Zum Vorstoß des sächsischen CDU-Fraktionsvorsitzenden Frank Kupfer, für Flüchtlinge ein eigenes Lohnmodell schaffen zu wollen, erklärt Hassan Soilihi Mzé, Vorsitzender der SPD Leipzig: „Herrn Kupfers Vorschlag zu einem Kombi-Lohnmodell für Flüchtlinge greift viel zu kurz. Bei der Verbindung von Arbeitgeberanteil und öffentlicher Förderung entstehen den Betroffenen zwar keine Einkommensverluste – aber ist der Weg dahin wirklich der, den wir wollen?“

Kupfer regte in einem Interview mit der LVZ kürzlich die Debatte um einen Kombilohn für Flüchtlinge an. Dadurch sollen Arbeitgeber von der Verpflichtung entbunden werden, Mindestlohn zu zahlen, da eine öffentliche Förderung den Minderbetrag ausgleichen soll. In Kupfers Beispielrechnung 2,84 Euro, um Arbeitgebern zu ermöglichen, Flüchtlinge mit nur 6,00 Euro zu entlohnen.

Soilihi Mzé weiter: „Wenn wir eines nicht brauchen, dann noch mehr Bürokratie, die wir unseren Unternehmen zumuten. Es ist ebenfalls kein gutes Zeichen, Flüchtlinge durch die Hintertür zu Menschen zweiter Klasse zu machen. Statt auf Ungleichbehandlung zu setzen, sollten wir Arbeitgeber dabei unterstützen, fähige und motivierte Menschen zu qualifizieren. Neue Verwaltungshürden sind da keine Hilfe.“

„Die Anregung von Leipzigs Handwerkskammerpräsident Claus Gröhn, Flüchtlinge in das bereits bestehende System der Nachteilsausgleiche für Erwerbsfähige mit Vermittlungshemmnis einzubeziehen, ist mehr als begrüßenswert. Bewegen wir die Debatte offensiv in diese Richtung“, so Soilihi Mzé abschließend.

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