Insgesamt 328 Neumitglieder konnte der sächsische Landesverband der Partei Die Linke im vergangenen Jahr begrüßen. Das ist ein neuer Rekordwert und gleichzeitig eine Trendwende: Erstmals seit Parteineubildung 2007 übertraf damit die Zahl der Neueintritte die Zahl der verstorbenen Mitglieder. So verstarben im abgelaufenen Jahr 281 GenossInnen. Weitere 394 Mitglieder verließen die Partei durch Austritt, vornehmlich aus Altersgründen oder Bereinigung der Mitgliederdatenbank. Lediglich 5 Prozent der ausgetretenen gaben die politische Ausrichtung als Austrittsgrund an.

Das jüngste Neumitglied war zum Zeitpunkt seines Eintritts 16 Jahre alt, das älteste 68 Jahre. Das Durchschnittsalter der neu eingetretenen Mitglieder betrug 31,2 Jahre. 65 Prozent der Neumitglieder waren Männer und 35 Prozent Frauen. Damit steigt der Frauenanteil unter den Neumitgliedern kontinuierlich an: noch 2011 war nur jedes fünfte Neumitglied weiblich. Auch das Durchschnittsalter der Gesamtmitgliedschaft des Landesverbandes von 68,8 Jahre im Jahr 2011 sinkt kontinuierlich und beträgt nunmehr 68,1. Die Linke Sachsen zählte zum 31. Dezember 2016 insgesamt 8.310 Mitglieder.

Antje Feiks, Landesgeschäftsführerin der sächsischen Linken kommentiert diese Entwicklung: „Die Zuspitzung der politischen Auseinandersetzung der letzten drei Jahre bringt offensichtlich insbesondere jüngere Menschen immer öfter dazu, sich auch klassisch parteipolitisch zu organisieren. Wir beobachten seit 2014 steigende Mitgliederzahlen weit über dem Niveau anderer Nichtwahlkampfjahre, in denen normalerweise nur rund 120 Neumitglieder begrüßt werden konnten. Inzwischen übertrifft die Zahl der Neueintritte sogar die von Wahlkampfjahren. Besonders viele Eintritte verzeichneten wir im Umfeld der US-Wahl im November und Dezember. In den beiden Monaten stießen insgesamt 111 Neumitglieder zu uns.

Ja, wahrscheinlich wird sich in absoluten Zahlen unsere Partei auch in den kommenden fünf bis 10 Jahren weiter verkleinern. Dennoch ist bemerkenswert, dass bspw. der Stadtverband Leipzig mit einem absoluten Plus von 60 Mitgliedern erstmals wieder gewachsen ist. Der Schwerpunkt der Neueintritte liegt klar in den Großstädten, doch haben auch alle Kreisverbände, also in den Flächenlandkreisen, teils bemerkenswerte Neueintrittszahlen zu verzeichnen.

Diese Entwicklung gibt uns Schwung für das vor uns stehende Wahljahr: Wir wollen gemeinsam mit unseren Mitgliedern eine engagierte und präsente Wahlkampagne gestalten und vor Ort Präsenz zeigen. Und natürlich wollen wir noch viele andere Menschen davon überzeugen, dass es sich lohnt, mit uns gemeinsam für eine andere, eine sozial gerechtere und demokratischere Politik zu streiten. Wer sich mit unseren Zielen identifizieren kann, dem stehen unsere Türen immer offen.“

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