Das Verhalten der Fans des 1. FC Nürnberg im Leipziger Hauptbahnhof hat ein juristisches Nachspiel. Bei ihrer Ankunft zündeten einzelne Anhänger am Sonntag gegen 11:15 Uhr auf Bahnsteig 14 Pyrotechnik. Auf dem Weg zum Ausgang Westseite lieferten sich junge Männer Rangeleien mit der Polizei. Die Fußballfans waren mit einem Sonderzug angereist, um das Auswärtsspiel ihres Clubs gegen RB Leipzig zu besuchen. Jetzt ermittelt die Bundespolizei.

Die Bundespolizei ermittelt im Zusammenhang mit den Vorfällen im Leipziger Hauptbahnhof gegen drei Fußballfans. “Bereits bei der Anreise der Nürnberger Fans kam es im Hauptbahnhof Leipzig zum Zünden von Pyrotechnik. Beim Verlassen des Bahnhofes wurden Polizeibeamte durch Flaschen- und Dosenwürfe angegriffen”, berichtet Pressesprecher Bernd Förster. “Um diese Täter bekannt zu machen, fanden durch die Bundespolizeikräfte am Abfahrtsbahnsteig im Rahmen der Rückreise selektive Identitätsfeststellungen statt.”

Polizisten mussten Nürnberg-Fans aufhalten. Foto: L-IZ.de
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Die Beamten ergriffen zwei Anhänger des 1. FC Nürnberg. Den Männern im Alter von 23 und 24 Jahren wird Landfriedensbruch, Körperverletzung, Beleidigung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Außerdem stellten die Bundespolizisten die Identität einer Anhängerin von RB Leipzig fest. Gegen die Frau wird wegen Beleidigung ermittelt. Im Rahmen des Einsatzes wurde ein Beamter verletzt.

Das Nürnberger Fanprojekt hatte den Einsatzkräften in einem Offenen Brief vorgeworfen, im Leipziger Hauptbahnhof gegen Nürnberger Fans willkürlich Gewalt angewendet zu haben. Der Vorwurf ließ sich im Zuge von Recherchen durch L-IZ.de allerdings nicht durch nachprüfbare Fakten untermauern.

Rauchtöpfe auch im Bahnhof. Foto: L-IZ.de
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Die Fansozialarbeiter werfen RB Leipzig außerdem katastrophale Zustände am Gäste-Einlass vor. “Ein solches Durcheinander von Ordnern und Polizisten auf so einem beengten Raum habe ich noch bei keinem Auswärtsspiel wahrgenommen”, schreibt Mitarbeiterin Katja Erlspeck-Tröger in einer Stellungnahme.

Ihr Kollege Heino Hassler behauptete am Mittwoch gegenüber L-IZ.de, minderjährige Mädchen hätten sich bis auf den BH entkleiden und in den Schritt fassen lassen müssen. RB Leipzig möchte sich zu den Vorwürfen am Freitag äußern.

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