Im Diakonissenkrankenhaus Leipzig wurde soeben an der Schnittstelle zwischen Intensivstation und den Normalstationen eine neue Versorgungsstruktur geschaffen, mit der die Patientensicherheit weiter erhöht werden soll. Das so genannte „Critical Care Outreach Team“ – kurz CCOT – nimmt insbesondere die Patienten in den Fokus, die nach einem mehrtägigen Aufenthalt von der Intensivstation auf eine Normalstation verlegt werden. In dem neuen, deutlich weniger technisierten Umfeld stehen sie dank CCOT weiterhin unter erfahrener intensivmedizinischer Beobachtung und Begleitung, so lange dies nötig ist.

Das Leipziger Diako ist deutschlandweit das zweite Krankenhaus, das ein Critical Care Outreach Team fest in seinen Strukturen verankert hat. Mit dem neuen und innovativen Konzept ist das Ziel verbunden, krisenhafte Verläufe oder Rückfälle im Genesungsverlauf der Patienten möglichst frühzeitig zu erkennen, um schnell und angemessen reagieren zu können.

Als „Brückenkopf“ zwischen Intensiv- und Normalstation sieht sich der neue CCOT-Verantwortliche Thomas Taatz, der in seiner Funktion unmittelbar in der Pflegedirektion angesiedelt ist. Einen besonderen Fokus richtet er dabei auf die Patienten, die fünf Tage oder länger auf der Intensivstation beatmet werden mussten. Hier schaut er täglich nach dem aktuellen Befinden – bestimmt Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung und Blutdruck sowie Puls und Temperatur. Und er hört genau hin, was die Patienten zu berichten haben.

Außerdem schaut er im gesamten Haus auch nach all den Patienten, bei denen ein vorübergehend kritischer Zustand nicht auszuschließen ist. „Lieber komme ich einmal mehr vorbei, um mir einen Patienten anzusehen, der gerade keinen so guten Eindruck macht“, sagt Thomas Taatz. Dabei stützt er sich auch auf Erfahrungswerte – nach rund 30 Jahren intensivmedizinischer Tätigkeit weiß er nur zu gut, dass sich ein lebensbedrohliches akutes Ereignis wie ein Herz-Kreislauf-Stillstand einige Stunden vorher mit kleineren Anzeichen oder Veränderungen ankündigen kann.

„Die neue Struktur des Critical Care Outreach Teams ist im Übergang zwischen Intensiv- und Normalstation gleich in mehrfacher Weise sinnvoll“, bringt Pflegedirektorin Katrin Völkel-Lutz noch einmal die Vorteile auf den Punkt. „CCOT erhöht die Sicherheit sowohl für die Patienten als auch für die Stationsteams. Es trägt zudem dazu bei, dass deutlich weniger Patienten auf die Intensivstation zurückverlegt werden müssen.“

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