Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat die Arbeit und das Engagement der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung gewürdigt. „Die Landeszentrale hat unsere junge sächsische Demokratie von Anfang an engagiert und klug begleitet“, sagte Tillich am Montag in Chemnitz bei einer Feierstunde anlässlich der Gründung der Einrichtung vor 25 Jahren.

„Die Transformation zu einer stabilen Demokratie ist im Freistaat auch deshalb gelungen, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeszentrale sich seit einem Vierteljahrhundert um die demokratische Bildung kümmern und uns die Verheißungen und auch Zumutungen der Demokratie nahebringen.“ Ausdrücklich dankte er dem langjährigen Leiter der Landeszentrale, Frank Richter.

Tillich erinnerte an die Friedliche Revolution und die Zeit des Umbruchs und Aufbruchs. „Es war bei vielen eine große demokratische Reife vorhanden, auch Leidenschaft und Begeisterung. Und dennoch brauchte es politische Bildung. Denn wir alle mussten erst einmal lernen, wie die Demokratie im Detail funktioniert.“

„Wir haben dann schon bald gemerkt, dass in einer Demokratie nicht automatisch immer eine große Harmonie herrscht. Das Ideal ist der Konsens und die Harmonie, die Realität ist der Kompromiss.“ Für viele sei es eine Zumutung, eigene Interessen nicht zu hundert Prozent durchsetzen zu können.

Tillich verwies in dem Zusammenhang auf die im März beschlossenen Maßnahmen der Staatsregierung, um so die politische Bildung weiter zu stärken. So sind seit diesem Schuljahr Geographie und Geschichte in den Oberschulen wieder Pflichtfächer. Das Kultusministerium hat ein neues Konzept erarbeitet, wonach im Unterricht der Mittelstufe auch Politikthemen noch stärker als bislang in den Blick genommen werden. Zudem beschloss das Kabinett, die Arbeit der Landeszentrale selbst mit 300.000 Euro zusätzlich zu fördern.

Mit Blick auf die Flüchtlingskrise sagte Tillich, die Debatte um den Umgang mit der Zuwanderung spalte unser Land. Sie habe zugleich aber auch das demokratische Bewusstsein geschärft und das ehrenamtliche Engagement gestärkt.

„Heute machen sich mehr Deutsche Gedanken über Demokratie als vor der Flüchtlingskrise. Das sollten wir als Chance sehen und nutzen, um wieder mehr Menschen in den demokratischen Prozess zu integrieren“, sagte der Ministerpräsident und fügte hinzu: „Die Landeszentrale für politische Bildung wird auch weiterhin gebraucht, um dieses demokratische Engagement zu fördern und zu stärken.“

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