Auch ein Stadtkrankenhaus muss auf dem neuesten Stand bleiben. Auch dann, wenn die Gelder eigentlich denkbar knapp sind. Das Städtische Klinikum St. Georg hat nun rund 15,7 Millionen Euro in neue, zusätzliche Operationssäle in enem Erweiterungsbau investiert. Am Donnerstag, 29. Januar, war offizielle Einweihung des neuen Gebäudetraktes.

Das zelebrierte am Donnerstag Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung gemeinsam mit Geschäftsführerin Dr. Iris Minde in der neuen OP-Einheit im Haus 21 des Klinikums. Die sechs geschaffenen OP-Säle erhöhen nicht nur die Operationskapazitäten des Klinikums, sondern entsprechen auch den stetig steigenden technischen OP-Anforderungen, betont das Klinikum. In den 15,7 Millionen Euro steckt nicht nur der Erweiterungsbau, sondern auch die moderne  medizinische Ausstattung.

„Mit den neuen Operationssälen setzen wir einen weiteren Meilenstein in der 800-jährigen Geschichte unseres Klinikums. Dank modernster Technik und sehr guter Infrastruktur sind wir bestens gewappnet für die Zukunft und können den Patienten und Mitarbeitern noch mehr Qualität und Komfort bieten“, hob Dr. Iris Minde hervor.

Und Burkhard Jung: „Meine Damen und Herren, wenn Sie doch einmal operiert werden müssen, kann ich Ihnen die modernen OP-Säle des Klinikums St. Georg sehr empfehlen.“

Die OP-Einheit wurde an das Haus 20 angebaut, so dass die neuen Säle direkt an die bereits bestehenden sieben Operationsräume angebunden sind. Die Zentralisierung bietet ideale Voraussetzungen sowohl für die prä- und postoperative Betreuung der Patienten als auch für die gesamte Logistik inklusive Transport und Lagerung der Medikamente, Verbrauchsgüter, Instrumente und Geräte, betont das Klinikum die Bedeutung der Investition. So befinden sich auf der Etage auch der zentrale Aufwachraum, die Intermediate Care Station (IMC) sowie die Interdisziplinäre Intensivstation (ITS). Zudem gibt es eine OP-Leitstelle mit zwei Computerarbeitsplätzen für die zentrale Überwachung und zwei getrennte Personalschleusen.

Weiterhin verfügt der neue OP-Bereich über einen zentral angelegten „Ein- und Ausleitungsbereich“. Hier werden die Patienten vom Fachbereich Anästhesie bis hin zur Einleitung der Inhalationsnarkose auf die Operation vorbereitet sowie je nach Erfordernis postoperativ versorgt. Gerade bei Kindern sei diese separate Vorgehensweise von Vorteil, betont das Klinikum.  Die kleinen Patienten würden nicht durch die Vorbereitungen im Operationssaal abgelenkt und seien dadurch entspannter. Durch die Trennung von Operation und Ein- bzw. Ausleitung ließe sich darüber hinaus die Effizienz steigern, denn der Saal könne unmittelbar nach dem Eingriff für den nächsten Patienten vorbereitet werden.

Im Durchschnitt fasst jeder Operationssaal etwa 45 Quadratmeter. Einzige Ausnahme ist ein Saal mit rund 66 Quadratmetern Größe. Hier können perspektivisch Teams verschiedener medizinischer Fachrichtungen zusammenarbeiten. Des Weiteren wurde ein OP-Saal speziell für kinderchirurgische Eingriffe ausgelegt. Dank einer speziellen Klimatisierung lässt sich der Saal auf 30 Grad erwärmen, um beispielsweise Babys mit einem sehr empfindlichen Temperaturhaushalt optimal versorgen zu können.

Zur modernen Medizintechnik im Erweiterungsbau gehören OP-Leuchten, Überwachungsmonitore, Narkosegeräte oder Röntgenbild-Betrachtungsmonitore. Dem Operateur können nun wesentliche Informationen direkt am OP-Tisch dargestellt werden, Live-Übertragungen zum Zwecke von Expertisen und Weiterbildungen seien nun möglich, erklärt das Klinikum dazu.

Die OP-Säle verfügen jeweils über ein sogenanntes „Laminar-Air-Flow“-Deckensystem, welches die höchste Stufe hygienischer Anforderungen an die Lüftungsanlage gewährleistet. Die gesamte fest eingebaute und lose Ausstattung entspricht dem neuesten Stand der Technik.

Zusätzlicher Pluspunkt sei, dass alle sechs Operationssäle Tageslicht haben. Bei Bedarf – zum Beispiel in der sogenannten „Schlüssellochchirurgie“ oder beim Einsatz eines medizinischen Lasers – können die Räume durch Jalousien abgedunkelt werden.

Die Aufnahme des Patientenbetriebs der neuen OP-Einheit ist für Frühjahr 2015 geplant. Vorher stehen noch die hygienische Reinigung des gesamten Erweiterungsbaus sowie zahlreiche technische und sicherheitsrelevante Abnahmen auf der Arbeitsliste.

Man kann sich zum Rundgang anmelden

Wer Interesse hat, sich die OP-Einheit anzusehen, hat dazu am Samstag, 31. Januar, Gelegenheit. In der Zeit von 10:00 bis 15:00 Uhr werden Führungen angeboten. Aus organisatorischen Gründen wird darum gebeten, sich im Vorfeld telefonisch unter Tel. (0341) 909-2196 oder per E-Mail an uk@sanktgeorg.de anzumelden.

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