Rund 60 Veranstaltungen gehören zum Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 13. bis zum 26. März, die dieses Jahr zum 14. Mal in Leipzig ausgerichtet werden. Anbieter sind 40 Vereine und Initiativen, kulturelle Einrichtungen, Soziokulturelle Zentren und andere Organisationen. Das Programm umfasst Vorträge, Workshops, Podiumsgespräche, Filme, Feste und Ausstellungen. Sie setzen sich mit Vorurteilen und Klischees, mit Fremdsein und Heimischwerden auseinander. Thematisiert werden außerdem die Erfahrung von Rassismus in verschiedenen Lebensbereichen, rechte Gewalt, die Situation von geflüchteten Menschen sowie Fragen zu Asyl und Integration. Das Programm hält außerdem Möglichkeiten der Begegnung mit geflüchteten Menschen und kulturelle Veranstaltungen von und mit Migranten und Migrantinnen bereit.

„Die zahlreichen Veranstalter bieten eine breite Palette von Möglichkeiten an, dem Thema Rassismus zu begegnen“, betont Stojan Gugutschkow, der Leiter des Referates für Migration und Integration, das die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Leipzig koordiniert. „Dazu gehören Teilaspekte wie Rassismus im Bildungssystem oder im Gerichtssaal ebenso wie seine Überwindung, beispielsweise durch Kolonialismuskritik oder durch die Kunst. Die Leipzigerinnen und Leipziger sind herzlich eingeladen, während der Aktionswochen die zahlreichen Angebote für Information, Gespräche und Begegnungen zu nutzen.“

Aus dem Programm

Der Verein Forum B :: Prozesse in Begleitung e. V. bietet ganztägige Workshops an, bei denen Teilnehmer praxisnah erlernen können, wie Ausgrenzung verhindert werden kann. Die Kinobar Prager Frühling zeigt am 14. und 15. März den Film „Wien vor der Nacht“, der die Lebendigkeit der dortigen großen jüdischen Gemeinde bis zum so genannten Anschluss Österreichs an Nazideutschland zeigt. Die Freiwilligen-Agentur Leipzig bietet in Kooperation mit dem Mühlstraße 14 e. V. Workshops für Initiativen an, die interkulturelle Projekte starten wollen. Der Weltoffen e. V. lädt für den 18. März ein junges Publikum ab 5 Jahren zu einer Lesung von Geschichten über Kinder dieser Welt ein, auch über Kinder, die ihre Heimat verlassen haben oder verlassen mussten.

Auf Einladung des Referats für Migration und Integration wird am 21. März Ali Can im Zeitgeschichtlichen Forum über die Erfahrungen mit der von ihm gegründeten „Hotline für besorgte Bürger“ berichten. Schulklassen sind zu verschiedenen Filmveranstaltungen und Gesprächen beim Landesfilmdienst Sachsen eingeladen, zum Beispiel am 22. März zum Workshop „Neonazismus und Jugendkulturen“. Ebenfalls am 22. März gibt es in der RosaLinde eine Lesung von Texten lesbischer, schwuler, trans- und intersexueller Geflüchteter in Sachsen.

Schüler unterschiedlicher Herkunft von Schulen im Leipziger Norden treffen sich am 23. März in der 20. Oberschule zu einem Interkulturellen Fußballturnier „Cup Nordostvorstadt“. Der Migrantenbeirat der Stadt Leipzig lädt für den 24. März zu Vortrag und Diskussion zum Thema „Integration in der postmigrantischen Gesellschaft“ mit Naika Foroutan, Professorin für „Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik“ an der Berliner Humboldt-Universität, in die Galerie für Zeitgenössische Kunst ein.

Ebenfalls im Angebot sind z. B.  Führungen durch die Anne-Frank-Shoah-Bibliothek sowie vier Ausstellungen zu den Themen „Etikette und Vorurteile“, „Kinder weltweit auf der Flucht“ und „Flüchten und Ankommen in Deutschland“.

Informationen zu allen Veranstaltungen sind im Programmheft der Internationalen Wochen gegen Rassismus zu finden, das im Neuen Rathaus, in Bürgerämtern, Bibliotheken und an vielen weiteren Stellen ausliegt.

Im Internet steht es auf der Seite www.leipzig.de/antirassismus.

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