„In kaum einem anderem EU Land ist die Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern so ungleich verteilt wie in Deutschland. Jede zweite Beschäftigte arbeitet in einem Teilzeitjob – und das oft ihr gesamtes Leben lang“, so Erik Wolf, Regionsgeschäftsführer DGB Leipzig-Nordsachsen, „und das mit handfesten Nachteilen beim Einkommen, bei der Karriere und der sozialen Absicherung.“

Dabei ist jede/r zehnte Beschäftigte mit seiner Arbeitszeit unzufrieden – unabhängig von Frau oder Mann. Vor allem Frauen in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen und in Teilzeit möchten ihre Arbeitszeit gern ausweiten, immer mehr Männer ihre Stundenzahl reduzieren.

„Familiäre Verpflichtungen und unzureichende Betreuungsangebote für Kinder oder Pflegebedürftige sind häufig der Grund für einen Teilzeitjob. Aber auch der Partnerschaftsstatus sowie die Aufteilung der Fürsorge- und Hausarbeit beeinflussen das Arbeitsvolumen von Frauen. Eine echte Chance auf eine partnerschaftliche Verteilung von Erwerbs-, Fürsorge- und Hausarbeit gibt es nur mit entsprechenden Rahmenbedingungen“, führt Erik Wolf weiter aus.

„Damit die Wünsche und Bedarfe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer realisiert werden können, müssen sie auf ihre Arbeitszeiten Einfluss nehmen und über Dauer, Lage und Takt ihrer Arbeitszeit mitbestimmen können. Kurz: Sie brauchen Arbeitszeitsouveränität“, so der DGB Geschäftsführer.

Im Rahmen des Internationalen Frauentages wird es am 9. März um 17:00 Uhr eine Kooperationsveranstaltung der Stadt Leipzig, der Universität Leipzig und des DGB Leipzig-Nordsachsen in der „Unteren Wandelhalle“ des Neuen Rathauses geben. Für die Gewerkschaften spricht Ursula-Marlen Kruse, GEW Landesvorsitzende Sachsen, zum Thema Gleichstellung an sächsischen Hochschulen. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „#3 – Gattin.Gasthörerin.Gleichstellung.“

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