„Am Ende gewinnen wir alle“, betonte Landrat Henry Graichen zum Startschuss des Pilotprojektes „Muldental in Fahrt“ im Dezember 2016. Ein erstes Fazit zur Nutzung der neuen Buslinien bestätigt das: die neuen Linien 689 (Brandis – Gerichshain) und 694 (Wurzen – Grimma) konnten in den ersten drei Monaten eine starke Auslastung durch alle Bevölkerungsschichten hindurch verzeichnen. Mehr noch: Durch neue Haltestellen wurden bereits weitere Fahrgäste für die Linien gewonnen – Tendenz steigend.

Zu Beginn des neuen Schuljahres am 7. August wird das Regionalbusnetz als zweite Umsetzungsstufe im Pilotprojekt in Betrieb genommen. Etwa 100.000 Einwohner können dann von „Muldental in Fahrt“ profitieren. Die Schulen spielen hierbei eine entscheidende Rolle. „Die Realisierung eines solchen Vorhabens muss partnerschaftlich erfolgen“, betont Steffen Lehmann, Geschäftsführer des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes. „Deshalb haben die Projektpartner Landkreis Leipzig, Regionalbus Leipzig, Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig und Mitteldeutscher Verkehrsverbund bereits vor Monaten offen und transparent den Dialog mit den Schulen im Projektgebiet begonnen“, führt Steffen Lehmann weiter aus.

In mehreren Veranstaltungen sprachen die Projektpartner mit der Bildungsagentur sowie dem Kreiselternrat und organisierten Infoabende für die Schulen, denn die Schulbeginn- und Schulendzeiten müssen unter Umständen an den neuen Fahrplan des Öffentlichen Nahverkehrs angepasst werden. „Das bedeutet konkret: für einige Schulen wird der Unterricht eher beginnen müssen, für andere später. Dass dies für die Schulen mitunter eine große Herausforderung darstellt, ist uns durchaus bewusst. Deshalb stehen die Projektpartner den Schulen dabei unterstützend zur Seite“, sagt Andreas Kultscher, Geschäftsführer der Regionalbus Leipzig GmbH. Alle Änderungen bleiben jedoch im rechtlichen Rahmen. „Jede der 38 beteiligten Schulen im Projektgebiet erhält ein individuelles Datenblatt mit allen angepassten Zeiten. In weiteren Gesprächen werden wir Lösungsansätze gemeinschaftlich ausloten“, unterstreicht Holger Pethke, Leiter des Kultusamts im Landkreis Leipzig.

Vorteile für Schüler, Lehrer und Eltern überwiegen

Deutlich mehr Schulen als bisher werden in das Nahverkehrsnetz, in dem die Busse montags bis freitags im Takt verkehren, eingebunden. Dadurch überwiegen die Vorteile für die Schulen: Schüler, Lehrer und Eltern werden deutlich flexibler in der Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs. Die höhere Taktung der Buslinien und die ausgeklügelte Verknüpfung der Linien untereinander bieten den Schülern mehr Fahrtmöglichkeiten. Bei kurzfristigen Änderungen wie Hitzefrei oder Ausfallstunden reduzieren sich lange Wartezeiten auf den nächsten Bus. In den Schulferien besteht ein durchgängiges Angebot. Das vernetzte Modell ermöglicht zudem Fahrten in alle Richtungen und bietet Anschlüsse zu den Zügen des Nahverkehrs. Ein weiteres Plus: Auch für die Planung der Nachmittagsangebote oder Freizeitmöglichkeiten können Schüler die neuen Busangebote nutzen. Mit der Schüler Regio Flat haben sie auch gleich das passende Tarifprodukt zur Auswahl.

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