Bei einem Arbeitsunfall in der Leipziger Innenstadt ist heute Vormittag ein Firmenmitarbeiter ums Leben gekommen. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des 53-jährigen Mannes, der jedoch noch nicht geborgen werden konnte, feststellen. Zu Beginn von Abbauarbeiten eines stationären Kranes kippte der Autokran in der Nikolaistraße zwischen den Grundstücken 30 und 34 um. Dabei wurde der Kranführer in seiner Kanzel eingeklemmt und tödlich verletzt.

Ein weiterer Arbeiter (57), der sich ebenfalls auf dem Autokran befand, konnte noch abspringen, erlitt jedoch schwere Verletzungen und wurde in eine Klinik gebracht. Ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden mussten drei weitere Arbeiter (34, 41, 53), die offenbar Zeugen des Unfalls geworden sind.

Am Unfallort befanden sich neben Polizeibeamten zur weiträumigen Absperrung des Ereignisortes auch Spezialisten der Kriminalpolizei, Rettungskräfte, Kameraden der Feuerwehr, Mitarbeiter der Dekra und der Landesdirektion. Zur Bergung des umgekippten Kranes wurde Spezialtechnik aus Potsdam angefordert. Die Bergungsarbeiten werden voraussichtlich bis zum späten Abend andauern. Die genaue Unfallursache ist noch unklar. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Es gibt 2 Kommentare

Lieber Steffen,
 
nach Ihrem Beitrag haben wir einige stichhaltige Hinweise als Redaktion erhalten, welche diese pauschale Einschätzung des tragischen Unfalls in der Nikolaistraße in einem anderen Licht erscheinen lassen. Wichtig festzustellen ist erst einmal, dass keinerlei Ermittlungsergebnisse der Polizei vorliegen, der Grund für das Unglück also gänzlich offen ist. Die Ermittlungsergebnisse gilt es demnach abzuwarten.
 
Im Weiteren werden Kräne in Deutschland regelmäßig gewartet und können also ohne eine entsprechende Abnahme nicht in Betrieb genommen werden. Weiterhin ist es nicht möglich, die Prüfungen, welche u.a. durch den TÜV und jährlich durch die DEKRA für Kräne stattfinden müssen unter den Tisch fallen zu lassen. Die Polizei selbst führt regelmäßig Verkehrskontrollen sowie die Prüfungen der erteilten Genehmigungen durch.  

Was also zu diesem Unfall mit Todesfolge geführt hat, ist derzeit offen und Mutmaßungen helfen niemandem. Die Betroffenen und ihre Angehörigen haben es überdies durchaus verdient, dass der Fall mit Zurückhaltung behandelt wird. Wir danken für Ihr Verständnis.

im Namen d. Red. Ihr Michael Freitag

Eine sehr bittere Sache.
Leider sind solche Vorfälle auch immer wieder ein Sinnbild für die Baubranche, die durch und durch von einem derart hohen Zeit- und Preisdruck dominiert ist, dass notwendige Sicherungsmaßnahmen während der verschiedenen Arbeitsschritte sowie Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten oftmals ganz oder zumindest teilweise unter den Tisch fallen.
Das macht diese Branche, bezogen auf die Gesamtzahl der in dieser Branche Beschäftigten, zum traurigen Spitzenreiter in der beruflichen Unfallstatistik.

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