Vom 17. bis zum 21. August zeigt das globalisierungskritische Leipziger Kino täglich um 20 Uhr im Richard-Wagner-Hain am Elsterflutbecken vorrangig Dokumentarfilme die in der Zeit um 1989 / 1990 entstanden sind - davon drei Filme aus Leipzig. Wir zeigen die Filme nicht nur wegen des Leipzig Bezugs, sondern auch wegen ihrer Aktualität. Wenn man sich die heutige rassistische Stimmungsmache gegen Geflüchtete oder Andersdenkende vor Augen führt, dann kann man unweigerlich Parallelen in den Dokumentationen aus den 90ern erkennen.

Los geht es am Montag mit dem Film “Letztes Jahr Titanic” von Andreas Voigt. Darin geht es um die Umbruchszeit in der DDR zwischen Dezember 1989 und Dezember 1990. Lebengeschichten und Schicksale, Alltagsgeschichten, Menschen in Leipzig. Wie erleben sie dieses Jahr? Wahlkämpfe und Wahlen, die Einführung der D-Mark, die Freiheit des Reisens, die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit – schließlich die Auflösung ihres Landes, das Ende der DDR und die “Deutsche Einheit”.

Die Filme der Leipzig-Reihe von Andreas Voigt, der am Mittwoch zum Film “Glaube, Liebe, Hoffnung” (1993) auch für ein Filmgespräch zu Gast sein wird, finden auch in Kooperation mit dem DOK-Leipzig statt. Der Film wurde direkt nach Erscheinen, aufgrund einer Klage des Immobilienspekulanten Schneider, der im Film mehrfach zu Wort kommt, verboten.

Die Filme diese Woche im Richard-Wagner-Hain:

* Mo 17 August 20:00, “Letztes Jahr Titanic”, BRD 1991, 97 min, Andreas Voigt und Sebastian Richter
* Di 18 August 20:00, “Unsere bösen Kinder”, BRD 1992, 85 min, Karl Heinz Lotz.
* Mi 19 August 20:00, “Glaube, Liebe, Hoffnung”, BRD 1993, 88 min, Andreas Voigt und Sebastian Richter. Anschließend Filmgespräch mit Andreas Voigt.
* Do 20 August 20:00, “Große weite Welt”, BRD 1997, 90 min, Andreas Voigt.
* Fr 21 August 20:00, Das russische Wunder, DDR 1964, 116 min, Annelie und Andrew Thorndike. Im Anschluss Diskussion mit Dr. Klaus Hesse über die Parallelen zu heutigen Kriegen und Konflikten.

* Sa 22.August 2015, Am Sa. begibt sich das Kino in den Leipziger Süden an den Cospudener See und zeigt um 20 Uhr den neuen Film “La buena vida – Das gute Leben”, BRD, Schweiz, Kolumbien, Niederlande 2015 / 94 min / Jens Schanze, original mit dt. UT. Anschließend Diskussion mit Susanne Breuer, Referentin bei Misereor für Energie und Lateinamerika und Vertretern von attac Leipzig.

Die globaLE Kinoreihe findet bereits seit 2004 in Leipzig statt. Dieses Jahr läuft sie von August bis Oktober. Zu den Film- und Diskussionsabenden kommen meist zwischen 100 und 300 Gäste. Der Eintritt ist frei. Das komplette Programm findet sich auf: http://www.globale-leipzig.de oder auch auf FB: http://www.fb.com/globaleipzig.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar