Die Story klingt unglaublich. Ein anonymer Anrufer hat gegenüber der JVA Leipzig am Donnerstag offenbar gedroht, den ehemaligen Betreiber des Drogenversands "Shiny Flakes" aus der Untersuchungshaft befreien zu wollen. Maximilian S. (20) wird zurzeit am Landgericht der Prozess gemacht. Der Leipziger hatte am Montag eingeräumt, über das Internet zwischen Dezember 2013 und Februar 2015 mit über 900 Kilo Rauschgift gehandelt zu haben.

Der anonyme Anrufer soll sich nach Informationen von L-IZ.de als Mitglied eines “Kommando Free Shiny” ausgegeben und Bedienstete der Haftanstalt bedroht haben. Wer hinter dieser ominösen Vereinigung steckt, ist zur Stunde noch unklar. Der Anruf löste dem Vernehmen nach einen größeren Polizeieinsatz aus, an der Gerüchten zufolge unter anderem ein Spezialeinsatzkommando beteiligt gewesen sein soll. Die Justizvollzugsanstalt äußerte sich nicht zu dem Vorfall. Pressesprecherin Susann Mielke verwies L-IZ.de an die Polizei. Dort hält man sich aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt.

Polizeisprecher Andreas Loepki bestätigte zwar die Drohung. “Diese richtete sich inhaltlich allgemein gegen Bedienstete der JVA. Die Polizeidirektion Leipzig hat daraufhin die gebotenen Maßnahmen der Gefahrenabwehr und der Strafverfolgung eingeleitet”, teilte der Leiter des Direktionsbüros mit. Zu Details möchte Loepki im Augenblick jedoch keine Auskünfte erteilen. Der Leipziger Strafverteidiger Stefan Costabel, der Maximilian S. vor Gericht vertritt, zeigte sich auf Nachfrage überrascht. “Bei mir ist bisher nichts von diesem ‘Kommando’ angekommen.”

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Es gibt 4 Kommentare

Unglaublich, was hier jemand von sich gibt. Dieser Kommentar zeigt schonungslos auf, wer sich hier öfters Gehör verschaffen will. Vergebens.

Hauptsache, unsere Polizei durfte wieder mal hysterisch reagieren. Dafür wird Geld ausgegeben.
Wie auch dann, wenn sich drei Bunthaarige irgendwo außerhalb Connewitz versammeln. Da steigen auch gleich Helikopter auf.

Aber womöglich stellt sich dann einer von der Polizeidirektion auf dem Inselchen vor der berüchtigten Tiefgaragenzufahrt auf dem Augustusplatz hin, um die ordnungswidrig vorbeifahrenden Kraftfahrer im Sekundentakt abzukassieren, damit die Einsatzkosten der hysterischen Aktion wieder reingeholt sind.

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