Durch zwei besonders hervorstechende Einbruchsserien von Oktober bis Dezember im letzten Jahr und Anfang Januar diesen Jahres wurden Eigenheime in den Leipziger Stadtteilen Thekla, Schönefeld, Mockau, Plaußig, Portitz, Wiederitzsch und Rackwitz heimgesucht. Der Täter ging immer auf dieselbe Weise vor: schneller, unbemerkter Einbruch in das Haus, Durchsuchung sämtlicher Räume, Mitnahme von hochwertigem Schmuck und tragbarer Computertechnik.

Große und schwere Gegenstände wurden zurückgelassen. Offenbar wollte der Täter kein Risiko eingehen, auf der Flucht erwischt zu werden, denn mit einem Rucksack voll Schmuck bleibt man schnell und leichtfüßig.

Doch all das sollte nichts nutzen. Unter Zusammenarbeit des LKA Sachsen und der Polizeidirektion Leipzig entstand im Herbst letzten Jahres die „GEG Balkan“. Diese gemeinsame Ermittlungsgruppe betrachtete rückwirkend sämtliche Einbrüche in Eigenheime der letzten Monate und ermittelte auf Hochtouren. Die Ermittlungsgruppe war dem Täter bereits Ende letzten Jahres auf den Fersen, bis er im Dezember urplötzlich von der Bildfläche verschwand. Mittlerweile ist bekannt, dass er sich etwa zwei Monate in Rumänien aufgehalten hatte und dort von dem Geld der versetzten Schmuckstücke lebte. Kaum, dass er zurück in Deutschland, im Umfeld von Leipzig war, begann eine erneute Einbruchsserie. Von Oktober bis Dezember waren es 54 Einbrüche und vom 27. Januar bis 1. Februar noch einmal elf Taten. Am 1. Februar klickten die Handschellen und der 29-jährige Rumäne wurde festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft und sieht dem Beginn seiner Verhandlung Ende Juli entgegen: Konkret können ihm durch Spuren und zugeordnete gestohlene Gegenstände bisher 20 Einbruchsfälle nachgewiesen werden. Bei dem Rest der Taten gehen die Ermittler allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass sie ihm ebenfalls zugeschrieben werden können.

Der Mann ist der Polizei obendrein nicht unbekannt. So befand er sich vor Beginn der Tatserie im Oktober 2015 in Haft – ebenfalls wegen Einbruch. Nach seiner Festnahme im Februar durchsuchte die Polizei seine Wohnräume und fand dabei 202 Gegenstände, die offensichtlich gestohlen waren. Ein Großteil der Gegenstände (darunter Schmuck, Computertechnik und Parfüm) konnte durch Abgleich der Fälle und nach Rücksprache mit den Geschädigten ihren ursprünglichen Eigentümern zurückgegeben werden. Etwa 70 Gegenstände liegen jedoch noch ohne Zuordnung als Asservate bei der Polizei.

Daher wird über eine Öffentlichkeitsfahndung nach den Eigentümern der Schmuckstücke gesucht. Zeugen, die ihr Eigentum wiedererkennen, werden gebeten, sich bei der der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden.

Aufgrund der Menge an Bilddaten wird die bebilderte Auflistung im PDF-Format zum download bereitgestellt.

Darüber hinaus hat die GEG Balkan eine Hinweis-E-Mail eingerichtet. Jegliche Informationen über mögliche Täter, die Wohnsiedlungen auskundschaften oder den Personenverkehr „ausbaldowern“, können mit Datum, Uhrzeit und Beschreibung der Personen und Fahrzeuge an diese E-Mail gerichtet werden. Die Ermittlungsgruppe ist über Hinweise, die zur Aufklärung von Einbrüchen in Eigenheime beitragen, dankbar!

Hinweise bitte an: gegbalkanlz.ea.lka@polizei.sachsen.de

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