Enten füttern im Park und Nutrias streicheln an Leipzigs Flüssen als Attraktion für Groß und Klein? Den Wildtieren tut man damit leider keinen Gefallen. "Nutrias, Wasservögel, Eichhörnchen und Co. sind keine Haustiere, sie suchen sich ihr Futter selbst. Das Überangebot an Essensresten verunreinigt unsere Parks und Stadtgewässer und sorgt für viel zu große Tieransammlungen!", warnt Kristina Dietrich vom Ökolöwen.

In Leipzig kann man derzeit wachsende Waschbärgemeinschaften beobachten. Auch Marder und Wiesel fühlen sich im städtischen Überfluss offenstehender Mülltonnen und umher liegender Essensreste sehr wohl. Nachts finden sie in noch warmen Auto-Motorräumen einen willkommenen Unterschlupf. Zernagte Bremskabel und qualvoll verendete Tiere sind weitere betrübliche Folgen dieser Entwicklung.

Die Nutria-Gesellschaften in Leipzig-Schleußig, aber auch in Gohlis und im Süden erreichen langsam eine besorgniserregende Größe. Da die Nagetiere kaum natürliche Feinde haben und dank der letzten milden Winter und den vielen fütternden Besuchern gepäppelt wurden, muss man wohl bald eine Plage befürchten. Schon jetzt dringen Nutrias in Hausgärten ein und verursachen dort Schäden.

Unpassenderweise hat der Mensch die putzig anzusehenden Wildtiere in der Stadt handzahm gemacht: “Wer Wildtiere füttert, macht sich leider nicht klar, dass er die Tiere an abnormales Futter gewöhnt und einen nicht zu kontrollierenden Überfluss schafft. Überall umher liegendes und schwimmendes Brot zieht zugleich Ratten und Mäuse scharenweise an”, so Kristina Dietrich.

Leipzig muss sich über kurz oder lang ernsthaft mit dem Anwachsen von Wildtierkolonien auseinandersetzen. Die LeipzigerInnen sollten jedoch auch selbst mithelfen und aufhören, Altbrot und andere Essensreste zu verfüttern. Diese gehören entsorgt, z. B. in die Biotonne. In der Stadt Leipzig ist das Füttern wildlebender Wasservögel übrigens bereits seit Jahren verboten.

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Leider kann man mit sogenannten “Tierfreunden” reden wie man will, die füttern weiter. Füchse bekommen Leberwurstbrote usw., weil die ja so “süß” sind. Da kommt man mit Reden sowieso nicht weiter, wenn man sagt, dass Wildtiere nicht gefüttert werden sollen, so wird man als Tierfeind hingestellt.

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