In der Gustav-Mahler-Straße klingelte eine 62-Jährige einen Einbrecher in der Nachbarswohnung in die Flucht +++ Bei der Durchsuchung einer Ladendiebin kamen allerlei Betäubungsmittel zum Vorschein +++ In einem Bäckereigeschäft am Brühl wurde ein 30-Jähriger um sein Portemonnaie erleichtert +++ Ohne Rücksicht auf Verluste raste heute Morgen ein 45-Jähriger durch die Straßen von Leipzig.

Nachbarin klingelt Täter in die Flucht

Zunächst hörte die Nachbarin (62) gestern Mittag dumpfe Geräusche, denen das Klirren von Glas folgte. Daraufhin schaute sie in ihrer Wohnung, ob alles in Ordnung sei und konnte bei dieser Gelegenheit einen Mann erkennen, der gerade über die ebenerdige Terrassentür in die Nachbarswohnung in der Gustav-Mahler-Straße eindrang. Kurzentschlossen ging die Frau ins Treppenhaus und läutete an der betreffenden Wohnungstür, weshalb der Einbrecher den Rückzug antrat. Er flüchtete auf dem gleichen Weg, den er auch gekommen war. In welchem Umfang er in der Kürze der Zeit dennoch Dinge in seinen Besitz bringen konnte, war im ersten Überblick durch die Geschädigten (m 76, w 57) nicht abschließend auszumachen – auf jeden Fall fehlte ein Laptop.

Zwei flüchtige Bekannte

Nachdem ein Ladendetektiv (26) gestern Nachmittag zwei junge Männer und eine junge Frau beobachtete, die im Supermarkt in der Landsberger Straße zwar diverse Lebensmittel in einen Beutel packten, an der Kasse aber nur einen Teil auf das Band legten, sprach er das Trio nach der Kassenzone an. Daraufhin wurde er sofort körperlich angegriffen, wodurch die beiden Männer mit dem Diebesgut fliehen konnten. Allerdings konnte die 27 Jahre alte Mittäterin vor Ort festgehalten werden. Während man nun gemeinsam auf das Eintreffen der Polizei wartete, hantierte die Frau auffällig häufig an ihrem schwarzen Rucksack und ihrer Bekleidung. Deshalb hatte sie wenig später keine Einwände, als ihr Rucksack durch Polizeibeamte durchsucht werden sollte, zierte sich jedoch, als sie selbst durch eine Beamtin in einem Nebenraum durchsucht wurde.

Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass ihre drei Verstecke (kleine Ledertasche hinter dem Gürtel, metallicblauer Dosierer im BH und schwarzes Etui zwischen Hose und Slip geklemmt) auftauchten. Die in den Behältnissen befindliche Gesamtmenge und eine im Rucksack vorgefundene Feinwaage begründeten den Umstand, die Strafanzeige nicht nur wegen des Besitzes, sondern wegen des Handels mit Betäubungsmitteln zu erstatten. So ging der Tag für die Leipzigerin nach der anschließenden Wohnungsdurchsuchung und der vorläufigen Festnahme im Zentralen Polizeigewahrsam zu Ende; heute folgt die Haftrichtervorführung. Und da die 27-Jährige jetzt plötzlich so viel Zeit hat, über die Geschehnisse nachzudenken, fallen ihr bestimmt noch nähere Daten ihrer im doppelten Sinn flüchtigen Bekannten Mike und Sammy ein, die sich mit ihr gemeinsam eines räuberischen Diebstahls schuldig machten.

Portemonnaie weg

Über die Mittagsstunden hielt sich ein Leipziger (30) in einem Bäckereigeschäft am Brühl auf und hängte seine Jacke über die Stuhllehne. Da sich Trick- und Taschendiebe derartige Gelegenheiten schon in der Vergangenheit nicht entgehen ließen, wundert es nicht, dass der Mann nachher seine braune Leder-Geldbörse aus der Innentasche vermisste. In dem schon allein etwa 100 Euro wertvollen Portemonnaie befanden sich Personalausweis, Führerschein, zwei Geldkarten, Krankenkassenkarte, zwei Fußballjahreskarten, eine Zoojahreskarte, eine Bahncard für die 1. Klasse, etwas Bargeld und sonstige persönliche Dokumente. Der Diebstahlsschaden beziffert sich damit in Summe auf rund 1.000 Euro. Obwohl der Geschädigte keine Person in seiner Nähe bemerkte, ist diese Masche aus anderen Bäckereigeschäften, Lokalitäten und Freisitzen – insbesondere im innerstädtischen Bereich – hinreichend bekannt.

