Wenn erst einmal alles geklärt ist - vom Grundstück bis zur Baugenehmigung, dann kann das schnell gehen mit dem Kita-Bauen in Leipzig. So schnell, dass tatsächlich eine Chance besteht, der wachsenden Geburtenrate noch einigermaßen hinterher zu kommen. Im Herbst 2015 könnten die nächsten beiden Kindertagesstätten im Leipziger Osten ihren Betrieb aufnehmen.

Am Mittwoch, 28. Januar, wurde dort – “auf der größten Kita-Baustelle in Leipzig” – Richtfest gefeiert. Gleich zwei Einrichtungen werden an der Kohlgartenstraße und an der Lutherstraße zukünftig insgesamt 240 Kindergarten- und 120 Kinderkrippenkindern Platz bieten. Die beiden zweigeschossigen Gebäude werden über eine Gesamtnutzfläche von rund 2.800 Quadratmetern und eine Außenspielfläche von etwa 4.300 Quadratmetern verfügen.

Im III. Quartal 2015 sollen die Träger die beiden Kitas in Betrieb nehmen. Der FAIRbund e.V. wird die Leitung der Kita in der Kohlgartenstraße 9 übernehmen, in der Lutherstraße 4 werden die Kinder von der OUTLAW gemeinnützige Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe mbH betreut.

Die Resonanz auf die entstehenden Betreuungsplätze sei bereits jetzt sehr hoch – nicht nur von Eltern, sondern auch von den umliegenden Unternehmen, teilt der Bauträger mit.

„Immer mehr Firmen entscheiden sich, ihre Mitarbeiter bei der Suche nach einem Kitaplatz zu unterstützen. Aus unserer Sicht ist diese Entwicklung wichtig und notwendig. Familie ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens, der Kraft gibt und glücklich macht. Deshalb ist es wichtig, Familie und Beruf besser in Einklang bringen zu können“, so der Vertreter der König Immobilien GmbH Alexander Malios.

Neue Kita der Diakonie hat Kindertagesstätte in der Scheffelstraße in Connewitz in Betrieb genommen

So soll die Kindertagessstätte in der Kohlgartenstraße aussehen, wenn sie fertig ist. Foto; König Immobilien GmbH
Foto; König Immobilien GmbH

Am Montag, 12. Januar, wurden schon die ersten sechs Kinder in der neuen Kindertagesstätte in der Scheffelstraße 42 begrüßt. Die Räume für die Kinder erstrecken sich über vier Etagen.
“Im Haus soll eine teiloffene Arbeit angeboten werden. Das bedeutet, dass sich die Kinder bestimmte Beschäftigungsangebote selbst aussuchen können. Neben dem integrativen Profil dieser Kindertagesstätte werden wir insbesondere religionspädagogische sowie gesundheitsbezogene Angebote nach Kneipp vorhalten”, erläutert der Träger, das Diakonische Werk Innere Mission Leipzig e.V., zum Projekt mit.

Das Haus bietet neben den Spiel- und Lernräumen für die Kinder auch einen Therapieraum, einen Mehrzweckraum, einen Sportraum, Wintergärten sowie eine Kinderküche. Als besonderes Angebot wird in diesem Haus ein Kneipp-Bereich eingerichtet. Die Kinder werden nach und nach in die Einrichtung aufgenommen. Die endgültige Auslastung soll etwa Ende Juli erreicht sein. Insgesamt gibt es 130 Plätze, dafür 45 Plätze für Kinder unter drei Jahren, 85 für Kinder ab drei Jahren und 6 Plätze für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf.

Das sehr schöne Haus war früher ein Wohngebäude für Menschen mit Behinderungen. Es wurde umfangreich saniert, die Kosten belaufen sich auf ca. 1,8 Millionen Euro.

SPD-Fraktion beantragt weitere Kita in Connewitz

„Der Leipziger Süden ist ein junger dynamischer Stadtteil mit vielen Familien. Diese positive Entwicklung wird sich fortzusetzen. Das belegen auch die Baulücken, die mit mehrgeschossigen Wohnungsbau geschlossen werden. Aber wo mehr Kinder sind, brauchen wir auch mehr Kinderbetreuungsplätze vor Ort. Ich sehe es als eine meiner Aufgaben an, als Stadtrat hier aktiv zu sein und, wenn möglich wie in der Vergangenheit auch, konkrete Standortvorschläge zu machen“, erklärt Christopher Zenker, SPD-Stadtrat aus dem Leipziger Süden und Mitglied im Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule.

Die SPD-Fraktion hat am Donnerstag, 29. Januar, einen Antrag für einen Kita-Neubau in kommunaler Trägerschaft in der Windscheidstraße 45/47 eingereicht. Das Grundstück befindet sich seit 2011 im Besitz der Stadt Leipzig, weil ein Teil dieses Grundstückes für den Bau einer Feuerwehrauffahrt für das Werk II benötigt wurde. Der andere Teil des Areals liegt seitdem brach.

Christopher Zenker zum Projekt: „Auch wenn aktuell zahlreiche Kitabauvorhaben laufen, brauchen wir unbedingt weitere Kindertagesstätten in Leipzig. Das Grundstück in der Windscheidstraße ist mit 4.000 Quadratmetern Größe ausreichend für den Bau einer Betreuungseinrichtung. Es ist zudem sofort verfügbar, liegt sehr verkehrsgünstig in Connewitz und hat einen direkten Anschluss an den ÖPNV. Da es sich bei dem Grundstück um eine der wenigen städtischen Liegenschaften handelt, die für eine Kindertagesstätte geeignet sein könnten, sollte dieses Grundstück dafür auch genutzt werden. Auch wenn der vorhandene Geländesprung eine Herausforderung bei der Bebauung darstellen könnte, sehen wir nur den Bau einer Kindertagesstätte als Möglichkeit die Brache mit Leben zu füllen. Eine Wohnbebauung sollte an diesen Standort ausgeschlossen werden, damit es zu keinen Nutzungskonflikten mit dem nahe gelegenen Werk II kommt.“

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar