In der Nikolaistraße wurde ein 21-Jähriger verfolgt und angegriffen, doch er konnte den Räuber in die Flucht schlagen +++ Gestern Morgen wurde bei Dachdeckarbeiten in der Windscheidstraße eine alte verrostete Pistole des Herstellers „Walther“ gefunden +++ In Böhlen wurde auf die Windschutzscheibe eines Lkws ein Graffiti aufgesprüht +++ In Borna wurden zwei Männer beim Einbruch in eine Garage überrascht, konnten aber ohne Beute fliehen – In allen Fällen sucht die Polizei nach Zeugen.

Räuber ging leer aus

Eine „Kippe“ wollte er schnorren, deshalb sprach er heute Nacht, 01:35 Uhr, einen Passanten (21) in der Nikolaistraße an. Der allerdings verneinte mit der Begründung: „Nein, ich rauche nicht!“ und lief weiter Richtung Innenstadt. Dass der „Schnorrer“ ihm folgte, merkte der 21-Jährige erst auf Höhe des „Brühls“, als er von diesem am Kragen gepackt und mit dessen Unterarm gegen eine Hauswand gedrückt wurde. Dann verlangte der Unbekannte das Telefon. „Nein!“, folgte erneut die Antwort des 21-Jährigen, woraufhin diese mit drei Kopfstößen quittiert wurde – einmal auf die Oberlippe, einmal auf die Unterlippe und einmal auf die linke Augenbraue. Nebenher tastete der Unbekannte die Kleidung seines auserkorenen Opfers auf der Suche nach dem Telefon ab.

Doch dieses wehrte sich so heftig, dass er es nicht aus der Tasche ziehen konnte. Daraufhin versuchte der Unbekannte, den 21-Jährigen zu schlagen, holte weit mit dem Arm aus und war überrascht, als er im Schwitzkasten endete. Der 21-Jährige nämlich hatte diesen Moment genutzt, sich befreit und war zum „Gegenangriff“ übergegangen. Nach einem kurzen Gerangel konnte sich der Unbekannte befreien, flüchtete aber, da er eine Polizeistreife nahen sah, in Richtung Innenstadt.

Der 21-Jährige indes zeigte den versuchten Raub an und beschrieb den Täter folgendermaßen:

– vermutlich arabischer Herkunft
– ca. 25 Jahre alt
– 180 – 185 cm groß
– eher schmächtige Statur
– leicht bräunliche Haarfarbe
– kurze, schwarze Haare
– 2-Tage-Bart, aber nicht stark ausgeprägt
– sprach deutsch, ohne auffälligen Akzent, allerdings nicht sehr gewählt
– dunkles Basecap, dunkle Jacke, dunkle Jeans, schwarze Fahrradhandschuhe mit halbem Finger, Rucksack mit dunklen Trägern.

Die Polizei ermittelt nun wegen räuberischer Erpressung und bittet Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt und/oder zum Täter geben können, sich bei der Kripo Leipzig, Dimitroffstraße 1, in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666 zu melden.

Waffe gefunden

Gestern Morgen wurde bei Dachdeckarbeiten in der Windscheidstraße eine alte verrostete Pistole des Herstellers „Walther“ gefunden. Ominös bei dem Fund war, dass die Waffe samt Magazin, Holster und Munition des Kalibers 7,65 in ein altes Öltuch eingewickelt und in einem Dachkasten versteckt lag. Die Polizei stellte die Waffe und das Zubehör sicher und lässt nun überprüfen, ob sie mit einer Person in Verbindung gebracht werden kann. Zu den Prüfungshandlungen gehört auch zu eruieren, ob sie beschussfähig ist. Sollte dies zutreffend sein, wird sie einem Beschusstest unterzogen, der feststellen soll, ob diese Waffe bei einer früheren Straftat verwendet wurde. Wie lange diese Tests dauern, kann allerdings nicht abgeschätzt werden.

Hinweise zur Waffe oder seinem möglichen früheren Eigentümer nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer (0341) 966 4 6666 entgegen.

Graffiti am Lkw

Ob es sich bei dem Graffiti an einem Lkw, der in der Röthaer Straße auf einem LIDL-Parkplatz in Böhlen stand, um den letzten Gruß zum Geleit handelt, ist noch unklar. Eine unschöne Variante der Kondolenzübermittlung ist es jedoch allemal. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sprühte ein unbekannter Täter die Nachricht „RIP MY FRIEND“ mit schwarzer Farbe auf die Windschutzscheibe eines Speditions-Lkw’s, welcher dadurch für den Moment nicht genutzt werden konnte.