Verfolgungsfahrt durch Leipzig

… ohne Rücksicht auf Verluste raste heute Morgen ein 45-Jähriger durch die Straßen von Leipzig. Er sollte von einer Polizeistreife kontrolliert werden, doch das war offenbar nicht in seinem Sinn. Der Fahrer des roten BMW 316i war den Gesetzeshütern kurz nach Mitternacht an der Ecke Schönauer Straße/Ratzelstraße aufgefallen, als er langsam stadtauswärts abbog. Kurzer Entschluss: Kontrolle! Jedenfalls passte das dem 45-Jährigen nicht, er beschleunigte seinen BMW, raste durch die Straßen von Grünau, Lindenau, Zentrum bis nach Gohlis mit zwischenzeitlich bis zu 130 km/h. Zum Teil missachtete er das Rot der Ampeln und rauscht ohne Rücksicht auf andere über Kreuzungen, nutzte sogar auf dem Tröndlinring die Gegenfahrbahn.

Eine andere Polizeistreife, die von der Verfolgungsfahrt hörte, eilte zur Unterstützung entgegen. An der Ecke Lützner Straße/Schönauer Straße kamen ihr der Flüchtige und dessen Verfolger entgegen. Die Unterstützer sperrten mit dem Funkstreifenwagen die Gegenfahrbahn. Doch der Fahrer des roten BMW hielt auf sie zu und nahte ohne zu bremsen. Nur durch schnelles Handeln, indem einer der Polizisten den Funkstreifenwagen zügig von der Straße fuhr, konnte sehr wahrscheinlich ein Unfall vermieden werden. So ging die Raserei durch die Stadt weiter.

Erst die Sackgasse in der Würkerstraße, die in einem Garagenkomplex endete, setzte der Raserei ein Ende. Als der 45-Jährige merkte, dass er in der „Falle“ saß, bremste er seinen BMW ruckartig auf „Null“, riss die Fahrertür auf, sprang heraus und rannte. Doch kam er nicht weit. Auch der Funkstreifenwagen war schon – allerdings im Heck des BMW – zum Stehen gekommen, die Türen aufgeflogen und die Polizisten schnellen Schrittes dem 45-Jährigen gefolgt. Sie schnappten ihn wenige Meter von den Autos entfernt und nahmen ihn vorläufig fest.

Bei der Kontrolle seiner Sachen entdeckten die Polizisten verschiedene Betäubungsmittel, unter anderem auch nicht geringe Mengen an Amphetamin und GHB (Liquid LSD), weiterhin fanden sich ein Springmesser und Pfefferspray an und ein durchgeführter Test reagierte positiv auf Amphetamin. Zudem fanden die Gesetzeshüter bei der Kontrolle des Autos einen Baseballschläger, Bargeld in dreistelliger Höhe, eine Feinwaage, mehrere Cliptütchen, Werkzeuge wie Bolzenschneider, Nusskasten, Bohrmaschine und im Handschuhfach mehrere nicht auf ihn ausgestellte EC-Karten und Ausweise, die teilweise zur Fahndung ausgeschrieben waren. Weiterhin war der 45-Jährige nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis.

Deshalb ermittelt die Polizei gegen ihn wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Fahren unter Einfluss berauschender Mittel, Verstoßes gegen das BtMG und WaffG. Der Flüchtende selbst musste später, nach ärztlicher Behandlung vor Ort in einer Leipziger Klinik weiter betreut werden.

Hoher Stehlschaden

Wie eine 60-Jährige den herbeigerufenen Gesetzeshütern gestern Nachmittag erklärte, habe ein Mitarbeiter das Fehlen von insgesamt 18 Rad-Sätzen festgestellt. Diese waren in zwei Gitterboxen hinter Schloss und Riegel aufbewahrt. Die Gitterboxen wiederum standen auf dem umzäunten Gelände eines Autohauses im Zentrum-Nord. Auf Nachfragen erklärte die Frau zum Schaden, dass von den Radsätzen zehn aus Alufelgen und acht aus Stahlfelgen bestanden, so dass der Schaden immens ist und immerhin mit mindestens 26.000 Euro beziffert werden muss. Bei der Spurensuche zeigte sich schnell, dass die Diebe den Zaun und die Gitterboxen aufgeschnitten hatten, um an die Beute zu gelangen – Sachschaden mindestens 500 Euro. Später transportierten sie die heiße Ware in unbekannte Richtung ab. Die Polizei ermittelt.

Auffahrunfall – Fahrerin schwer verletzt

Ein Renault-Fahrer und eine Seat-Fahrerin (60) fuhren gestern Nachmittag auf der B 181/Dölzig Richtung Günthersdorf. Aufgrund eines Rückstaus an der Lichtzeichenanlage B 181/186 verlangsamte die 60-Jährige ihr Tempo und hielt mit dem Seat Arosa hinter einem Mercedes Sprinter an. Der Renault-Fahrer indes erkannte die Situation zu spät und fuhr mit seinem Kangoo auf den Seat, der durch den Aufprall auf den Transporter geschoben wurde. Der Renault-Fahrer verletzte sich leicht, die Seat-Fahrerin hingegen schwer. Sie musste in einem nahe gelegenen Krankenhaus stationär und der Renault-Fahrer zur ambulanten Behandlung aufgenommen werden. An allen drei Fahrzeugen entstand Sachschaden von insgesamt ca. 4.000 Euro.

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