"Ohne Gott kein Bischof. Ohne Bischof keine 1000 Jahre Leipzig. Ohne 1000 Jahre Leipzig keine Feier. Also ohne Gott keine Feier." So der Gedankengang von Bürgermeister Torsten Bonew bei der Vorstellung des Programms der Kirchen zum Jubiläum. Darüber könnte man jetzt streiten. Sicher ist jedenfalls, dass die Geschichte der Stadt von Religion mitbestimmt ist. Die Kirchen feiern aktiv das Stadtjubiläum mit und auch die anderen Religionen sind dabei.

Höhepunkt der Festwoche vom 31. Mai bis 7. Juni 2015 wird der Ökumenische Gottesdienst am 7. Juni um 11 Uhr auf dem Leipziger Markt sein. Orchester, Bands und Chöre der christlichen Gemeinden sind geplant. Und dann soll es noch eine Dialogpredigt geben. Soll heißen: nicht nur einer redet, sondern es gibt einen Dialog mehrerer Prediger.  Beim Gottesdienst wird für die Ökumenische Flüchtlingshilfe gesammelt, in der Caritas und Diakonie Hilfe bei der Orientierung für und Integration von Flüchtlingen in unsere Gesellschaft angeboten.

In der Nacht der offenen Gotteshäuser am 3. Juni 2015 beteiligen sich nicht nur christliche Gemeinden. Geöffnet haben auch mehrere Moscheen, die Synagoge, der Verein für Vedische Kultur, die Baha´i sowie die Vietnamesisch Buddhistische Gemeinde. Den Besucher erwarten Führungen, Ausstellungen, Lieder und Andachten. In allen Gotteshäusern soll um 22 Uhr für die Stadt gebetet werden.

In der Thomaskirche wird das Jubiläum mit 1000 Minuten Musik gefeiert: am 3. Juni von 8 Uhr morgens bis 0:40 Uhr erklingen durchgehend Stücke von Johann Sebastian Bach. Die Lutherkirche führt die Sprechmotette Evangelium von Klaus Kinsky auf. Die muslimische Gemeinde Ahmadiyya stellt ihre Gemeinde in der Eisenbahnstraße vor. Traditionelle jüdische Lieder gibt es in der Synagoge in der Keilstraße.

Ein Nachteulengottesdienst in der Thomaskirche bildet am 7. Juni um 18 Uhr den Abschluss der Festwoche. Eine besondere Atmosphäre von Licht und Klang soll zum Innehalten und Nachdenken einladen. Thema ist: “Ströme lebendigen Wassers”. Es ist das zweite Mal, dass zu dieser Gottesdienstform eingeladen wird.

Am eigentlichen Jahrestag der Ersterwähnung in einer Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg, dem 20. Dezember 2015, ist eine besondere Aktion geplant. Die kirchlichen Gemeinden Leipzigs und die Israelitische Religionsgemeinschaft schreiben gemeinsam die Bibel handschriftlich ab. Jede Gemeinde erhält einen Abschnitt der Bibel zugewiesen. Der so entstehende „Codex Lipsiensis“ wird dann dem Stadtgeschichtlichen Museum übergeben.

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