Nachdem der Tourismus in Dresden zum Jahresbeginn kurz auflebte, scheint sich der bereits im letzten Jahr verzeichnete Negativ-Trend doch fortzusetzen. Die „Sächsische Zeitung“ lieferte gestern mögliche Erklärungsversuche. Luise Neuhaus-Wartenberg, Sprecherin für Tourismus-Politik der Linksfraktion, sagt dazu: Die weiterhin negative Entwicklung gerade der Besuchszahlen inländischer Touristen in der sächsischen Landeshauptstadt müssen als klares Warnsignal aufgefasst werden, nicht nur in Dresden, sondern im gesamten Freistaat.

Schon im Februar zeigten die Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch, Dresden Marketing-Chefin Dr. Bettina Bunge und Thomas Ott von der IHK Dresden deutlich, dass die negative Entwicklung mit den fremden-, asyl- und islamfeindlichen Demonstrationen von „Pegida“ in Zusammenhang steht. Der „Pegida-Effekt“ greift mehr und mehr um sich. Dresden gilt nicht mehr als kulturelles und touristisches Zentrum, sondern als Hort rechter Hetzer.

So ist es nicht überraschend, dass der Reisepsychologe Jürgen Kagelmann feststellt, dass Urlauber durch die Berichte aus der Landeshauptstadt eher die Befürchtung hätten, dass sie unangenehme Situationen erleben oder auf ihnen unangenehme Menschen treffen könnten.

Es muss klare Signale aus Dresden und dem Freistaat insgesamt geben, die die Entwicklung fremdenfeindlicher Demonstrationen und rechter Tendenzen stigmatisieren. Weltoffenheit kann nicht nur Werbespruch sein, sondern muss aktiv gelebt werden. Gerade eine Landeshauptstadt muss da mit gutem Beispiel voran gehen.

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