In Möckern konnte eine Trickbetrügerin mit Hilfe eines 70-Jährigen überführt und verhaftet werden +++ Eine Frau mit einem Kleinkind im Kinderwagen und zwei Mädchen war gestern Nachmittag in der Innenstadt auf Diebestour +++ In der Langen Straße versuchten Einbrecher, sich in einem Wohnwagen häuslich einzurichten +++ Ein 24-Jähriger versuchte, mit einer gefälschten Gehaltsabrechnung einen Bankkredit zu erschleichen.

Ausgetrickst

Kurz nach 10:00 Uhr in Möckern klingelte gestern das Telefon – keine Nummer auf dem Apparat zu sehen. Ein Herr (70) hob den Hörer an sein Ohr und vernahm Bruchteile einer Sekunde später die freche Lüge einer jungen Frau. Im akzentfreien Deutsch fragte sie die Frage der Fragen: Weißt Du nicht, wer hier spricht? Doch, er wusste es. Jedenfalls nicht jene Verwandte seiner Frau, die sie vorgab, zu sein. Daraufhin fragte der 70-Jährige, ob die vermeintliche A. in Leipzig sei, was sie bestätigte. Nun folgte ein kurzer Small-Talk – so ungefähr: Wie geht es seiner Frau?, Sie möge mal wieder vorbeikommen!, Sie sei in einer prekären Lage und benötigte dringend Bargeld – die Summe? Man höre und staune: mehrere zehntausend Euro. Natürlich wollte sie diese ausgeliehene Summe gleich am nächsten Tag zurückzahlen (offenbar in besten Wünschen). Jedenfalls erklärte der Herr, er habe nicht so viel Geld und er müsse erst einmal nachschauen, wie viel er tatsächlich zu Hause habe, sie solle zurückrufen.

Die Anruferin glaubte, den Herrn am Haken zu haben und wollte warten. So rief der Herr von einem anderen Apparat die Polizei an, schilderte was bislang geschah und vereinbarte, die Frau am Telefon hinzuhalten. So begann er, der Frau zu erzählen, was er angeblich bereits an Geldscheinen gefunden habe – es war nicht annähernd das, was sich die Dame erhoffte und er solle weitersuchen. So gab er sich schließlich Mühe und fahndete weiterhin nach versteckten Geldscheinen. Dann sollte er das Geld aus dem Fenster auf die Straße werfen, sobald die Geldbotin erschien. Doch das lehnte der 70-Jährige entschieden ab und handelte aus, dass die Botin wenigstens an der Wohnungstür erschien – gesagt, getan.

Noch während er den Hörer hielt, klingelte es an der Wohnung und kurze Zeit später stand die 22-Jährige davor und wurde von den bereits in der Wohnung wartenden Zivilfahndern vorläufig festgenommen. Heute Mittag wurde sie auf Antrag der Leipziger Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt. Der erließ Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachtes des gewerbsmäßigen Betruges und setzte ihn umgehend in Vollzug, denn die 22-Jährige war bereits am 24. April 2016 in Esslingen (Baden-Württemberg) Polizisten bei einem Betrugsversuch in die Fänge gegangen. Damals war ihr die Tat jedoch nicht zweifelsfrei nachzuweisen, so dass sie wieder auf freien Fuß gesetzt werden musste. Doch mit der Tat von damals und dem gestrigen Betrugsversuch sah der Haftrichter den dringenden Tatverdacht begründet und erließ den Haftbefehl.

Ladendiebin in zwei Geschäften

Eine Frau mit einem Kleinkind im Kinderwagen und zwei Mädchen befand sich gestern Nachmittag in einem Drogerie-Markt in der Petersstraße. Die Kinder hatten einen schwarzen Trolley bei sich. Die Frau nahm zwei Parfümsets aus der Auslage. Als sie von einer Verkäuferin angesprochen wurde, legte sie beide zurück. Zwischenzeitlich griffen die Mädels zu und nahmen drei Parfüms im Wert von 144 Euro an sich. Als sie von einem Ladendetektiv (41) angesprochen wurden, flüchteten sie aus dem Geschäft und ließen den Trolley zurück. Auch die Mutter samt Kleinkind war verschwunden. Beim Sichten des Gepäckstückes kam Diebesgut aus einer Parfümerie in der Grimmaischen Straße ans Tageslicht. Dabei handelte es sich um diverse Deosprays, mehrere Flaschen Mundwasser sowie diverse Kosmetika in größerer Stückzahl, wie Lippenstifte, -balsam, Kajal, Mascara, Puder und Make up im Wert von 356 Euro. Das Personal informierte daraufhin die Parfümerie vom Fund des Diebesgutes, das sichergestellt und dem Geschäft wieder unversehrt übergeben wurde. Die Ermittlungen dazu dauern an.

Wohnwagenbesetzer

Am Dienstagmittag stellte in der Langen Straße ein 45-Jähriger einen Einbruch in seinen Wohnwagen fest. Es war kein Bruch im herkömmlichen Sinn. Die Einbrecher begehrten anscheinend keine Gegenstände, sondern hatten offenbar vor, sich häuslich niederzulassen. So hatten sie bereits vor der neuen Behausung einen Klapptisch aufgebaut und selbst eine Kaffeemaschine mitgebracht. Als der Eigentümer das sah, rief er die Polizei. Dies bekamen die Wohnwagenbesetzer mit, beschimpften ihn, dass er doch keine Polizei rufen müsse – schließlich wären sie obdachlos. Dann machten sie sich davon. Der Wohnwagenbesitzer konnte sie nicht festhalten, da er gehbehindert ist. Dennoch nahm er mit seinem Elektroscooter die Verfolgung auf. Dies zog sich über die Langestraße, die Ranftsche Gasse bis zur Ludwig-Erhard-Straße in Richtung Kohlgartenstraße. Dort rannten die beiden durch eine Schlippe, wo der Scooter nicht durch passte. Der Verfolger musste die Schlippe umfahren, verlor deshalb die Ausreißer aus den Augen. Als er zum Wohnwagen zurückkehrte, fehlte nicht nur die Kaffeemaschine, sondern auch noch eine Kabeltrommel. Offenbar hatten die Unbekannten noch die Gegenstände gegriffen, bevor sie abgehauen waren. Die Polizei ermittelt wegen Diebstahl und Sachbeschädigung.

Kredit mit gefälschter Gehaltsabrechnung

Am Dienstagnachmittag wurde die Polizei in eine Bankfiliale in der Innenstadt gerufen. Dort hatte ein 24-Jähriger vorgesprochen. Er legte eine Gehaltsabrechnung seines vermeintlichen Arbeitgebers vor. Es soll ein ortsansässiger Autobauer sein. Mit diesem Nachweis begehrte er einen Kredit in fünfstelliger Höhe. Die Abrechnung wies allerdings eine Menge Ungereimtheiten auf. So stimmten die einzelnen Zahlen in der Summe nicht – da hatte sich der Fälscher wohl verrechnet. Außerdem wich der Briefkopf vom Original ab und die Bank hatte zahlreiche Kunden eben jenes Fahrzeugherstellers. Da kennt man auch die Abrechnungen. Dem Bankkunden wurde Hausverbot erteilt, nun muss er sich wegen versuchtem Betrug verantworten.

Zwei Personen durch Bierflasche verletzt

Gleich zwei Mal musste die Leipziger Polizei am Dienstag wegen Auseinandersetzungen ausrücken, bei der eine Bierflasche als Tatwerkzeug diente. Am Kulkwitzer See lagen drei Männer und genossen den Abend, als einer von ihnen den Lagerplatz verließ, um sich eine leere, von anderen Badegästen stehen gelassene Bierflasche zu holen. Diese zerschlug er dann unvermittelt auf dem Kopf seines Landsmannes und entfernte sich in Richtung Leipzig. Der 34-jährige Verletzte musste im Rettungswagen behandelt werden. Den Angreifer würden die Verbliebenen nicht kennen, äußerten sie später gegenüber der Polizei. Sie wollten niemandem Ärger machen, auch der Angreifer nicht. Der Grund für die Auseinandersetzung blieb somit unklar.

In Schkeuditz wurde ein Sozialarbeiter zur Konfliktlösung zwischen Asylbewerbern gerufen. Ein 25-Jähriger war äußerst aggressiv und begehrte Einlass bei Landsleuten, die ihm dies aber verweigerten. Im Gespräch griff er den Sozialarbeiter an, zeigte sich jedoch körperlich unterlegen. Da nahm er eine leere Bierflasche und warf diese dem Streitschlichter an den Kopf. Der 64-Jährige hatte danach eine Kopfverletzung und musste im Krankenhaus stationär behandelt werden.

In beiden Fällen ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung.

Radfahrerin erfasst und schwer verletzt

Der Fahrer (60) eines Nissan Primera verließ gestern Morgen das Tankstellengelände und bog dann nach rechts auf die Riesaer Straße ab. Dabei übersah er eine auf dem Radweg fahrende Fahrradfahrerin (38). Er stieß mit der Frau zusammen. Sie musste mit schweren Verletzungen in einem Krankenhaus stationär aufgenommen werden. Die Höhe des Gesamtschadens wurde mit ca. 1.300 Euro angegeben. Der Autofahrer hat sich wegen fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten.

Motorradfahrer schwer verletzt

Ein Motorradfahrer fuhr am Dienstag, gegen 15:10 Uhr, auf der Maximilianallee stadtauswärts. Als in Höhe Abfahrt zur Essener Straße vor ihm ein Lkw verkehrsbedingt bremsen musste, fuhr er zum Überholen auf die linke Spur. Aber auch auf dieser stockte der Verkehr. Der Kawasakifahrer sah dies zu spät, verlor die Kontrolle über sein Krad und kam nach links von der Fahrbahn ab. Dabei verletzte er sich schwer. Der 35-Jährige musste im Krankenhaus stationär behandelt werden.

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