Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) unterstützt ab diesem Jahr ihre Nachwuchswissenschaftler zusätzlich mit einem eigenen Förderprogramm. So finanziert die Hochschule erstmalig einen Postdoc, um sich in Forschung und Lehre weiterzuqualifizieren. Weiterhin erhalten zwei Absolventen der Hochschule ein Promotionsstipendium. Möglich wird dies durch Mittel des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), um die Drittmittelfähigkeit von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) zu verbessern.

Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange lobt: „Die Sächsischen HAW sind traditionell sehr forschungsstark. Sie belegen im bundesweiten Vergleich Spitzenplätze, wenn es etwa um den Zuschlag bei Programmen des Bundes zur Förderung der Forschung an Fachhochschulen oder um Drittmitteleinnahmen geht. Diese Forschungsstärke gründet nicht nur auf dem herausragenden Engagement und dem wissenschaftlichen Ehrgeiz der Professorenschaft. Der Forschungserfolg steht und fällt auch mit der Begeisterung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dessen Förderung und die Forschungsstärke der HTWK sind also direkt miteinander verzahnt und bedingen sich gegenseitig. Die HTWK zeigt mit ihrem Engagement für junge Wissenschaftler, dass sie einerseits die Forschungsstärke der Hochschule ausbauen möchte und andererseits den Forschern verlässliche persönliche und wissenschaftliche Perspektiven bieten möchte.“

Für die HTWK Leipzig stellen Nachwuchswissenschaftler eine wichtige Personalressource dar, die zur Stärkung der Forschungsleistung der Hochschule entscheidend beiträgt. Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig und gleichzeitig wissenschaftliche Leiterin des hochschuleigenen Graduiertenzentrums GradZ: „Ich bin sehr froh, dass wir durch die finanziellen Mittel unsere Nachwuchswissenschaftler jetzt systematischer und nachhaltig fördern können. Damit unterstützen wir die Karriereentwicklung junger Mitarbeiter und stärken unser Forschungsprofil.“ Die Geförderten bearbeiten wissenschaftliche Themen von Implantatforschung über Drucktechnik bis zu Geotechnik – ein Spiegel der Vielfalt der Forschungsschwerpunkte an der HTWK Leipzig.

Aktuell betreuen die Professoren und Professorinnen der HTWK Leipzig über 70 Doktoranden, die überwiegend in Kooperation mit sächsischen Universitäten promovieren. Die Finanzierung erfolgt in der Regel über drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte, in denen die wissenschaftlichen Mitarbeiter „quasi nebenbei“ promovieren. Eine Promotionsförderung ermöglicht ein zügigeres Promovieren, da sich die Kandidaten ausschließlich ihrer Promotion widmen können. Mit der Postdoc-Förderung betritt die HTWK Leipzig Neuland. Da an HAW aus historischen Gründen keine Postdoc-Positionen eingeplant sind, verlassen Wissenschaftler nach ihrer Promotion fast immer ihre Hochschule. Damit verlieren HAW regelmäßig forschungsstarke Mitarbeiter. Durch die Postdoc-Förderung will die HTWK Leipzig ihre Forschungskompetenz ausbauen und Wissenschaftskarrieren ihrer Absolventen besser fördern.

Die HTWK Leipzig engagiert sich seit einigen Jahren verstärkt in der Nachwuchsförderung. So eröffnete die Hochschule im vergangenen Jahr als eine der ersten HAW in Deutschland ein eigenes Graduiertenzentrum, in welchem Promotionsinteressierte, Promovierende und Postdocs beraten und weiterqualifiziert werden. Davor unterstützte der Freistaat Sachsen mit ESF-Mitteln den Aufbau des überfachlichen Kompetenzschulprogramms für Promovierende CompeTE+. Seit 2014 verleiht die Stiftung HTWK jährlich einen Dissertationspreis für die beste Promotionsarbeit.

Ab Anfang 2017 erhalten drei junge Wissenschaftler eine Förderung aus dem neuen HTWK-Programm:

  • Der Geotechniker Dr.-Ing. Friedemann Sandig forscht zur ressourcenschonenden Aufbereitung von Böden für Deiche und Fundamente. Die Postdoc-Förderung ermöglicht ihm, sich in Forschung, Lehre, Projektmanagement sowie der Koordinierung einer Nachwuchsgruppe weiterzuqualifizieren.
  • Die Druck- und Verpackungstechnologin Jennes Hünniger erhält ein Stipendium für ihr Promotionsvorhaben zu Prägeprozessen in der Drucktechnik.
  • Der Maschinenbauingenieur Christoph Oefner erhält ein Stipendium für sein Promotionsvorhaben zu Materialeigenschaften medizinischer Implantate.

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