Mit der heutigen Sitzung des Jugendbeirates hat das Jugendparlament seinen ersten Antrag offiziell ins Verfahren eingebracht. Der Antrag mit dem Titel „Menschenwürdige Pfandsammlung“ wurde im Jugendparlament einstimmig verabschiedet und fand auch im Jugendbeirat eine große Mehrheit.

Dazu William Rambow, Vorsitzender des Jugendbeirats: „Leider sind Pfandsammler und Pfandsammlerinnen trauriger Alltag in Leipzig und Deutschland. Wir als Jugendparlament können die Missstände, die dahinter stehen nicht anpacken, dennoch möchten wir mit der Einführung von Pfandringen für mehr Solidarität in Leipzig sorgen und das menschenunwürdige ‚im Müll wühlen’ beenden. Dass mit Pfandringen mehr Flaschen im Pfandsystem landen und damit Geld gespart und die Umwelt geschützt wird sind weitere positive Effekte.“

Das Jugendparlament fordert in seinem Antrag die Einrichtung von Pfandringen an allen von der Stadtverwaltung bewirtschafteten Mülleimern. In drei Schritten sollen zunächst Aufkleber mit dem Slogan „Pfand daneben!“ angebracht werden, langfristig, spätestens bis Ende 2018, sollen dann alle Mülleimer ausgestattet werden.

Pfandringe sind spezielle Behältnisse an Mülleimern, welche für Pfandflaschen vorbehalten sind. Sie ermöglichen Pfandsammler*innen Pfandflaschen zu sammeln ohne dabei in den Mülleimer greifen zu müssen. Neben dem sozialen Aspekt habe sie auch wirtschaftliche und ökologische Vorteile. So landen mehr Flaschen wieder im Pfandsystem und werden nicht verbrannt, unabhängig davon ob sie dabei von Bedürftigen gesammelt werden oder nicht. Marco Rietzschel, stellvertretender Sprecher des Jugendparlaments, dazu: „Die große Zustimmung im Jugendbeirat und im Jugendparlament zeigt uns, dass wir mit dem Antrag einen Nerv getroffen haben. Leipzig wäre zwar nicht die erste Stadt in der Pfandringe getestet werden, aber die erste in der flächendeckend Pfandringe angebracht würden, wenn der Stadtrat unserem Antrag zustimmt. Wir warten jetzt gespannt auf den Verwaltungsstandpunkt und auf die Behandlung in den Gremien und im Stadtrat.“

Das Jugendparlament hatte bereits im März dem Antrag zugestimmt. Für die formale Einbringung war allerdings noch die Zustimmung des Jugendbeirates notwendig, in dem das Jugendparlament eine Stimmenmehrheit besitzt. Das Jugendparlament ist ein gewähltes Gremium der Stadt Leipzig und vertritt die Leipziger Jugendlichen gegenüber dem Stadtrat und der Stadtverwaltung.

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