Für den 4. Mai 2016, 10:00 Uhr, lädt das Jobcenter Leipzig zu einem lebendigen Vortrag unter der Überschrift Angst. Stress. Depressionen – Chancen und wie es besser werden kann, in das Berufsinformationszentrum BiZ, in die Georg-Schumann-Straße 150, ein. Alle interessierten Männer und Frauen sind dazu herzlich eingeladen. Es bedarf keiner vorherigen Anmeldung und der Vortrag ist für die Besucherinnen und Besucher kostenfrei.

Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Gesundheit, Wohlbefinden, persönliche Fürsorge des Jobcenters Leipzig, die aus dem erfolgreichen Gesundheitstag des Jobcenters Leipzig im Jahr 2014 entstanden ist.

Der Referent Andreas Kalkbrenner ist Psychologe, Dozent an der Universität Halle und anerkannter Fachexperte für das Thema Arbeitslosigkeit und Gesundheit. In seinen motivierenden und lebendigen Fachvorträgen gibt er Einblicke in die Gesundheitsförderung und stellt Programme wie „Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit (AktivA)“ vor, das entwickelt wurde, um die psychosozialen Ressourcen von Erwerbslosen zu stärken und somit ihre Handlungsfähigkeit zu erhalten. Kalkbrenner selbst versteht seinen Vortrag als kleinen „Wegweiser zu den Leckereien des Lebens.“  Im Anschluss an den Vortrag beantwortet der Experte gern die Fragen der Gäste.

Hintergrund: Sowohl wissenschaftliche Untersuchen als auch Auswertungen von Krankenkassen zeigen, dass arbeitslose Menschen häufiger mit gesundheitlichen Problemen zu tun haben als Menschen in Arbeit. Vorerkrankungen spielen dabei ebenso eine Rolle wie die psychische Belastung durch die Arbeitslosigkeit selbst (Kausalhypothese und Selektionshypothese). Eine Studie des Institutes für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) spricht von ca. 35 % der Bezieher von Arbeitslosengeld II die gesundheitliche Einschränkungen aufweisen (IAB-Studie „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung 2009“).

Der BKK-Gesundheitsreport aus 2012 sagt aus, dass arbeitslose Menschen mehr Krankheitstage und eine höhere Krankheitsrate als Arbeitende aufweisen. Für den Bereich der psychischen Erkrankungen spricht das IAB von mehr als einem Drittel aller Arbeitslosengeld II – Empfänger, die unter psychischen Erkrankungen, wie Depressionen, sowie neurotischen Störungen leiden (IAB Forschungsbericht 12/2013), bei älteren langezeitarbeitslosen Menschen ist der Anteil der psychisch Erkrankten noch höher (LIWOWSKY I, MERGL R, ALLGAIER AK, HEGERL U (2011): Prävalenz psychischer Störungen bei älteren Langzeitarbeitslosen – Ein Vergleich von Ergebnissen aus dem Projekt KompAQT mit Daten aus dem Bundesgesundheitssurvey. Neuropsychiatrie 25: 36-43).

Da viele dieser psychischen Erkrankungen gut behandelbar sind, aber nur ein kleiner Teil eine konsequente Behandlung erhält, liegen hier große Verbesserungsspielräume (BUEHLER B, KOCALEVENT R, BERGER R, MAHLER A, PREISS B, LIWOWSKY I, CARL P, HEGERL U (2013): Versorgungssituation von Langzeitarbeitslosen mit psychischen Störungen. Nervenarzt 84: 603-607.).

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