Zum Weltpoliotag am 28. Oktober 2016 erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Susanne Schaper: Seit 1990 gab es in Deutschland keinen einzigen neuen Fall von Kinderlähmung mehr. Auch weltweit steht die Ausrottung des Virus kurz bevor. Das sind sehr gute Nachrichten. Sie werden allerdings durch den Umstand getrübt, dass viele Menschen unter dem Post-Polio-Syndrom leiden, das unter anderem mit Muskelschwäche einhergeht. Schätzungen zufolge sind es in Deutschland etwa 120.000.

Die Erfolge bei der Eindämmung des Erregers, aber auch die hohe Zahl der nach wie vor von ihm Geschädigten zeigen: Impfen ist wichtig! Die Sächsische Landesärztekammer empfiehlt Erwachsenen eine Auffrischungsimpfung jeweils im Abstand von zehn Jahren. Kinder profitieren indes davon, dass in Deutschland seit 1998 statt der Schluckimpfung mit abgeschwächten Krankheitserregern (Aktiv-Impfung) ein Impfstoff mit inaktiven Viren (Passiv-Impfung) verwendet wird. So besteht kein Infektionsrisiko durch die Impfung mehr. Das ist gerade auch für Kinder wichtig, die aufgrund von Unverträglichkeiten nicht geimpft werden können.

Die Linksfraktion hat sich dafür eingesetzt, die Impfquote im Freistaat Sachsen zu erhöhen (Drs 6/1036). Die Koalitionsfraktionen lehnten den Vorstoß ab – erfreulicherweise führte er dennoch dazu, dass die Staatsregierung einen eigenen Antrag (Drs 6/1162) einbrachte, den der Landtag beschlossen hat. Damit befinden wir uns in Sachsen auf dem richtigen Weg. Wir sollten aber trotzdem weiter über eine allgemeine Impfpflicht nachdenken, damit alle Kinder einen ausreichenden Schutz erhalten. Kinder werden derzeit, soweit die Eltern zustimmen, ab der 9. Woche gegen Polio geimpft. Poliomyelitis ist fast ausgerottet. Das muss auch bei anderen Erkrankungen das Ziel sein!

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