Nach Leipzig zugewanderte Migrantinnen und Migranten bekommen ab sofort die praktische Orientierungshilfe MEIN ORDNER an die Hand. MEIN ORDNER ist tatsächlich ein A4-Ordner, der alle wichtigen Dokumente im Integrationsprozess und auf dem Weg in Arbeit und Ausbildung zusammenhält. MEIN ORDNER ist ein gemeinsames Angebot der Stadt Leipzig, des IQ-Netzwerkes Sachsen, der Agentur für Arbeit Leipzig und des Jobcenters Leipzig.

MEIN ORDNER enthält zehn, sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache,  formulierte Registerblätter zu den einzelnen Themen –  Ankommen in Leipzig – Finanzielle Hilfen –  Wohnen –  Deutsch lernen –  Kinder und Familie –  Arbeit –  Berufsausbildung und Studium –  Gesundheit – Beratung und Hilfe – Weitere Dokumente. Auf diesen Registerblättern finden sich erste wichtige Informationen zum jeweiligen Themenkomplex und nützliche Hinweise, Tipps und die Kontaktdaten der verschiedenen Institutionen im komplexen Hilfesystem.

Kay Tröger, Koordinator im IQ-Netzwerk Sachsen: „Der Ursprung von MEIN ORDNER war der simple Wunsch eines Mitarbeiters im Jobcenter, alle Informationen zur betreffenden Person für die anstehenden Entscheidungen vorliegen zu haben, denn die Sprachbarrieren dürfen die Prozesse nicht unendlich lang verzögern. Herausgekommen ist ein Ordnungssystem, eine Lernunterstützung, ein Datentransportmedium, das mittlerweile nicht nur sachsenweit Beachtung findet!“

Für Ulrich Hörning, Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt Leipzig, hat der Ordner mehrere Funktionen: „MEIN ORDNER bietet Asylsuchenden eine erste Orientierung in der Stadt Leipzig und verlangt ihnen Verantwortung für ihre Integration ab. Der “Ordner” ist ein erster Schritt für die bessere Koordinierung von Hilfe und Unterstützung für ankommende Menschen: Asyl, Wohnung, Arbeit, Qualifizierung, Betreuung, Bildung. Aber auch mit dem ‚Ordner’ bleibt unsere Herausforderungen, die Grenzen zwischen Behörden und Institutionen in der Bundesrepublik zu überwinden: Die rechte Hand weiß oft nicht, was die linke tut und Daten werden mehrfach und inkonsistent erfasst. So können Hilfeangebote nicht optimal ausgerichtet und koordiniert, aber auch Leistungsbetrug und Fehlangaben nicht schnell genug aufgedeckt werden. Im Sinne einer schnellen Integration von Menschen mit Bleibeperspektive, hat weder der Hilfesuchende noch der Steuerzahler an solchen Unübersichtlichkeiten ein Interesse.“

MEIN ORDNER verdeutlicht den klaren Willen aller beteiligten Organisationen, gemeinsam und abgestimmt dazu beizutragen, dass sich geflüchtete Menschen in Leipzig gut orientieren und integrieren können“, so  Reinhilde Willems, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig zum Einsatz des Ordners. „Wir wünschen uns, dass das Angebot von den geflüchteten Menschen gut  angenommen wird, weil der Inhalt des Ordners zur Verständigung auch ohne Wort gut beiträgt.“

Dr. Simone Simon, Geschäftsführerin des Jobcenters Leipzig, ist vom praktischen Nutzen des Ordners überzeugt: „Er unterstützt die geflüchteten Menschen im noch ungewohnten Umgang mit den deutschen Behörden und erleichtert auch die Arbeit des Jobcenters. Wenn Bescheinigungen über den  Aufenthaltsstatus, der Mietvertrag, die Meldung vom Einwohnermeldeamt, der Versicherungsnachweis der Krankenkasse oder auch Zertifikate und Zeugnisse in diesem Ordner von Beginn an zusammengehalten werden, erleichtert das unser Miteinander. In den Beratungsgesprächen können meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann auch selbst mal in den Ordner schauen und notwendige Dokumente heraussuchen.“

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar