Kirchenmusikdirektor Prof. Dr. h.c. Markus Johannes Langer wird ab Montag, 25. Januar, zu einer Probenwoche nach Leipzig kommen. Er ist der dritte Kandidat im Findungsverfahren einer Nachfolge für das Thomaskantorenamt. Eine Woche lang wird Markus Johannes Langer intensiv mit dem Thomanerchor, dem Gewandhausorchester und Solisten arbeiten, um die musikalische Gestaltung der am Wochenende stattfindenden Motetten und des Gottesdienstes in der Thomaskirche vorzubereiten.

In den täglichen Einzelstimmproben der Knaben- und Männerstimmen sowie den Gesamtchorproben des Thomanerchores wird Markus Johannes Langer verschiedene Chorwerke einstudieren. Mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Thomasorganisten und den Solisten erarbeitet er die Bachkantate BWV 126 für die Motette am Samstag.

Neben der intensiven Probenarbeit mit dem Thomanerchor sind für den Kandidaten auch zahlreiche Gespräche mit Mitgliedern der Findungskommission, den Institutionen um den Thomanerchor wie auch mit Thomanern und Mitarbeitern des Thomanerchores geplant.

Öffentlich zu erleben ist der Thomanerchor unter der Leitung von Markus Johannes Langer:

  •        Motette am Freitag, 29. Januar, 18 Uhr, Thomaskirche
  •        Motette am Sonnabend, 30. Januar, 15 Uhr, Thomaskirche, zusammen mit dem Gewandhausorchester und Solisten
  •        Gottesdienst am Sonntag, dem 31. Januar, 9:30 Uhr, Thomaskirche, mit einer Kantorei des Thomanerchores

Zur Person:

Markus Johannes Langer wurde 1971 in Erlangen geboren. Er studierte schon vor dem Abitur als Gaststudent an der Münchner Musikhochschule das Hauptfach Orgel bei Prof. Hedwig Bilgram. Anschließend nahm er am gleichen Institut 1992 das Studium Evangelische Kirchenmusik auf, das er 1997 mit dem A-Examen abschloss. 1997 folgte ein Aufbaustudium im Hauptfach Chordirigieren bei Prof. Michael Gläser. 1999 beendete er dies mit der Auszeichnung Meisterklassendiplom. Bis 1999 war Langer als Kantor an der Laudatekirche München tätig, mit deren Chören er ein breites Repertoire erarbeitete, und hatte die künstlerische Leitung des Münchner Konzertchores inne, mit dem er auch außerhalb Münchens, unter anderem im Berliner Dom, auftrat.

Seit dem 1. Februar 2000 ist Markus Langer als Nachfolger von KMD Prof. Hartwig Eschenburg Kirchenmusiker an der St.-Johannis-Kirche in Rostock und leitet eine der größten Kantoreien Norddeutschlands (circa 400 aktive Mitglieder), die mit ungefähr 50 Konzerten im Jahr an die Öffentlichkeit tritt.

Mit Beginn des Sommersemesters 2000 nahm Langer zusätzlich eine Lehrtätigkeit in den Fächern Chorleitung und Oratorien-Interpretation an der Hochschule für Musik und Theater Rostock auf. Anfang des Sommersemesters 2008 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt. CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren sein breitgefächertes künstlerisches Profil. Ihn verbindet eine regelmäßige Zusammenarbeit unter anderem mit Künstlern wie Bogna Bartosz, Sylvia Schwartz, Kai Wessel, Thomas Quasthoff, Peter Kooy, den King’s Singers und dem Hilliard Ensemble.

Unter seinen Förderpreisen und Auszeichnungen sind hervorzuheben das 1993 verliehene Stipendium der Richard-Wagner-Stipendienstiftung sowie der 1. Förderpreis der Stadt Coburg für junge Künstler, den er 1996 erhielt. Im Jahr 2009 verlieh ihm der Oberbürgermeister in Würdigung seiner Verdienste um die Kirchenmusik den Kulturpreis der Hansestadt Rostock. Im gleichen Jahr erhielt Markus J. Langer mit der St.-Johannis-Kantorei vom Ministerpräsidenten den Kulturförderpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern. In Anbetracht seiner überragenden Verdienste um die Kirchenmusik in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs verlieh ihm die Kirchenleitung im Dezember 2009 den Titel Kirchenmusikdirektor. 2014 wurde Langer Ehrendoktor (Dr. theol. h.c.) der Universität Rostock. “Mit wissenschaftlich-künstlerischen Großprojekten wie Credo (2011), Jahrestage (2012) und In Principio (2013) verbindet Markus Langer zentrale Themen der theologischen Arbeit mit dem gesellschaftlichen Kontext” – einer der Gründe für die Auszeichnung. Aber auch sein jahrzehntelanges Engagement in der St.-Johannis-Kantorei und seine Lehrtätigkeit an HMT und Universität wurden mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde honoriert.

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