Zum heutigen Welthundetag erklärt die tierschutzpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper: Es ist zwar nicht bekannt, wie viele Hunde tatsächlich in sächsischen Privathaushalten leben – der Deutsche Städtetag ging 2010 von etwa 123.000 aus. Klar ist aber, dass der „beste Freund des Menschen“ neben seiner Funktion als Heimtier auch gesellschaftlich relevante Aufgaben als Blinden-, Drogen-, Sprengstoffspür- oder Rettungshund erfüllt. Auch Rehabilitationsmaßnahmen für Menschen mit geistigen Behinderungen oder Demenzkranke werden durch Hunde unterstützt. Für gesunde Menschen sind sie Freund und Seelentröster, Familienmitglied und manchmal einziger Lebensantrieb.

Hunde sind nicht nur gesellschaftlich und sozial, sondern auch wirtschaftlich bedeutsam: Die  Hundehaltung in Deutschland sorgt laut der Heimtierstudie „Wirtschaftsfaktor Heimtierhaltung“ der Universität Göttingen jährlich für einen volkswirtschaftlichen Umsatz von 4,6 Milliarden Euro. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Einnahmen für Kommunen aus der Hundesteuer – 2015 mehr als zehn Millionen Euro (Kleine Anfrage „Hundesteuer in Sachsen 2015“, Drs. 6/4487).

Auf politischer Ebene sollte sich die zunehmende Bedeutung unseres „besten Freundes“ widerspiegeln. Deshalb sollte sich die Staatsregierung dafür einzusetzen, dass die Rasseliste abgeschafft wird, die gefährliche Hunde definiert. Dann haben es auch Tierheime leichter, solche Hunde zu vermitteln. 2015 ging von 441 Beißvorfällen lediglich einer auf einen sogenannten gefährlichen Hund zurück, elf wurden „Kreuzungen aus gefährlichen Hunden und anderen Hunden“ zugeordnet (Kleine Anfrage „Hunde in Sachsen 2015“, Drs. 6/5522). Ob ein Hund zubeißt oder nicht, liegt nicht an seiner Rasse, sondern vor allem an seiner Erziehung. Es kommt also auch darauf an, wie das Wesen am anderen Ende der Leine agiert.

Tierheime in Sachsen sind auch weiter dafür zuständig, Fund- und beschlagnahmte Hunde aufzunehmen. 2015 wurden 67 Hundewelpen in Sachsen beschlagnahmt und in Tierheimen untergebracht (Kleine Anfrage „Illegaler Handel mit Hundewelpen in Sachsen“, Drs. 6/6364). Um die Zukunft und Arbeit der Tierheime zu sichern, dürfen die Kommunen nicht mit deren finanzieller Ausstattung alleingelassen werden. Nachbesserungen im Landeshaushalt sind notwendig!

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