Die Ziele der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) waren von Anfang an klar: Die Teilnahme am Maschinenhaus-Transferprojekt sollte den Studienerfolg noch größer, die Identifikation mit den Studiengängen noch stärker, die Attraktivität noch höher machen. Professorinnen und Professoren, Studierende sowie Experten des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) und des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung (HIS-HE) gingen daher ans Eingemachte. „Wir haben unsere Strukturen grundlegend überdacht“, sagt Prof. Dr.-Ing. Jens Jäkel, Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik. „Das gilt sowohl für die Bachelor- als auch für die Masterstudiengänge.“

Mit diesem Ziel hat sich die HTWK Leipzig an der Initiative „Maschinenhaus – Campus für Ingenieurinnen und Ingenieure“ des VDMA beteiligt. Der gestrige Abschlussworkshop stellte die Ergebnisse des Transferprojekts an der HTWK Leipzig vor. Außerdem bot er eine Plattform zur Diskussion zwischen Wirtschaft, Verband und Hochschule zu Fragen rund um Ingenieurbeschäftigung und Ingenieurausbildung.

Studieren in Zeiten von Industrie 4.0

Konkret sollen ab dem Wintersemester 2017/18 noch stärker Inhalte aus der Informationstechnik in das Bachelorstudienangebot der Fakultät einfließen. Dazu spaltet die HTWK Leipzig den Studiengang „Elektrotechnik und Informationstechnik“ (EIB) in seine zwei Schwerpunktthemen – Elektrotechnik und Informationstechnik/Automation – auf. Im Grundstudium unterscheiden die Studiengänge sich nur unwesentlich: „In den ersten zwei bis drei Semestern greifen sie auf gemeinsame Module zurück“, sagt Uwe Krüger vom HIS-HE. „In den Vertiefungsmodulen soll aber die Differenzierung deutlich werden.“

Dies hat Auswirkungen auf alle Bachelorangebote: Wie erlernen Studierende neben den mathematisch-physikalischen Grundlagen von Beginn an motivierende und im jeweiligen Schwerpunkt Orientierung gebende ingenieurwissenschaftliche Grundlagen, wie viele Credit Points erhalten sie pro Modul, passen Prüfungstermine und -fristen zusammen? „Alles stand auf dem Prüfstand, aber der Aufwand hat sich gelohnt“, sagt Prof. Dr.-Ing. Jens Jäkel. Für alle Studiengänge wird von Beginn an sowohl ein „roter Faden“ sichtbar gemacht, als auch großer Wert auf Interdisziplinarität gelegt. Die inhaltliche Verknüpfung der Studiengänge macht dies zwischen den unterschiedlichen Schwerpunkten sichtbar und ermöglicht es den Studierenden, unbürokratisch zu wechseln.

Trotzdem sind die Studiengänge nicht austauschbar. Im Gegenteil: Ihre spezifischen Profile werden genau herausgearbeitet, was Abiturientinnen und Abiturienten die Orientierung über Inhalte und Anforderungen erleichtert. Diese Unterstützung im Übergang von der Schule in die Hochschule zahlt sich doppelt aus: „So haben wir gut informierte Studierende, die die bewusste Entscheidung für ein Studienfach und unsere Hochschule treffen – dadurch steigt die Aussicht auf Studienerfolg“, sagt Prof. Jäkel. „Mit dieser Qualitätssicherung im Hintergrund können wir unser Bachelor-Studienangebot weiter zur Marke entwickeln und besser sichtbar machen.“

Insgesamt 36 Maschinenhaus-Transferprojekte an deutschen Hochschulen  ermöglichte der VDMA bisher. Alle teilnehmenden Hochschulen erhalten zum Abschluss das „Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat“ und werden damit in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen. Die HTWK Leipzig zählt seit gestern dazu.

Hintergrund: Ziel der Initiative ist die Erhöhung des Studienerfolgs in Studiengängen der Elektrotechnik und des Maschinenbaus sowie die Ausbildung von mehr Ingenieurinnen und Ingenieuren für den Arbeitsmarkt. Das Projekt zielt darauf ab, in einem extern begleiteten Verfahren Hürden für den erfolgreichen Studienabschluss im Studiengang zu identifizieren und geeignete nachhaltige Maßnahmen zu entwickeln. Der VDMA unterstützt dabei Hochschulen im gesamtem Bundesgebiet, diskutiert mit ihnen, wie höherer Studienerfolg zu erreichen ist und entwickelt gemeinsam mit dem Fachkollegium, Hochschulvertretern und Studierenden vor Ort Maßnahmen dazu.

mehr: www.vdma.org/maschinenhaus

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