Am 4. Juni ist zum achten Mal der Familienfreundlichkeitspreis der Stadt Leipzig verliehen worden. Bürgermeister Thomas Fabian zeichnete vor knapp 200 Gästen Leipziger aus, die sich besonders für Familienfreundlichkeit in der Stadt engagieren.

Der diesjährige Gewinner des mit 3.000 Euro dotierten Hauptpreises ist der Mühlstraße 14 e.V. Der zweite Platz, verbunden mit 2.000 Euro, ging an den Familienerlebnisgarten von Volker Wönckhaus. Den dritten Platz mit einem Preisgeld von 1.000 Euro erhielt der familienentlastende Dienst des Vereins „Elterninitiative Hilfe für Behinderte und ihre Angehörigen Leipzig und Leipziger Land e.V.“.

Eine Kinderjury, die vom Leipziger Kinderbüro angeleitet wurde, präsentierte mit einem Film ihre drei Favoriten. Den mit 1.000 Euro dotierten Preis gewann das „Kunst und Kuchen“ – ein Kreativcafé in der Davidstraße.

Ein Sonderpreis ging an Christoph Graebel. Der Leipziger gehört zu den Initiatoren der Sachspendenzentrale.

Der Sonderpreis zum Thema Miteinander der Generationen wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt. Er ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro verbunden. Das Projekt „Jung und alt – zusammen aktiv“ der Seniorenbegegnungsstätte der Volkssolidarität freut sich, erster Träger des Generationenpreises zu sein.

„Der Ideenreichtum für familienfreundliches Engagement ist in Leipzig offenbar unerschöpflich. Auch bei dieser achten Ausschreibung gab es zahlreiche neue und vielfältige Vorschläge“, freut sich Bürgermeister Thomas Fabian. „Die Begeisterung, Kraft und Zeit, die die Preisträger investieren, machen Leipzig zu einem attraktiven Ort für Familien. Mit dieser Auszeichnung wollen wir ihr engagiertes Wirken würdigen und bekannt machen.“ Insgesamt waren 152 Zuschriften für den Preis bei der Stadt Leipzig eingegangen.

Hauptsponsor ist die Leipziger Gruppe. „Wir als Leipziger Gruppe wollen die Lebensqualität in dieser Stadt täglich voran bringen. Familienfreundlichkeit ist dabei ein ganz wichtiger Punkt“, sagt Ulf Middelberg, Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe. „Leipzig ist eine rasant wachsende Stadt. Das liegt auch daran, dass sich Familien hier besonders wohl fühlen. Unsere SchülerMobilCard und andere familienfreundliche Angebote helfen dabei.  Je vielfältiger auf Familien eingegangen wird, desto interessanter ist eine Stadt für sie. Neben vielen innerbetrieblichen Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzen wir auch nach außen Zeichen. Ich erinnere da nur an die Baby-Box der Leipziger Gruppe.‎“

Das Preisgeld für den dritten Preis stellte die Leipziger Messe zur Verfügung.

Mühlstraße e.V.

Das von Montag bis Samstag geöffnete soziokulturelle Zentrum bietet für die ganze Familie ein breites Spektrum. Neben Kursen (z. B. Malen, Tanzen, Fotografieren) werden vom Verein viele Veranstaltungen organisiert. So gibt es ein internationales Tanzfest, ein Mehrgenerationen-Hoffest oder auch den Flohmarkt im Lene-Voigt-Park. Familie bedeutet in der Mühlstraße immer, dass alle Generationen in den Blick genommen werden. Im Seniorenbüro „Inge und Walter“ gibt es nicht nur Angebote für Senioren; im Familienzentrum trifft sich auch die Gruppe 50 plus. Außerdem wurden zur Unterstützung der Asylbewerberunterkunft in der Riebeckstraße beispielsweise gemeinsame wöchentliche Treffs und Spendenaktionen organisiert.

Familiengarten

Hinter einer Häuserzeile nahe der Alten Messe hat Volker Wönckhaus die betonierte und gepflasterte Fläche eines ehemaligen Wirtschaftshofes nach und nach entfernt und zu einem Erlebnisgarten für Familien umgebaut. In sechs Jahren Arbeit entstand ein für alle nutzbares Areal mit Spielgeräten, Barfußpfad, Obstbäumen, Kräuterkästen, Fitnessparcours, Backofen und Klangelementen. Spielplatz und Garten sind frei zugänglich und werden von Groß und Klein gern genutzt.

Familienentlastender Dienst des  Vereins „Elterninitiative Hilfe für Behinderte und ihre Angehörigen Leipzig und Leipziger Land e.V.“.

Seit knapp 20 Jahren bietet der Dienst Entlastung für Behinderte und ihre Familien. Ob Hilfe zu Hause oder Begleitung, Freizeitangebote, Ferienbetreuung und Ferienreisen oder auch Kurzzeitbetreuung –  ein großes Angebotsspektrum lässt die rund 400 derzeit begleiteten Familien neue Kraft tanken. Das Team um Kerstin Keller wird durch etwa 100 ehrenamtliche und gering beschäftigte Mitarbeiter – darunter viele Studenten und Azubis – unterstützt.

„Kunst und Kuchen“

Jung und Alt kann hier malen, töpfern, drucken oder nähen. Dazu gibt es selbstgebackenen Kuchen, einen Ort zum Wickeln oder Spielen sowie regionale Kreativprodukte und Second-hand-Kleidung. Das „Kunst und Kuchen“ überzeugte die Kinderjury durch seinen besonderen Charme. Die Kinder lobten die herzliche, offene und liebevolle Art der Eigentümerin, Eva-Maria Prell, sowie ihr großes Engagement, ihren Einfallsreichtum und das künstlerische Potpourri, das seinesgleichen sucht.

Projekt „Jung und alt – zusammen aktiv“

Einmal im Monat ist in der Schönefelder Begegnungsstätte die Klasse 3b aus der Grünauer Förderschule für Erziehungshilfe zu Besuch. Die Seniorinnen und Kinder basteln gemeinsam, spielen und essen zusammen. Beide Generationen genießen diese gemeinsame Zeit, die gegenseitige Zuneigung und das Lernen neuer Dinge. Inzwischen haben sich bereits feste Bindungen daraus entwickelt. Darüber hinaus ist das Seniorenzentrum mit Angeboten wie der AG „Flinke Nadel“ beispielsweise in einer Kita aktiv.

Sachspendenzentrale

Die Sachspendenzentrale sammelt Kleidung aus der Bevölkerung für Flüchtlinge. Unzählige Helfer – von der Studentin bis zur Rentnerin – helfen mit, die aktuellen Bedarfe in Absprache mit den Einrichtungen zu ermitteln und die gebrachten Sachen zu sortieren. Christoph Graebel half ganz praktisch und hautnah, dass unzählige Familien passende Kleidung erhielten.

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