Reformationsstadt Leipzig startet in das Jubiläumsjahr 2017 Leipzig darf sich seit Beginn dieses Jahres offiziell „Reformationsstadt Europas“ nennen. Heute überreichte Prof. Martin Friedrich von der „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“ (GEKE) die entsprechende Urkunde an Oberbürgermeister Burkhard Jung, den Superintendenten des Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirkes, Martin Henker, sowie an Selma Dorn als Vertreterin der Evangelisch-Reformierten Kirche in Leipzig.

Auf der Veranstaltung stellte der Oberbürgermeister das Programmheft der Stadt zum Reformationsjubiläum, insbesondere zum „Sommer der Reformation“ von Mai bis zum Oktober 2017, vor. „Leipzig gehörte schon vor 500 Jahren zu den geistigen Zentren des Umbruchs, den Martin Luther mit seinem Thesenanschlag ausgelöst hat. Mit der Leipziger Disputation 1519 ist ein zentrales Ereignis der  Reformationsgeschichte hier verortet“, erklärt OB Jung. „Wenn sich im Sommer der Reformation 2017 Hunderttausende von Pilgern aus aller Welt auf historische Spurensuche in Mitteldeutschland begeben, wird sie die weltoffene Kulturstadt Leipzig mit einem reichhaltigen Programm herzlich willkommen heißen.“

Das herausragende Ereignis dieser Monate ist der „Kirchentag auf dem Weg“ vom 25. bis 28. Mai, bei dem zehntausende Gläubige erwartet werden. Leipzig lädt dazu unter dem Motto „Leipziger Stadtklang: Musik. Disput. Leben“ zu Nachdenken und Gebet, Musik, Schauspiel, Tanz, Sachsens größter Kaffeetafel, Kneipengesprächen, Bläserchören und mehr ein.

Von 26. Juni bis zum 7. Juli treffen sich dann über 1.100 Delegierte der „Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen“ in Leipzig zu ihrer aller sieben Jahre stattfindenden Generalversammlung. Die Weltgemeinschaft besteht aus über 250 Mitgliedskirchen in mehr als 100 Ländern der Erde.

Über das ganze Jahr hinweg wird es in allen wichtigen Museen der Stadt über ein Dutzend hochkarätige Ausstellungen zum Thema geben, eine in Mitteldeutschland unerreichte inhaltliche und qualitative Dichte. Den Auftakt macht die Ausstellung „Glaubenswelten“ im Bach-Museum, die heute eröffnet wird und bis zum 25. Juni zu sehen ist.

Auf dem Markt werden vor allem drei spektakuläre multimediale Inszenierungen für unvergessliche Erlebnisse sorgen:

  • Am 26. und 27. Mai wird im Rahmen des Kirchentages die aufwendige Produktion „Zum Licht!“ die Leipziger Disputation von 1519 thematisieren.
  • Am 27. August macht die Schaubühne Lindenfels unter dem Titel „Woyzeck. Letzte Szene, ein öffentlicher Platz.“ die letzte öffentliche Hinrichtung auf dem Markt zum Gegenstand einer künstlerischen Reflektion.
  • Vom 2. bis 4. September inszeniert das „Forum für Zeitgenössische Musik Leipzig“ unter dem Titel „Abendmahl – Abnehmender Schrecken / Zunehmende Liebe“ eine Großinstallation nebst transmedialem Konzert für 95 Künstler.

In der inzwischen schon traditionellen Leipziger Disputation in der Thomaskirche, die an das historische Ereignis von 1519 anknüpft, wird am 27. Mai die SPD-Politik-Legende Ehrhard Eppler mit dem ungarischen Theologen und reformiertem Pfarrer Zoltán Balog, derzeit Minister in der Regierung Orbán, debattieren. Dem Thema Leipziger Disputation nähern sich auch die A-cappella-Ensembles Amarcord und Calmus auf ihre ganz spezielle Weise: Sie rekonstruieren in einem Konzert am 27. Juni die Musik zum damaligen Eröffnungsgottesdienst.

Insgesamt wird die Vielzahl der Veranstaltungen bereits durch den Umfang der Programmbroschüre ersichtlich, die über 100 Seiten umfasst und noch weit mehr Veranstaltungen auflistet.

Die Programmbroschüre ist ab dem 16. Februar zuerst beim der Leipzig Tourist und Marketing GmbH erhältlich und dann auch online unter www.luther-in-leipzig.de zu finden.

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