Da gab es mal einen D.I.Y.-Markt namens Happy Pop-Up - und der Volly Tanner gab dort den Weihnachtsmann, mit Klingel, Sack und Geschenken. Um ihn wuselten Kinder mit Leuchtaugen und um ihn waren auch feste Stände mit interessanten, nutzbaren und schönen Dingen aus Kleinproduktionen. Das faszinierte und funktionierte. Susanne Mittmann hatte damals schon den Organisationshut auf - und zu Ostern nun wieder. Im Felsenkeller. Tanner traf sie.

Hallo Susanne Mittmann. Du bist mit Deinem Team Organistas das Happy Pop-Up Market. Was ist das denn eigentlich? Ich kenne Pop-Up-Bücher mit Dinos und Vampiren. Aber das wird es ja wohl nicht sein?

Nee, nicht ganz. Aber wie bei den Büchern, sind wir nur kurz da und dann auch schon wieder weg. Aufklappen, reinschauen – wieder zuklappen. Oder umklappen auf die nächste Seite, auf den nächsten Markt.

Kannst Du uns Dich und Dein Team ein bisschen näher vorstellen? Der HPUM ist ja kein rein kommerzielles Unternehmen, denke ich. Oder doch? Wer macht welche Hintergrundarbeit und was noch um Brötchen zu verdienen?

Team ist gut. Duo trifft es. Wir sind zu zweit und organisieren das Ganze sozusagen in unserer Freizeit. Maxi Weiler, Inhaberin vom “Komplize Design” mit Atelier im Tapetenwerk in Leipzig, verdient ihre Brötchen mit der Herstellung und dem Vertrieb von handbedruckten Shirts, Accessoires & Co. Sie ist bei uns vor allem für die Grafik (Plakate, Flyer, Banner etc.) zuständig.

Ich, Susanne Mittmann, pendele täglich zum Bauhaus nach Dessau und bin dort verantwortlich für Veranstaltungsorganisation und Projektmanagement. Außerdem betreibe ich nebenberuflich das kleine Schmucklabel “SusaMi”. Beim Pop-Up Market kümmere ich mich um das Ausschreibungs-, Bewerbungsverfahren, bin Kontaktperson für die Aussteller, mache Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und halte ein Auge auf die Finanzen.

Die Auswahl der Aussteller treffen Maxi und ich gemeinsam. Das ist immer der schwierigste Part vom ganzen Unternehmen. Einerseits wollen wir möglichst vielen Leipzigern die Chance geben, hier vor Ort einen Markt zu bestreiten, andererseits soll das Angebot auch lebendig bleiben und nicht immer die gleichen Labels dort vertreten sein. Irgendjemandem tut man immer weh … auch in Zukunft … leider.

Ich hörte von einem Rahmenprogramm. Erzähl doch mal bitte.

Also … Wer selber das Selbermachen ausprobieren möchte, dem legen wir unseren DIY-Bereich ans Herz. Holzschnitzen, Basteln, Grußkarten herstellen und Bubbleprint stehen auf dem Programm. Alle zwei Stunden wechselt das Angebot und durchgängig kann man z.bB. Origami-Hasen, wie den auf unserem Plakat, selber falten.

Natürlich gibt’s was Leckeres für den Bauch. Getränke, Pizza, Flammkuchen, Cupcakes sind geplant.

Und ein DJ sorgt für eine angenehme Atmo, da schmeckt der Kuchen gleich doppelt so gut.

Wo bekommt Ihr denn Eure Aussteller her? Und kannst Du uns ein paar ganz Besondere nennen – und was sie anbieten?

Wir haben da verschiedene Wege. Zum einen führen wir seit Beginn an einen Mailverteiler, in den sich jeder aufnehmen lassen kann, der Interesse hat. Den beliefern wir als erstes mit dem Ausstelleraufruf.

Außerdem betreiben wir die Facebookseite HAPPY POP-UP MARKET. Hier erfährt man natürlich auch von dem neuen Markttermin, hier stellen wir auch die Aussteller vor.

Leider haben wir immer noch keine Internetseite. Falls uns da mal jemand beim Aufbau helfen möchte … immer gerne. Und dann gibt’s noch verschiedene Portale (Kreativbühne.de, Handmadekultur.de, Dawanda.de, etc.) auf denen man seinen Aufruf parken kann.

Und die Mund-zu-Mund-Propaganda ist auch nicht zu verachten.

Nun aber zu den Besonderen!

Wen soll ich dir als “Besonders” benennen? Alle legen viel Herz und Liebe in ihre Produkte. Darum geht’s ja. Jeder ist was Besonderes. Und, die Geschmäcker sind halt verschieden, darüber sollten wir nicht streiten. Auf unserer Facebookseite stellen wir die Aussteller vor. So kann sich der Besucher schon vorher ein kleines Bild davon machen. Hast du schon mal reingeschaut? Welches ist bislang denn dein Favorit?

Naja, ich mag Mintastique sehr. Die hatten ja auch beim Felsenkeller-Eröffnungsball einen Stand. Und das war wahrhaft leggorleggor! Aber eigentlich stelle ich ja hier die Fragen, Susanne!

Das stimmt natürlich, Volly. Im Felsenkeller werden etwas mehr als 50 Aussteller dabei sein. Wir legen es nicht auf eine Massenveranstaltung an. Es ist eben ein Unterschied, ob man parallel mit 10 Schmuckherstellern oder mit 50 auf einem Markt steht.

Wie kam’s denn dazu, dass Ihr den Felsenkeller für den HPUM nutzt?

2013 haben wir mit dem ersten Markt begonnen. Damals im Westflügel und mit einer Handvoll Ausstellern. In dem Jahr folgten dann noch zwei weitere Märkte in einer leerstehenden Ladenpassage am Lindenauer Markt.

2014 fand dann kein Markt statt. Nicht etwa, weil wir keine Lust hatten, vielmehr gestaltete sich die Suche nach einer Location äußerst schwierig.

Wir versuchen, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, damit wir den Ausstellern machbare Standmieten anbieten können. Dort, wo wir teure Mieten zahlen sollen, scheidet also schon mal aus. 2014 hat´s nicht geklappt, einen Ort mit guten Grundbedingungen zu finden.

Das Interesse wächst. Sowohl bei den Besuchern, als auch bei Ausstellern. Mittlerweile gehen die eingereichten Bewerbungen weit über die Leipziger Stadtgrenzen hinaus. Also müssen auch die Veranstaltungsorte größer werden.

Ab Mitte des Jahres wurden wir auf Aktivitäten im Felsenkeller aufmerksam, haben das beobachtet, und als im November das Haus mit einer Pressekonferenz wieder ans Licht der Öffentlichkeit rückte, haben wir Kontakt aufgenommen. Das Felsenkellerteam war auch sofort begeistert und zur Zusammenarbeit bereit. Wir freuen uns sehr, dieses tolle Gebäude mit dem imposanten Ballsaal nutzen zu dürfen.

Wir sind allesamt sehr gespannt und uffjerecht …

Danke, Susanne – und natürlich allzeit viel Volk in den Hallen!

Danke dir? Kommste auch?

Aber natürlich!

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar