Zur hohen Todesrate durch Herzinfarkte in Sachsen erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag Susanne Schaper: "Die Deutsche Herz-Stiftung stellte in ihren Jahresbericht 2012 fest, deutschlandweit sterben 65 Menschen je 100.000 Einwohner an Herzinfarkt, in Sachsen jedoch 94.

Dafür gibt es Ursachen. Diese um 50 % höhere Todesrate ist nicht durch eine schlechte klinische Versorgung bedingt, sondern vordergründig durch den persönlichen Lebensstil und mangelnde Prävention, durch Lücken in der ambulanten Herzinfarktversorgung sowie landesweit bei Klinken mit einer 24 Stunden-Bereitschaft für eine qualifizierte Versorgung.

Was fehlt in Sachsen? Es fehlen aktive Angebote zur Früherkennung und Gesundheitsvorsorge zur individuellen Prävention, Maßnahmen zum Abbau von mehrfach vorhandenen Risikofaktoren, das Wissen um die Anzeichen eines Infarktes und die notwendigen Entscheidungsschritte.

Es fehlen insbesondere im ländlichen Raum niedergelassene Internisten. Bei unklarem Verdacht kann es eben nicht angehen, dass die Patienten auf ihren Facharzttermin bis zu 15 Wochen warten müssen. Erst jüngst hatte dies für einen Patienten aus dem Landkreis Meißen tödliche Folgen. Weiterhin fehlt für ganz Sachsen eine flächendeckende, auf Telemedizin basierte Herzinfarktversorgung nach dem guten Beispiel der Kooperation der Uniklinik Dresden mit dem ostsächsischen Raum.

Ich fordere deshalb energische Maßnahmen zu Bekämpfung des Ärztemangels, hier insbesondere mit Blick auf niedergelassene Internisten im ländlichen Gebieten, den Ausbau der Telemedizin zu kooperierenden Versorgungsstrukturen ohne Abschottungen in stationäre und ambulante Versorgung sowie Programme zur Förderung einer gesunden Lebensweise. Wir dürfen nicht fatalistisch feststellen, Sachsen habe nun einmal die älteste Bevölkerung von ganz Deutschland, und mit hoher Wahrscheinlichkeit nehme damit auch die Herzinfarkthäufigkeit zu. Denn ein aktives Altern, so wie es ein sächsisches Gesundheitsziel fordert, ist möglich und geht mit einer verbesserten medizinischen Versorgung gepaart mit Prävention einher.”

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