Bei einem Einsatz wegen eines vermeintlichen Raubdeliktes ist Polizeibeamten am Donnerstagabend in Grünau eine Maschinenpistole abhandengekommen. Bisher ist die Waffe noch nicht wieder aufgetaucht. Finder sollen sich telefonisch bei der Polizei (0341 966-0) melden, um sie abholen zu lassen.

Gegen 21:20 Uhr wurde die Polizei in Leipzig zu einen Raubüberfall an die Tankstelle in der Kiewer Straße im Stadtteil Grünau gerufen. Nach Angaben von Polizeipressesprecher Uwe Voigt machten sich die Polizisten schnellstmöglich auf den Weg. Am Tatort stellte sich jedoch heraus, dass es sich nicht um einen Raub, sondern um eine Nötigung handelte.

Eine Kassiererin hatte drei auffällige Jugendliche beobachtet. Diese bedrohten sie, nachdem sie des Geschäftes verwiesen wurden, mit einem Cuttermesser. Vermutlich hatten sie zuvor zwei Flaschen Limonade entwendet. Die herbeigerufenen Beamten konnten in der Umgebung die Jugendlichen nicht auffinden, erkannten aber beim Sichten der Überwachungsvideos einen 12-Jährigen, der ihnen für sein junges Alter schon bestens bekannt ist, so die Polizeimeldung zum Tankstellenvorfall.

Als alle Maßnahmen beendet waren, überprüften die Beamten ihre Ausrüstung – eine Routinemaßnahme bei Einsätzen. „Eine Maschinenpistole ist nicht da“, teilte Voigt zum Ergebnis der abendlichen Überprüfung mit.

Noch in der Nacht suchten mehrere Einheiten der PD Leipzig die gefahrene Strecke zwischen Polizeirevier und der Tankstelle ab. „Wir haben die Waffe nicht finden können“, so der Polizeisprecher.

„Wer die Maschinepistole behält, macht sich strafbar“, weist Uwe Voigt ausdrücklich hin. Wer die Waffe findet soll sich telefonisch bei der Polizeidirektion Leipzig (0341 966-0) melden. „Wir holen sie ab.“

Derweil werden die beteiligten Beamten zum Einsatzgeschehen befragt. Hierbei muss erst einmal geklärt werden, ob die Waffe in der Hektik des Einsatzes abhanden gekommen ist und Fahrlässigkeit im Spiel gewesen sein könnte. Zu möglichen Auswirkungen für die Beamten wollte sich die Pressestelle nicht äußern aufgrund der andauernden Untersuchung. „Wir müssen abwarten“, so Voigt.

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