Im Zeithainer Gefängnis herrscht große Personalnot. Die JVA verfügt über 4 Stationen, die bei Regelbetrieb mit 2 BeamtInnen pro Station besetzt sein sollten. Der Betrieb wird, zulasten der Bediensteten, jedoch schon länger mit einer BeamtIn pro Station notdürftig aufrechterhalten.

Da aktuell nur drei BeamtInnen zur Verfügung stehen, ist inzwischen ein „Ersatz Tagesablaufplan“ für die Abteilungen 2 und 3 eingeführt worden. Statt der normalen Aufschlusszeiten von 18:30 bis 21:00 Uhr, wird den Inhaftierten nun lediglich eine Stunde Aufschluss gewährt. In dieser Zeit teilen sich durchschnittlich 25 Häftlinge einen Herd sowie ein Stationstelefon. Zudem sind die Gruppenangebote massiv eingeschränkt und Sport (Tischtennis oder Fußball) gänzlich gestrichen.

Die Personalnot hat inzwischen so gravierende Ausmaße angenommen, dass die Stimmung unter den Häftlingen zunehmend gereizt und aggressiv ist. Manuel Matzke, GG/BO Sprecher der JVA Zeithain, fordert „die viel zu hohe Verwaltungsstruktur der JVA abzubauen“, damit die JVA „die vollzuglichen Aufgaben professionell und umfassend erledigen kann“.

Erst im Februar entschied das Landgericht Lübeck, dass eine angespannte Personalsituation und ein hoher Krankenstand der Bediensteten nicht zulasten der Gefangenen gehen dürfe. Vor dem Hintergrund der kürzlichen Neubesetzung des Anstaltsleiter-Postens und der von der Staatsregierung in Aussicht gestellten Stellen, sieht die Gewerkschaft vorerst vom Klageweg ab, fordert jedoch umgehend Abhilfe.

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