Mit Unverständnis hat FDP-Stadtrat René Hobusch auf den Streit zwischen der Handwerkskammer Leipzig und der CDU-Fraktion im Leipziger Stadtrat reagiert. „Diese Debatte ist einfach lächerlich. Wer wann auf welcher Festveranstaltung anwesend war und anschließend Häppchen gefuttert und Sektchen geschlürft hat, interessiert einen Handwerksmeister in etwa so viel, wie der chinesische Reissack, der gestern Abend Agenturmeldungen zufolge in der Nähe der Stadt Changchun umgefallen ist.“

„Wer es ernst meint mit Nachwuchsgewinnung für das Rückgrat unserer Wirtschaft, der flüchtet sich nicht in solche Phantomdebatten”, sagte der Freidemokrat Hobusch, der damit auf Äußerungen des CDU-Stadtrates Frank Tornau zur Kritik der Handwerkskammer an der Präsenz politischer Vertreter zur Eröffnung der Handwerksmesse am vergangenen Samstag reagierte.

“Fakt ist: Leipzig hat bei der Staatsregierung aus CDU und SPD offenbar keine Lobby. Anders ist es kaum erklärbar, dass für manche Berufszweige die Berufsschulausbildung aus Leipzig abgezogen und bspw. im Dresdener Speckgürtel konzentriert wird. Dabei wäre die Stadt Leipzig als Träger der Berufsschulzentren gefordert”, so Hobusch weiter, der auch stellvertretender Landesvorsitzender der Freien Demokraten in Sachsen ist. „Wenn es um die Lobby Leipzigs geht, herrscht genauso Schweigen im Rathaus wie in der Leipziger CDU-Zentrale.”

„Junge Leute, die einen Ausbildungsberuf suchen, werden sich nicht freiwillig wochenlang im Internat im mittlerweile bundesweit bekannten Freital kasernieren lassen. Für junge Eltern mit kleinen Kindern ist der Berufsschulbesuch so gänzlich unmöglich. Anstatt kindergartengleich mit dem Finger aufeinander zu zeigen, müssen Lösungen her. Warum nicht eine länderübergreifende Kooperation mit Halle? Die S-Bahn bringt die jungen Leute in einer halbe Stunde hin und her. Und jetzt komme mir bitte niemand mit „das geht aber nicht“. Denn geht nicht ist und bleibt die kleine Schwester von Will-ich-nicht. Es wird Zeit, dass wir bei der Zukunft junger Menschen und unserer Wirtschaft nicht mehr den eigenen Einfluss in den Mittelpunkt stellt, sondern die Entwicklung der nächsten Generationen”, so der FDP-Stadtrat abschließend.

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