Hüüühhhüühhh. Hott. Also ich mag Pferdchen. Nicht nur aus erotischen Gründen. Was also ist so falsch an Lasagne al cavallo vom Abdecker? Daher, wo Schwein, Rind und sonstiges methanfurzendes Zuchtfleisch eben so kommt. Ein Bolzen in den Kopp und aus die Maus. Weil Ochse drauf stand? Weil man einen Eber nicht sattelfrei reiten kann? Ach Gottchen - Proteine sind farblos, die Molekülketten einer Fettzelle tragen kein Etikett und marmoriertes Fleisch vom Grill sieht doch eh immer schwarz aus.

Da hat der Haarmann aber nach BSE, Dioxin im Ei und Vogelgrippe wieder einen rausgelassen. Manche sterben eben nie. Wir hätten aber gern klinisch fernes Essen. Also so mit Tod im Ungewissen, sauber und schnell gestorben. Wenns geht, frei von Öl und Demenzbeschleuniger. Ohne Hüh bitte. Und ohne Geschrei natürlich, bitte etwas geräuschlos tot-Gehacktes? Gern.

Es ist nicht schön, wenn man die Gefrierlasagne aus der Conveniencetruhe zieht und der Verkäufer fragt, ob man eigentlich reiten kann? Während er die Titelmelodie von “Soylent Green” * vor sich hinpfeift.

In Rumänien eh nicht, da wohnt Gojko Mitic und ansonsten nur Sand. Oder war es Serbien? Egal, Sand verträgt man ernsthaft erst nach einer mit Russen durchzechten Nacht und anschließender Betonsprengung durch gemeinsames Neubauten-Anpieseln.

Eine Schweinskopfsülze bitte und der Metzger am Tresen – sofern noch vorhanden und ansprechbar – fragt nach dem Betragen der nörgelnden Kinder? Wieso haben Menschen, die unfähig sind eine Kartoffel zu kochen, eigentlich ein Anrecht auf Hunger?

Weil wir Humanisten sind. Und keine Veterinäristen. Zur Expo 2000 war eine Haarmann-Meile geplant, auf der sich Künstler mit dem Thema auseinandersetzen sollten. Insbesondere war eine Haarmann-Kantine mit dem Angebot von Blutwurst und Sülze vorgesehen. Wegen Protesten kam es nicht zu dem Vorhaben.

Sagt zumindest Wikipedia. Also ich ahne ja, dass das stimmt, mindestens der erste Teil. Also allseits guten Appetit!

* Auf mehrfache Nachfrage hin:

“Soylent Green”

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