Der Fahrer (39), der den Wagen seit Januar 2017 fährt, kann sich nicht erklären, wer es gewesen sein könnte. Er vermutet für den Grund der Tat jedoch den Tod eines Kollegen, der wenige Tage zuvor verstorben war und vor ihm eben jenen Lkw gefahren hatte.

Nichts desto trotz bleibt es hier bei einer Straftat der Sachbeschädigung, wegen der die Polizei die Ermittlungen aufgenommen hat. Zeugen, die Hinweise zur Tat oder zum Täter liefern können, werden gebeten sich beim Polizeirevier Borna, Grimmaische Straße 1a in 04552 Borna, Tel. (03433) 244 – 0 zu melden.

Keine Beute

Zwei unbekannte männliche Täter drangen heute Nacht in Borna in eine Garage im Zedlitzer Weg ein, indem sie diese aufhebelten. Anschließend entwendeten sie einen Rasenmäher samt Fangkorb und schoben diesen aus der Garage. Dabei wurde ein so lauter Lärm verursacht, dass ein 28-jähriger Mann davon wach wurde und aus dem Fenster sah. Er sprach die beiden an. Die unbekannten Täter waren darüber so erschrocken, dass sie davonrannten bzw. -fuhren und den Rasenmäher stehen ließen.

Ein Tatverdächtiger flüchtete mit einem Mountainbike in Richtung Haltepunkt „An der Petergrube“, der zweite zu Fuß in die gleiche Richtung. Die mittlerweile informierte Polizei war schnell am Ort. Anhand der Personenbeschreibung wurde eine Tatortbereichsfahndung veranlasst, die leider nicht zum Erfolg führte. Auch der Einsatz des Fährtenhundes ergab keine konkreten Hinweise oder Anhaltspunkte.

Zur Personenbeschreibung konnte folgendes ermittelt werden:

Täter 1:
– männlich
– ca. 170 – 175 cm groß
– ca. 25 – 30 Jahre
– lange blaue Jeans
– dunkle lange Oberbekleidung
– helles Mountainbike

Täter 2:
– männlich
– ca. 170 – 175 cm groß
– ca. 25- 30 Jahre

Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt oder den unbekannten Tätern geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Borna, Grimmaische Straße 1a in 04552 Borna, Tel. (03433) 244-0 zu melden.

Planenschlitzer-Bande gestellt

Ganz zufällig beobachtete gestern Abend ein Lkw-Fahrer (35) auf der Tank- und Rastanlage Muldental-Süd zwei Männer hinter seinem Lastzug, die ganz offensichtlich eine halbmondförmige Handbewegung an dem quer hinter ihm parkenden Auflieger vornahmen. Aus der Vergangenheit wusste er genau, was diese Geste zu bedeuten hatte. Sofort ging er der Sache auf den Grund und sah, dass die Plane des Aufliegers aufgeschlitzt war. Als die beiden „Schnitter“ merkten, dass sie aufgeflogen sind, sprangen sie in einen bereitstehenden Transporter Mercedes-Benz und flüchteten auf der BAB 14 Richtung Dresden. Dabei konnte der 35-Jährige noch einen Blick auf das amtliche Kennzeichen erhaschen, welches er auch umgehend den Gesetzeshütern mitteilte.

Diese nahmen mit vereinten Kräften der Autobahnpolizei und verschiedener Polizeireviere die Verfolgung auf der BAB 14 in der angegebenen Richtung auf. Sie richteten einen Kontrollpunkt ein, an welchem wenig später der Transporter samt aller Langfinger vorbeirauschte. Sofort setzte eine Polizeistreife nach. Obwohl der Fahrer noch zu entkommen versuchte, konnte das Fluchtauto an der Autobahnausfahrt Leisnig gestoppt und die fünf Insassen vorläufig festgenommen werden. Der Transporter war aufgrund fehlender Haftpflichtversicherung zur Fahndung zwecks Zwangsentstempelung ausgeschrieben.

Später prüften die Gesetzeshüter gemeinsam mit mehreren Lkw-Fahrern den Parkplatz. Dabei entdeckten sie an neun weiteren Lkw zerschnittene Planen. Inwieweit aus diesen bereits Waren gestohlen worden waren, ist Bestandteil der nachfolgenden Prüfungen. Noch heute sollen die fünf dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Ermittlungen dauern an.

