Ein Viertel Jahrhundert ist die Tradition der waghalsigen und kreativen Leipziger Seifenkistenrennen am Fockeberg nun alt: Am Sonntag zogen zum 25. Mal innovative Ingenieursköpfe mit 24 phantastischen Gefährten vor tausenden Zuschauern in den Wettkampf. Das Jubiläum des „Prix de Tacot“, wie das Rennen auch heißt, beeindruckte einmal mehr durch bahnbrechende ökologische und ästhetische Erfindungen im Bereich der Automobilindustrie.

Da gab es den Doppeldecker „Antonov“, dessen Erbauer für ihr Gefährt mit dem Hauptpreis des Rennens, dem Designpreis der naTo-Ästhetikkommision ausgezeichnet wurden. Eine riesige Rennmaus, in der unzählige Kinder des „Helmteams“ Platz fanden, was der Leipziger Gruppe ihren Sonderpreis für familien- und umweltfreundliche Ingenieurleistung Wert war. Die lässige Diskokiste von Team „Herrenabend“, die sich mit ihrer geschickten Fahrweise für den Sonderpreis der Ur-Krostitzer Brauerei für promillegenaues Einparken qualifizierte. Und das Raumschiff des Teams „die Rückkehr der LE-Jedi unterwegs im Sternenstürmer der Macht auf dem Weg zum 25. Olymp des Fockebergs“. Hinter diesem Namen steckt das Traditionsteam „Bimb mei Glabbrad“, das seit 2005 ununterbrochen teilweise sogar gleich mit 2 Kisten am Prix de Tacot teilgenommen hat und für seine jährliche Wiedergeburt mit einem neuen witzigen Kistendesign mit den „Phoenix“-Sonderpreis ausgezeichnet wurde.

Während sich die Teams in den klassischen sportlichen Disziplinen „Massenstart“, „Zeitfahren“ und „Abfahrt“ heiße Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten – über die Plätze auf dem Siegertreppchen entschieden nur Sekunden – haben die Teams der Ingenieurliga D „HTWK“, Rücktritt“ und „Ingenieure ohne Grenzen“ wieder einmal bewiesen, dass man auch binnen 4 Stunden ein Seifenkiste bauen kann. Live vor Ort konnten die Zuschauer ihr handwerkliches Geschick bewundern.

Am Fuße des Fockeberges sorgten ein lebendiger Markt und vielfältiges Unterhaltungsprogramm für glückliche Stunden bei den Zuschauern.

Seit 1992 lockt das von der naTo organisierte Spektakel alljährlich tausende Zuschauer und ist fester Bestandteil des Leipziger Veranstaltungskalenders. Die naTo ist ein Soziokultureller Verein, der für die Ausrichtung außergewöhnlicher Live-Konzerte in den Bereichen Jazz und neuer Musik sowie für die Förderung von Theaterprojekten, Nachwuchskünstlern und soziokulturellen Projekten jenseits des Mainstreams bekannt ist. In den 80er Jahren begann die spannende Geschichte des Hauses auf der Karl-Liebknecht-Straße, das heute als bedeutende Institution der Leipziger Kulturszene bekannt ist.

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