Zum Vergleich zwischen dem Freistaat Sachsen und den Wettinern erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und kulturpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: "Es ist gut, wenn die fast zwei Jahrzehnte währende Auseinandersetzung jetzt endgültig beendet werden kann.

Die Einigung entspricht dem geltenden Recht, so wie es 1994 mit dem Ausgleichsleistungsgesetz durch den Bundestag geschaffen wurde. Gerecht ist sie nicht, da der Reichtum der Wettiner über die Jahrhunderte durch den Fleiß und auf dem Rücken ihrer sächsischen Untertanen entstanden ist.”

“Ich hoffe sehr, dass es sich diesmal wirklich um eine abschließende Einigung handelt. Die Öffnungsklausel im Vertrag von 1999 hatte sich als ein Scheunentor erwiesen, durch das die Wettiner in breiter Front immer neue Ansprüche durchgesetzt haben. Bei erneuten Schlupflöchern würden Vertreter der völlig zerstrittenen Wettiner sicher nicht zögern, weitere Forderungen geltend zu machen.”

“Entscheidend und sehr zu begrüßen ist der Verbleib von rund 9.000 Kulturgütern beim Freistaat Sachsen. Dadurch bleiben diese wertvollen Kunstgegenstände im Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen und der Sächsischen Landesbibliothek und sind somit der Öffentlichkeit zugänglich.”

“Ob die den Wettinern zurückzugebenden Kunstgegenstände für Sachsen wirklich entbehrlich sind, müssen die Fachleute entscheiden. Die Wettiner werden sie mit Sicherheit nicht zur Traditionspflege nutzen, sondern das tun, was sie immer getan haben: Sie verscherbeln!”

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