Auf die Initiative des Amtes für Wirtschaftsförderung zur Förderung von E-Autos für Unternehmen reagiert der ADFC Leipzig mit einem Gegenvorschlag: „Auch wir finden, dass Leipziger Betrieben die E-Mobilität durch städtische Förderungen schmackhaft gemacht werden soll“, meint Dr. Christoph Waack, Vorsitzender des ADFC Leipzig.

Anstelle einer Subventionierung von schwer verkäuflichen E-Autos könnte die kommunale Wirtschaftsförderung auch über Investitionszuschüsse für elektrisch angetriebene Transporträder nachdenken. Ein entsprechender Vorschlag des ADFC Leipzig wurde auf der Bürgersprechstunde zum Thema Radverkehr am 11.08.2016 von OBM Jung noch mit Verweis auf fehlende Gelder vom Tisch gewischt. Geld scheint jedoch auch in Leipzig ausreichend vorhanden zu sein, wie die nun eingeführte Förderung für E-Autos beweist. München ist da längst weiter. Dort werden Unternehmen bei der Anschaffung eines Transportrades mit 1.000 Euro unterstützt. Bei Nachweis, dass auf Grund der Anschaffung eines Transportrades ein PKW abgeschafft wurde, winken sogar 2.000 Euro. Seit April 2016 haben schon 60 Münchner Unternehmen entsprechende Anträge gestellt.

Viele beruflich bedingte Fahrten  von Dienstleistungsunternehmen lassen sich statt mit dem PKW kostengünstiger, schneller und vor allem sehr viel emissionsärmer mit einem Transportrad  erledigen. „Beim Einsatz von E-Autos kommt es schließlich auf die Herkunft des Stroms an. In Sachsen wird für die Stromproduktion immer noch ein hoher Anteil fossiler Energieträger eingesetzt wie die extrem klimaschädliche Braunkohle“, stellt Dr. Christoph Waack fest. Die Förderung von E-Autos löst zudem nicht die Probleme des Stadtverkehrs. Auch E-Autos benötigen Stellplatzflächen, die in einer wachsenden Stadt wie Leipzig einfach nicht mehr vorhanden sind.

„Wir würden es sehr begrüßen, wenn die Leipziger Wirtschaftsförderung das Münchner Modell zur Förderung von Transporträdern in Unternehmen auch in Leipzig einführen würde“, meint der Vorsitzende des ADFC Leipzig abschließend.

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