„Ich begrüße es sehr, dass bei den Dokfilm-Tagen in Leipzig in diesem Jahr erstmals eine interreligiöse Jury an die Stelle der ökumenischen Jury tritt. Dadurch, dass Sie den zwei christlichen Jurymitgliedern ein jüdisches und ein muslimisches Jurymitglied zur Seite stellen, demonstrieren Sie Zusammenhalt und Aufgeschlossenheit und treten Versuchen, nicht-christliche Religionen auszugrenzen, eindrucksvoll entgegen“, erklärt Sachsens Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange zur Eröffnung des 59. Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm.

„Das diesjährige Festival hat drei große Themen: Interreligiosität, den Animationsfilm sowie Stellung und Präsenz der Frauen in der Filmbranche. Ich bin sehr froh, dass sich die Anzahl der Regisseurinnen in den Langfilm-Wettbewerben deutlich erhöht hat. Erstmals wird in diesem Jahr ein neuer Preis für das beste Filmprojekt einer Regisseurin vergeben. Ich bin sehr gern bereit gewesen, für diesen Preis die Schirmherrschaft zu übernehmen“, erklärte Ministerin Stange.

Das Festival startet erstmalig mit einem Animationsfilm. Gezeigt wird „Mein Leben als Zucchini“. Regisseur Claude Barras erzählt die Geschichte eines Neunjährigen, der nach dem Tod seiner Mutter in ein Kinderheim kommt. „Das DOK Festival wird auch in diesem Jahr wieder für Gesprächsstoff sorgen. Dass es zum ersten Mal mit einem Animationsfilm eröffnet wird, unterstreicht die wachsende Bedeutung dieses Genres. Eine stärkere Unterstützung des Animationsfilms war ja auch eine Festlegung des Koalitionsvertrages, woraufhin mein Ministerium zum einen die Förderung für das DOK um über 50.000 Euro erhöht, als auch die AG Animationsfilm in die institutionelle Förderung aufgenommen hat. Insofern ist es schön, dass sich hier der Bogen schließt“, sagte Ministerin Stange.

„Hervorzuheben ist zudem“, so die Ministerin weiter, „dass das Festival – neben seiner internationalen Kompetenz und Bedeutung – sich nochmals auf das lokale Publikum zubewegt hat. Es werden Übersetzungen von Filmen angeboten, die von besonderem Interesse für die Leipziger Zuschauerinnen und Zuschauer sind, und diese sind jederzeit, in allen Spielstätten und über das Festival hinaus nutzbar. Also Kinokultur mit Nachhaltigkeit. Zudem ist dies ein großer Schritt in Richtung Inklusion, denn es wurden auch Versionen für Hörgeschädigte erstellt. Mit der interaktiven Ausstellung DOK Neuland und kostenfreien Vorführungen auf dem Hauptbahnhof ist das Festival in der Stadtöffentlichkeit präsent und strahlt in die Region.“

Die Ministerin betont: „Von der Erhöhung der Mittel des Freistaats Sachsen für die allgemeine Kulturförderung profitiert der Filmbereich besonders. Von den im aktuellen Doppelhaushalt 2015/2016 ermöglichten Erhöhungen fließen etwa 500 000 Euro in diese Kunstsparte.“ Folglich habe sich die Zahl der vom Kunstministerium geförderten kulturellen Filmeinrichtungen auf insgesamt neun erhöht. Es sind dies die Filmfestivals – das „Kurzsuechtig“ in Leipzig, das Filmfest Dresden, das Neisse-Filmfestival, der Schlingel in Chemnitz sowie das DOK Leipzig. Zudem werden als Interessenvertretungen der Filmverband Sachsen, die AG Kurzfilm und die AG Animationsfilm gefördert. Daneben erhält das Deutsche Institut für Animationsfilm, DIAF, eine Förderung. Insgesamt sind diesen Einrichtungen im Jahr 2016 insgesamt über 1,3 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen hat zusätzlich im Rahmen der kulturellen Filmförderung Projektmittel und Stipendien in Höhe von 400 000 Euro verausgabt.

DOK Leipzig zeigt vom 31. Oktober bis zum 6. November 179 Filme und sechs interaktive Arbeiten. Mit 100 Premieren erlebt das Festival einen Rekord. Dies sind 34 mehr als im vergangenen Jahr.

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