen und andere Literaturveranstaltungen zu erleben sein. Gemeinsam mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels e.V. wird das Festival mit der Trägerin des diesjährigen Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, der weißrussischen Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch eröffnet.

Mit der neuen Reihe “Vordenken über Europa” verpflichtet sich der Leipziger literarische Herbst dem geplanten Schwerpunkt, der auch eine politische und kulturpolitische Auseinandersetzung beinhaltet. Sie wird unter anderem zum Tragen kommen in einer Veranstaltung anlässlich des Jubiläums “20 Jahre Vergabe des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung” mit den Preisträgern Juri Andruchowytsch (Ukraine), Geert Mak (Niederlande), Karl Schlögel (Deutschland) und Martin Pollack (Österreich) und der Durchführung des 1. Kulturpolitischen Salons.

Große Namen, über deren Zusage man sich besonders freute, werden in diesem Jahr neben engagierten Schriftstellern aus der Region und sprühenden Neuentdeckungen der Literaturszene den 17. Leipziger literarischen Herbst zu einem außerordentlichen Event werden lassen.

Organisiert vom Verband deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di – Landesverband Sachsen und dem Kulturwerk deutscher Schriftsteller in Sachsen e.V. wird der 17. Leipziger literarische Herbst u. a. vom Kulturamt der Stadt Leipzig und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gefördert und mit zahlreichen Partnern realisiert.

Feierliche Eröffnung des 17. Leipziger literarischen Herbstes findet mit Swetlana Alexijewitsch, Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2013, am Dienstag, 15. Oktober, ab 19:00 Uhr im Alten Rathaus zu Leipzig (Festsaal) statt. Der Eintritt ist frei. Zum Auftakt des 17. Leipziger literarischen Herbstes laden der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Stadt Leipzig in Kooperation mit dem Deutschlandfunk zu einer moderierten Lesung mit dem Friedenspreisträger 2013 ein. Stephan Detjen spricht mit der weißrussischen Schriftstellerin über ihr Leben, ihre Bücher und über den Friedenspreis. Übersetzt wird von Wladimir Kutz.

Zur Eröffnung sprechen der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Burkhard Jung und der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Prof. Dr. Gottfried Honnefelder.

“Über den Zusammenbruch der Sowjetunion sprechen alle, aber was das Auseinanderbrechen eines Imperiums, einer Lebensform, in der Generationen großgeworden waren, in Wahrheit bedeutet, das vermag nur eine Schriftstellerin wie Swetlana Alexijewitsch zu beschreiben. Sie leiht ihre Stimme denen, die in der Zeit der nachsowjetischen Wirren unter die Räder gekommen sind: Heraus kommt ein Chor, wie man ihn aus der Antike kennt – aber die Szenen spielen jetzt, im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert”, schrieb Karl Schlögel über das 2013 im Hanser-Verlag erschienene “Secondhand-Zeit”.

Der Schauspieler Hans Peter Hallwachs (“Fabian”, “Rosenstraße”, “Der Baader-Meinhof-Komplex”) liest aus den Werken von Swetlana Alexijewitsch, in denen sie mit einem Chorus von Zeitzeugen die Geschichte der Sowjetunion und den Folgestaaten nachzeichnet. Stephan Detjen spricht mit der weißrussischen Schriftstellerin über ihr Leben, ihre Bücher und über den Friedenspreis.
Weitere Empfehlungen im Literarischen Herbst

Mittwoch, 16. Oktober: 19:00 Uhr im Schauspiel Leipzig: “Ach, Europa! Ein Kontinent zwischen Untergang und Wiedergeburt”, Podiumsdiskussion mit Juri Andruchowytsch (Ukraine), Geert Mak (Niederlande), Martin Pollack (Österreich) und Karl Schlögel (Deutschland). Moderation: Thomas Bille (MDR Figaro). Eintritt frei.

Donnerstag, 17. Oktober: 19:30 Uhr im Haus des Buches: Bernd-Lutz Lange und Tom Pauls lesen aus “Nischd wie hin”. – Mit Witz, Ortskenntnis und tiefer Verbundenheit zur Heimat porträtieren Bernd-Lutz Lange und Tom Pauls ihre sächsischen Lieblingsorte: reizvolle Landschaften, alte Schlösser oder Herrenhäuser, die sie seit ihrer Kindheit und Jugend kennen oder im Laufe der Jahre entdeckt haben. Dabei finden nicht nur weltbekannte Bauwerke wie das Blaue Wunder, die Dome in Zwickau und Freiberg oder das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig Erwähnung. Es ist vor allem Pauls und Langes privater Blick, der die Aufmerksamkeit des Lesers auf leicht zu übersehende Kleinodien lenkt: Waldcafés, romantische Parks, Häuser, die Geschichten zu erzählen vermögen. Und da beide dem Genuss zugetan sind, bleiben ihnen auch kulinarische Köstlichkeiten nicht verborgen. – Eintritt: 8,-/6,- Euro

Freitag, 18. Oktober: 21:00 Uhr im Café Westen (Demmeringstraße 32): “Wieder ans Meer”. Es spielen: Clemens Müller: Gesang, Gitarre, Christina Müller: Bass, Gitarre, Viola, Dirk Nickel: Schlagzeug. – Mit seinen klaren deutschen Texten wird Clemes M. Müller auch diesen Herbst die Möwen in die Städte und die Sehnsucht in die Nachtzüge zurück holen. Wo Salzwasser und Treibholz sich treffen, da schmeicheln sich die Hooks wie kleine süße Einsiedlerkrebse in die Gehörgänge. Das erste Mal seit Jahren wieder mit sonnengebräunter Akustik-Combo unterwegs. Im Gepäck: das neue komplette Meeresalbum. Die letzten Sommerstrahlen werden also dieses Jahr ins Café Westen fallen. Als Support gibt’s ein weiteres Highlight. Der Sänger und Gitarrist von “Baretta Love” stellt sein neue Solo-Projekt “The Truth” vor. Die Liebe zum Blues und Rock ‘n’ Roll der 50er und 60er Jahre wird mit der rohen Energie des Punk verbunden und zu einer eingängig explosiven Mischung auf der Akustik Gitarre umgesetzt. – Eintritt frei.

Montag, 21. Oktober: 18:00 Uhr in der Moritzbastei: Kulturpolitischer Salon: “Bildungskonzepte kontra Medienkonsum und Gewalttätigkeit”. Eine Diskussion mit Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Sibylle Nowak, Olaf Zimmermann und Thomas Wagner. Moderation: Stefanie Jung. Eintritt frei.

Montag, 21. Oktober: 19:30 Uhr im Literaturhaus Leipzig/Haus des Buches, Gerichtsweg 28: “Ich habe mich immer eingemischt”. Lesung und Gespräch mit einem neuen Blick auf das Schaffen des streitbaren Schriftstellers Stefan Heym.

Dienstag, 22. Oktober: 19:00 Uhr in der Alten Handelsbörse, Naschmarkt 2: Erinnerungslesung für Erich Loest. – Zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht, den der große deutsche Schriftsteller nicht mehr erlebt – er starb am 12. September – lässt der Verband Deutscher Schriftsteller (VS) stellvertretend seine Romane “Völkerschlacht” und “Löwenstadt” sprechen.

www.leipziger-literarischer-herbst.de

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