Gestern verfolgten 50.000 Leipziger den 17. Großen Rosensonntagsumzug quer durch die Leipziger Innenstadt. Trotz massiven Anforderungen seitens der Stadt schafften es die Narren, Spaß und Freude auf den Marktplatz zu verbreiten.

Die 5. Jahreszeit hat am gestrigen Rosensonntag ihren Höhepunkt gefeiert. 30 bunt geschmückte Traktoren und Wagen fuhren quer durch die Innenstadt – 800 Närrinnen und Narren haben Tonnen von Konfetti und Bonbons verteilt. Am Straßenrand sah man viele kleine und große kreativ verkleidete Fans vom Leipziger Karneval. Es wurde geschunkelt, gesungen und getanzt – Leipzig war kaum wieder zu erkennen. Auch die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft, direkt am Brühl, nahmen die Narren und die bunt geschmückten Wagen sehr gut an.

Zum Abschluss des Zuges gab es ein buntes Programm mit Gesang, Tanz und gesprochenem Wort. In diesem Jahr wurden die Mitarbeiter der Leipziger Verkehrsbetriebe mit der „Goldenen Rose“ ausgezeichnet – eine Auszeichnung für besondere Leistungen in und um Leipzig.

Rund 50.000 Gäste verfolgten den Umzug in der Innenstadt und bis zum Schluss gegen 18 Uhr, wurde auf dem Markt gesungen und getanzt. Dank vielen Sponsoren, wie Ur-Krostitzer, Ratskeller Leipzig und dem Schaustellerbetrieb Kramer war auch für das leibliche Wohl gesorgt.

Trotz eines gelungenen Tages sind die Leipziger Närrinnen und Narren betrübt. Grund dafür ist die Stadt Leipzig selbst. Zu Beginn des Rosensonntagsumzuges in Leipzig ging die Strecke rund um den Ring, mittlerweile erhält der Zug nur für eine kleine Runde rund um den Marktplatz eine Erlaubnis. Außerdem zeigt sich der Oberbürgermeister Jung nur selten zu närrischen Zeit – von Unterstützung seitens der Stadt Leipzig kann man sich mehr erhoffen.

Dieses Jahr hat nicht nur die Stadtreinigung ihre Rechnung vervierfacht – die letzte Anforderung der Stadt an das Förderkomitee Leipziger Karneval e.V., hat den 17. Großen Rosensonntagsumzug ins straucheln geraten lassen: 15.000 Euro für Sanitäter, Notärzte und Sicherheitskräfte sollte der gemeinnützige Verein für diesen Tag aufbringen.

Nach intensiven Gesprächen gelang es, die Kosten erheblich zu senken, dennoch ist die kommende Saison jetzt schon in Gefahr. „Wir werden in der kommenden Zeit noch genauer rechnen und leider auch an Alternativen ohne einen Umzug in Leipzig denken müssen“, so Präsident Steffen Hoffmann vom Förderkomitee Leipziger Karneval e.V.. „Ein großer Dank gilt hier den vielen Helfern, die mit Herzblut und teilweise erheblichen privaten Summen bereit waren, kurzfristig für den Karneval in die Bresche zu springen, um den Rosensonntagsumzug stattfinden zu lassen.“

Wie es in der nächsten Saison wird, steht in den Sternen. Die Leipziger Närrinnen und Narren streben ein klärendes Gespräch mit der Stadt an und hoffen zukünftig auf Unterstützung – ansonsten müssen die Leipziger nächstes Jahr auf einen weiteren Kulturpunkt verzichten! Daher werden die Leipziger Närrinnen und Narren den Aschermittwoch ausfallen lassen und nicht, wie traditionell üblich, den Rathausschlüssel zurückgeben. „Natürlich bekommt das Rathaus den Schlüssel, doch wir werden es nicht feiern“, so Hoffmann. Schließlich waren auch die Mitarbeiter der Stadt stets gerne in der Wendelhalle des Neuen Rathauses und haben sich am närrischen Kurzprogramm erfreut.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar