Nach dem Startmeeting hat heute ab 6:30 Uhr bei Amazon in Leipzig ein erneuter Tagesstreik begonnen. Nachdem am Montag schon an den Amazon Standorten Bad Hersfeld, Rheinberg und Werne zum Streik aufgerufen wurde, wird heute in Leipzig bis Mitternacht ebenfalls gestreikt. Die Streiks finden im Rahmen des schon länger andauernden Arbeitskampfes um die Anerkennung des Branchentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel statt. Amazon weigert sich weiterhin mit ver.di über eine Tarifbindung zu verhandeln.

Sommerzeit ist Urlaubszeit. ver.di will dazu auch für die Amazon Beschäftigten die tariflichen Leistungen durchsetzen. Nach Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel Sachsen wären das für die Amazon-Mitarbeiter 30 Arbeitstage (bei Amazon: 28 Arbeitstage) Urlaub und ein Urlaubsgeld von derzeit 1.074,60,- Euro.

„Jeder Tag mehr an Erholungsurlaub ist bei der körperlich sehr belastenden Arbeit wichtig und dient der Gesundheit. Amazon Beschäftigte wollen sich in ihrem Urlaub auch etwas leisten können und habe ein Urlaubsgeld verdient. Ein „Tapetenwechsel“ in Form einer Urlaubsreise sollte drin sein. Bei dem monatlichen Verdienst, der für die langjährig beschäftigten Versandmitarbeiter in Bad Hersfeld bei 1.913 Euro Brutto liegt, ist es kaum möglich, für eine Urlaubsreise etwas zurückzulegen“, so ver.di Streikleiter Thomas Schneider.

An der Streikkundgebung nahmen Carsten Schneider (SPD – MdB) und Susanna Karawanski (Die Linke – MdL) teil. „Wenn sich Branchenführer der Tarifbindung entziehen können, dann stimmt etwas im System nicht. Hier kann auch Politik nicht tatenlos zu sehen, deswegen freuen wir uns, dass der stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende teilnimmt“, so ver.di Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.

„1.013 Euro Weihnachtsgeld, 1.075 Euro Urlaubsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub sind in der Branche üblich. Das wollen wir auch für die Beschäftigten bei Amazon durchsetzen“, so Lauenroth-Mago.

Amazon verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen, hat aber auf Grund der Streiks in den letzten drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht, zuletzt im September. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt ab 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar