Der Landesparteirat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen hat zum Tag des Artenschutzes am 22.05.2016 einen Beschluss zum Schutz und zur Erweiterung des Nationalparks Sächsische Schweiz gefasst. Der Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen, Jürgen Kasek, hierzu: "Unsere 10 Forderungen stehen unter dem Motto: Naturschutz und naturnahen Tourismus miteinander verbinden."

Und weiter erklärt er: “Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist durch seine Flora und Fauna ökologisch besonders wertvoll und hat einen herausragenden landschaftlichen Reiz. Daher wird er stark durch den Tourismus und als Erholungsgebiet genutzt. Unsere 10 Forderungen stehen daher unter dem Motto: Naturschutz und naturnahen Tourismus miteinander verbinden.

Wir wollen die Schönheit, den Reichtum und die Qualität der Natur auch für kommende Generationen bewahren und erlebbar machen. Sie bilden die Grundlage für bleibende touristische Attraktivität, künftige Wertschöpfung, Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen und Sicherung der regionalen Infrastruktur.

Ein nachhaltiger, naturschonender sowie umweltverträglicher Tourismus wird nicht nur den zunehmenden Qualitätsansprüchen der Besucherinnen und Besucher gerecht. Er hilft den Tourismusbetrieben auch, attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Für die Artenvielfalt in der Sächsischen Schweiz ist es wichtig, dass der Nationalpark nicht an den Gebietsgrenzen abrupt endet. Daher setzen wir uns dafür ein, dass auch an den Grenzen des Nationalparks keine industrielle Landwirtschaft in Betracht kommt.

Wir fordern, dass die Schutzgebietsverwaltung aufgestockt und die Ausweisung weiterer Schutzgebiete vorangetrieben wird. Zudem wollen wir einen Dialog über eine Erweiterung des Nationalparks führen. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf eine naturnahe Entwicklung des Nationalparks.

Wir wollen den Nationalpark erweitern und prüfen, ob eine Verbindung des rechtselbischen und linkselbischen Teiles in Betracht kommt, was das Gebiet zwischen Schöna und Königsstein nach Süden bis zur tschechischen Grenze umfasst. Voraussetzung dafür ist der Dialog mit der Bevölkerung vor Ort und mit lokalen Akteuren.

Bedingung für die Umsetzung der Forderungen ist eine ausreichende Anzahl an Rangern und anderen Mitarbeitern um eine ausreichende Kontrolldichte sicherstellen zu können. Bei einer Anzahl von sachsenweit nur 72 Mitarbeitern im Bereich Naturschutz ist diese nicht gewährleistet”, so Kasek abschließend.

Die 10 Forderungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen:

Forderung 1: Wir wollen sicherstellen, dass auf den Freiflächen innerhalb des Nationalparkes und auch in den Randbereichen des Nationalparks auf Flächen, die an den Nationalpark angrenzen, künftig nur noch eine umweltschonende Nutzung im Sinne des Biolandbaus erlaubt ist.

Forderung 2: Die Jagd im Nationalpark wollen wir einschränken und ausreichend große Bereiche schaffen in denen sich Tierarten ungestört ansiedeln und ausbreiten können. Dazu sind zeitliche Sperrungen nötig, die von Rangern abgesichert werden müssen.

Forderung 3: Wir wollen den Nationalpark erweitern und prüfen, ob eine Verbindung des rechtselbischen und linkselbischen Teiles in Betracht kommt, was das Gebiet zwischen Schöna und Königsstein nach Süden bis zur tschechischen Grenze umfasst. Voraussetzung dafür ist der Dialog mit der Bevölkerung und mit lokalen Akteuren.

Forderung 4: Wir setzen auf eine intelligente Wegegestaltung im Nationalpark, die die vorhandene Doppelnutzung einschränkt.

Forderung 5: Innerhalb des Nationalparkgebietes wollen wir in besonders schutzwürdigen Bereichen die Geschwindigkeit im Straßenverkehr begrenzen und insgesamt das Verkehrsaufkommen im Nationalpark reduzieren.

Forderung 6: Ein nachhaltiger, naturschonender sowie umweltverträglicher Tourismus wird nicht nur den zunehmenden Qualitätsansprüchen der Besucher*innen gerecht. Er hilft den Tourismusbetrieben auch, attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Forderung 7: Wir wollen die Beschilderung, d.h. Informationstafeln über Flora und Fauna, erweitern und verbessern sowie mehr Bildungsangebote schaffen. Nur wer die Natur in ihrer Schönheit begreift kann sie auch wirksam schützen.

Forderung 8: Diese Eingriffe wollen wir auf ein Minimum begrenzen um möglichst viel naturbelassenen Nationalpark zu erhalten. Eingriffe wie 2011 entlang der Kiernitzsch, die zu großflächigen Zerstörungen geführt haben wollen wir verhindern.

Forderung 9: Zusätzlich fordern wir, dass der Sachsenforst seine Waldbewirtschaftung auf FSC-Kriterien umstellt.

Forderung 10: Grundsätzlich wollen wir Tiefflüge über den Nationalpark verbieten.

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