Hakenkreuze und Schriftzüge vor Schule geschmiert

Die Leiterin (57) einer Grundschule im Schlehenweg teilte gestern früh der Polizei mit, dass sowohl Hakenkreuze als auch mehrere Schriftzüge, wie „Auslä“, „Schlampe“ und „Kanaken Raus“, mit Kreide auf den Boden vor der Schule geschmiert worden waren. Kripobeamte sicherten fotografisch die Schmierereien und ermitteln wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Kleiderdiebe auf Beutezug

Ein Autofahrer (26) kehrte heute Nacht nach Hause zurück, stellte sein Fahrzeug auf der Kreuzdornstraße ab. Er bemerkte einen silberfarbenen Renault, aus welchem mehrere Männer ausstiegen und zielgerichtet zu einem Kleidercontainer in der Heiterblickallee/Am Vorwerk liefen. An diesem machte sich das Quintett zu schaffen. Sie ließen einen Mann durch die Luke ständig hinein- und hinausklettern. Jedes Mal hatte er Beutel mit Bekleidung dabei und übergab diese seinen Komplizen. Der Zeuge verständigte die Polizei über seine Beobachtungen.

Polizeibeamte trafen wenig später am Tatort ein. Als die Männer, gerade beim Durchwühlen der gestohlenen Sachen, die Beamten wahrnahmen, flüchteten sie zu Fuß in verschiedene Richtungen. Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf, konnten die Fünf jedoch nicht festnehmen. Daraufhin inspizierten sie den nicht verschlossenen Renault Espace mit rumänischem Kennzeichen, in welchem sich neben den Kleiderbeuteln noch diverse Baumaterialien befanden.

Zudem stellten sie im Fahrzeug zwei rumänische Dokumente eines 31-Jährigen fest. Sie stellten das Auto samt Diebesgut und Ausweisen sicher. Die Ermittlungen wegen besonders schweren Diebstahls sind noch nicht abgeschlossen.

Am falschen Ort ausgestiegen

Eine 49-jährige Fahrerin eines Fiat 500L befuhr gestern Vormittag die Oststraße bis zur Kreuzung Riebeckstraße. Hier hielt sie verkehrsbedingt an. Ihr 19-jähriger Beifahrer, der neben ihr saß, wollte die Gelegenheit nutzen und aussteigen. Er öffnete die Beifahrertür und achtete nicht auf den angrenzenden Radweg, auf dem ein Fahrradfahrer angefahren kam. Es kam zur Kollision der beiden, in deren Folge der Fahrradfahrer stürzte und sich schwer an der Hand verletzte.

Auto erfasste Radfahrerin mit Kind

Zeugen riefen gestern Nachmittag das Rettungswesen und die Polizei aufgrund eines Unfalls zwischen einem Autofahrer und einer Fahrradfahrerin. Die Frau (40) war mit ihrer vierjährigen Tochter auf der Rückmarsdorfer Straße unterwegs. Als sie sah, dass die Ampel auf „Rot“ stand, fuhr sie langsamer und beschleunigte wieder, als die Ampel wieder „Grün“ zeigte. Die Radfahrerin erreichte die Kreuzung und in diesem Moment bog vor ihr ein Autofahrer (38) nach rechts ab.

Die 40-Jährige bremste noch, wurde dennoch vom VW Polo erfasst und stürzte mit ihrem Kind. Beide wurden leicht verletzt und ambulant behandelt. Es entstand ein Schaden von ca. 200 Euro. Der Fahrzeugführer hat sich wegen fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten.

Tödlicher Unfall

Heute Vormittag verunglückte ein 28-jähriger Motorradfahrer auf der S 38 tödlich. Der Mann war mit seiner Honda PC 34 in Richtung Pomßen unterwegs und wurde in einer Rechtskurve aus seiner Fahrbahn herausgetragen. So gelangte er in den Gegenverkehr, wo er von einem herannahenden Sattelzug erfasst wurde. Dessen Fahrer (28) war bezüglich jedweder Ausweich- oder Bremsmanöver chancenlos. So kam es im Frontbereich zum Aufprall, bei dem sich der Motorradfahrer so schwere Verletzungen zuzog, dass er noch an der Unfallstelle trotz eines Reanimationsversuches verstarb. Seine Honda ging zwischenzeitlich in Flammen auf und brannte komplett ab (geschätzter Schaden: 5.000 Euro).

Die S 38 musste voll gesperrt werden. Sachverständige kamen zur Unfallaufnahme vor Ort. Der leblose Körper des 28-Jährigen wurde zur Obduktion in die Rechtsmedizin überstellt, der Lkw-Fahrer, der unter einem Schock litt, ärztlich behandelt.

Das Motorrad wurde durch die Polizei zwecks Untersuchung sichergestellt und abgeschleppt. Der Lkw konnte nach einem Reifenwechsel weiter fahren. Dennoch entstand auch an diesem Sachschaden in Höhe von ca. 5.000 Euro.

Ein Gespräch mit Andreas Loepki, leitender Pressesprecher der PD Leipzig

Das lange Polizei-Interview (Teil 1): Lückenpresse oder Wie entsteht eine Polizeinachricht?

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