So. Da ist es also im Bau. Das Monsterprojekt. Also im Bau vor Gericht. Vielleicht wird ja dabei noch so mancher Richter tiefer gelegt oder von juristischen Spitzfindigkeiten getunnelt. Wer darauf abfährt, wird seine Freude haben. Aber was interessierts eigentlich noch. Nach all den fröhlichen Schwindeleien bei diesem Mega-Immobiliendeal ist eines bereits geklärt. Zahlt die Bahn, zahlts der Bürger. Zahlt der Bund - man ahnt es schon - zahlts der Bürger. Zahlen Land und Stadt - Achtung Refrain - zahlts der Büüühüürgär.

Letztlich ein genialer Plan. Vor der abschließenden Klärung Herrn Kefer als zugegebenermaßen begnadeten Volksschauspieler in die Schlichtung entsenden. Anschließend Bäume umhauen, Löcher buddeln, Immobilienflächen verkaufen, die man noch nicht hat und wenn’s laut wird, kommt die aufmunitionierte Kavallerie in Form von Turtlebullen mit der Lizenz zum Zuschlagen. Die dürfen dann den plärrenden Steuerzahler ordentlich salzen und pfeffern, bis ihm die Augen tränen. Selbst schuld der Depp – soll man durchs Schlüsselloch schauen? Na?

So lässt sichs bauen wie anno domini – was hat der Pöbel zu rufen, wenn der Burgherr die Zinnen vergoldet und den Zins erhöht? Die Giftliste hat olle Wolfgang ja schon in der Schublade liegen – gleich neben den vergessenen 100.000 Euro.

Denn zum Ende eines solch urdemokratischen Entscheidungsprozesses sollte man niemals vergessen: Immer einen Dummen im Schrank haben, der den ganzen Krempel bezahlt. Am besten den Gepfefferten von eben. Das ist eindeutig höhere Ironie. Und zu der braucht es immerhin einige Intelligenz. Oder sagen wir besser kriminelle Energie.

Nun hält der Zug also am Gericht. Da wird dann gewürfelt, über welchen Weg der Steuerzahler aus dem Schrank geholt wird. Letztlich egal – Hauptsache die Anwälte sorgen für eine Entscheidung nach der Bundestagswahl. Nicht dass noch jemandem das Steinbrück-Bashing egal ist und er auf den dummen Gedanken kommt. Aber so weit wird es wohl nicht kommen. Mutti weiß eben allzugenau, dass die Trottel im Land in der Mehrheit sind. Nur sagen würde sie es nie, wie eigentlich immer, wenn’s Ernst wird.

Wird Zeit, dass sie Ramsauer ihr vollstes Vertrauen ausspricht. Vielleicht aber vertraut sie sich irgendwann selber mal voll und ganz?

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